Der Richtkranz weht über dem neuen Labor- und Bürobau des Herstellers von Spezialchemikalien.
RichtfestLevaco zieht vom Chempark in den Innovationspark Leverkusen
Das Geld reicht noch und die Zeit auch: „Wir mussten noch nichts nachwerfen“, sagt Sparkassenchef Markus Grawe am Rand des Richtfests im Manforter Innovationspark. Sein Haus finanziert den Labor- und Bürobau für Levaco. Der Hersteller von Spezialchemikalien ist eines der vielen Spin-offs von Bayer, hieß zwischendurch einmal Tanatex.
Die Hälfte der 120 Beschäftigten soll in den Osten des früheren Wuppermann-Geländes umziehen. In einen flexibel nutzbaren Bau, der nach dem KfW-40-Standard errichtet wird, ein Solardach bekommt und damit sparsamer ist als derzeit noch bei Gewerbebauten gefordert, unterstreicht Jens Becker. Der Finanzchef von Levaco spricht auf dem Richtfest leichthin vom geplanten Einzug Ende November. Das ist ein Jahr nach der Grundsteinlegung und wirkt zunächst ziemlich ambitioniert. Die Zweifel bleiben aber nur, bis Martin Honak im Rohbau des Labortraktes unter dem Richtkranz ein Versprechen abgibt: „Wir haben genug Zeitpuffer“, sagt der Verantwortliche des Bauträgers Vollack.
Baumaterial ist wieder weniger knapp
Vor einem Vierteljahr habe das noch ein bisschen anders ausgesehen, sagt allerdings Martin Klein. Der Bauleiter erinnert an den kurzen, aber heftigen Wintereinbruch. „Betonieren wäre da nicht gut gewesen.“ Inzwischen sei man aber wieder im Plan. Die Lieferprobleme in der Bauwirtschaft – vor allem bei Holz und Dämmstoffen – habe man umschiffen können. Inzwischen „entspannt sich die Lage“. Man merke, dass im Wohnungsbau jetzt Flaute herrscht. Wegen der gestiegenen Zinsen.
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Über Zinsen spricht am Mittwoch niemand. Es geht schließlich ums Feiern und gefeiert werden. Letzteres betrifft die Handwerker, die sich angesichts all der Geschäftsführer zunächst im Hintergrund halten und ziemlich eindringlich nach vorn gebeten werden müssen. Sie errichten an der U-förmigen Johannes-Kepler-Straße im Innovationspark einen zweiteiligen Bau mit rund 1700 Quadratmeter Fläche.
Für den OB ist es „eine Ehre“
Auf den freuen sich diejenigen, die aus dem Chempark dorthin umziehen. „Schreibtischgröße und Bürobelegung“ seien gut acht Monate vor der Übersiedlung schon große Themen bei Levaco, hat Vorstand Marius Mühlenberg gehört. Für ihn ist das aber ebenso ein Zeichen der Vorfreude wie für Jan Christiansen, den Chef der Levaco-Mutter Diersch & Schröder.
Dass die Bremer dem Standort Leverkusen weiter treu sind, sei „für uns eine Ehre“, sagt Uwe Richrath. Der Oberbürgermeister ist vor allem froh, dass die Chemie-Spezialisten ihre Forschungskapazitäten in der Stadt halten. Nachwuchs gerade für die Chemie-Industrie steht sehr weit oben für Leverkusens Verantwortliche. Deshalb der deutliche Akzent bei Naturwissenschaften und Mathematik in den weiterführenden Schulen, deshalb der Ableger der Technischen Hochschule Köln.
Im Rathaus, so Richrath, bemühe man sich also darum, dass spezialisierten Mittelständlern wie Levaco auch das Personal nicht ausgeht.