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An Leverkusener Schulen abgelehnt„Wir haben hier keine Kölner Verhältnisse“

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Trotz neuen Anbaus können die Gesamtschule Schlebusch und Schulleiter Bruno Bermes nicht alle Kinder aufnehmen.

Leverkusen – Die Anmeldung für das kommende Schuljahr an weiterführenden Schulen ist abgeschlossen: 1630 Kinder werden im nächsten Jahr eine fünfte Klasse besuchen, darunter 85 mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Eines war zu erwarten: Die sehr beliebte Gesamtschule Schlebusch musste erneut fast jeder zweiten Anmeldung eine Absage erteilen: Von 357 Interessenten konnten 189 Kinder aufgenommen, 168 mussten enttäuscht werden.

Auch an der relativ neu eingeführten Sekundarschule mussten erstmals fünf Kinder abgelehnt werden. „Ich freue mich aber sehr, dass diese Schule so gut angekommen ist und angenommen wird“, sagt Schulamtsleiterin Carolin Maus.

Lise-Meitner-Gymnasium gefragt

Eine Überraschung aber gibt es auch: „Wir hatten unerwartet eine sehr hohe Anmeldezahl am Lise-Meitner-Gymnasium“, sagt Andrea Werner von der Stadt. In Absprache mit der Schulleitung konnte die eigentlich fünfzügige Wiesdorfer Schule auf sechs Eingangsklassen erweitert werden. Dennoch mussten 34 Bewerber enttäuscht werden.

An allen anderen Schulen waren Plätze für die an ihrer Wunschschule abgelehnten Kinder frei. „Das ist immer mal so, dass in einzelnen Jahren wechselnde Schulen besonders stark nachgefragt waren. Das ist im nächsten Jahr wieder anders, und keiner weiß, warum“, sieht Carolin Maus es gelassen.

Diskussion um weitere Gesamtschule

Claudia Schulte (Grüne) nimmt die Zahlen der Gesamtschule Schlebusch zum Anlass, vorsichtig nachzufragen, ob nicht die Einführung einer weiteren Gesamtschule noch einmal diskutiert werden solle. „Der Wunsch nach differenzierenden Schulformen ist eindeutig sehr stark nachgefragt“, argumentiert sie. Das aber wurde klar abgebügelt. „Wir konnten alle Kinder versorgen und sehen uns nicht in Zugzwang“, so Dezernent Marc Adomat.

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Maus ergänzt, dass die formalen Voraussetzungen für einen weiteren Schulbau nicht gegeben seien. „Wir haben an der Gesamtschule Rheindorf noch 29 Plätze frei. Wir sind nicht in der Situation, dass wir zu wenig Gesamtschulplätze vorhalten.“ Allerdings seien die Anmeldezahlen an der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule stark gestiegen. „Die Schulleiterin war sehr erfreut darüber, dass die gute Arbeit an der Schule sich jetzt auch in den Anmeldezahlen zeigt“, berichtet Maus.

Bestehende Schulen schneller sanieren

Nein, man brauche keine weitere Gesamtschule, sagt auch CDU-Ratsherr Bernhard Marewski: „Wir haben hier keine Kölner Verhältnisse. Wir haben eine funktionierende Schullandschaft, die keine Schüler zurücklässt, alle werden nach besten Möglichkeiten gefördert.“ Das eigentliche Problem in der Stadt seien die Schulbauten: „Bevor wir darüber nachdenken, neue Schulen zu bauen, müssen wir uns um unsere bestehenden kümmern.“

Es könne nicht sein, dass die Sanierung der Hauptschule im Hedrichsfeld bald neun anstatt ursprünglich drei Jahre dauert und dass eine Gezelinschule seit 2019 als Sanierungsfall bekannt ist, nun aber erst für 2026 auf der Liste steht. „Und ich wage die Prognose, es wird 2030“, poltert Marewski.

Eigene Schulbaugesellschaft gefordert

Auch mit Blick darauf, dass die Bauverwaltung schon mit der Sanierung der Flutschulen stark belastet ist, fordert Marewski eine echte Schulbauoffensive: „Der Eindruck, dass die Bauverwaltung nicht an den Schulen arbeitet, ist falsch“, sagt der CDU-Ratsherr. „Dass wir überall immer weiter in Verzug kommen, liegt am System in Leverkusen, dass unsere Bauverwaltung Schulbauten macht.“

Dort fehle es an Personal, Zeit und Geld, ständig komme etwas dazwischen und dann werde wieder ein Schulprojekt aufgeschoben. In Düsseldorf und Köln seien dagegen eigene Gesellschaften nur für den Schulbau gegründet worden. Das überrascht den Sozialdemokraten Alexander Finke: „Gerade haben sie Köln noch als Negativbeispiel angebracht, Ich will erst mal sehen, was Köln tatsächlich auf die Straße bringt.“ Gerade bei der Sanierung der Flutschulen habe die Bauverwaltung sich sehr ins Zeug gelegt und richtig gehandelt.