Leverkusen – Die vorausberechneten Kosten für die Verschönerung des Schlossparks Morsbroich sind schon während der Planung durch die Decke gegangen. Statt ursprünglich 700 000 Euro sollte die Park-Umgestaltung plötzlich 1,6 Millionen Euro kosten. Zu viel, befand man in Leverkusen. Aber auch, weil man aus den Verträgen mit dem ausführenden Berliner Planungsbüro „Pola“ kaum noch aussteigen kann, soll jetzt eine stark abgespeckte Version des ursprünglichen Entwurfs umgesetzt werden.
Gestaltung wird einfacher
Die Wege im Schlosspark will man schmaler ausbauen, ein Weg unter der Graureiherkolonie soll ganz wegfallen. Statt eigens entworfener Sitzbänke zum Stückpreis von 2500 Euro sollen es jetzt Standardmodelle für 1000 Euro tun. Auslichtungen sollen kleiner ausfallen und die Ausgestaltung dieser Plätze wird einfacher.
Der Graben, der um die Gruppe der alten großen geschützten Bäume gezogen werden soll, kann weniger tief werden. Auch das spart Geld. Die Bäume, darunter Leverkusens ältester Baum, verlieren manchmal dicke Äste.
Das Budget von 700 000 Euro war im Wettbewerb festgeschrieben worden, den die Stadt ausgeschrieben hatte und den die Berliner Landschaftsplaner Anfang 2020 gewonnen hatten. Daran sollen sie sich jetzt halten.
Der ursprüngliche Plan war bei den Jury-Mitgliedern des Wettbewerbs so gut angekommen, dass es keinen zweiten Platz gab, nur zwei dritte.
Wie ist die Qualität des abgespeckten Plans zu bewerten? Ein Fachmann erläuterte dem Stadtrat, dass in dem wesentlich vereinfachten neuen Entwurf immer noch ausreichend viele der ursprünglichen Ideen des Wettbewerbssiegers enthalten seien.
Ratsmitglieder und Politiker in den Fachausschüssen wollen aber selbst die Kontrolle behalten, das wurde am Montag im Rat beschlossen.