Leverkusen – Der Zweck einer Flussbrücke besteht darin, den Fluss mit ihrer Hilfe überqueren zu können. Doch als im Juli 2021 der Pegel der Wupper in Rheindorf stieg, konnte die dortige Pontonbrücke nicht mehr genutzt werden. Der Fluss verschluckte sie regelrecht, immer wieder schlug schweres Treibgut gegen das Bauwerk. Inzwischen ist klar: Die Schäden sind so groß, dass die Brücke erneuert werden muss.
Ganze Baumstämme thronten auf der Brücke
Noch Wochen nachdem das Wasser wieder zurückgegangen war, waren die Spuren der Flut an der Brücke zu sehen gewesen. Massen an angeschwemmtem Holz hatten sich darin verfangen. Mehrere ganze Baumstämme thronten quer über die Wupperbrücke. Ganze Lkw-Ladungen Holz wurden später abtransportiert – und die Brücke wieder geöffnet. Im November entschloss sich der Chemparkbetreiber Currenta, dessen Eigentum sie seit einigen Jahren ist, die Brücke doch wieder zu sperren. Experten hätten befunden, dass bei Betreten Lebensgefahr bestehe, teilte Currenta mit.
Nun verkündet das Unternehmen: Die Schäden sind dermaßen schwer, dass die Brücke grundlegend erneuert werden muss. „Drei Pontons inklusive der Stützen der Schwimmbrücke müssen komplett ausgetauscht werden“, heißt es von Currenta. Das bedeutet einen erheblichen Aufwand, verbunden mit weiteren Monaten, in denen die Wupper an dieser Stelle nicht trocken passiert werden kann.
„Wir wissen, dass viele Radfahrer und Spaziergänger die Brücke nutzen, um ins Grüne zu kommen“, sagt Ulrich Bornewasser, der das Nachbarschaftsbüro des Chemparks leitet. „Wir möchten das so schnell wie es geht auch wieder möglich machen. Es wird allerdings noch einige Zeit dauern, bis die Brücke wieder begangen und befahren werden kann.“
Ohne Ankündigung gesperrt
Tatsächlich war es bei der Sperrung im November dazu gekommen, dass Spaziergänger von ihrem Rückweg über die Brücke abgeschnitten wurden. Ohne Ankündigung hatte Currenta sie sperren lassen und Passanten damit überrascht. Nach mehr als viermonatiger Sperrung dürfte die Sackgasse nun aber bekannt sein – und noch lange bestehen.
Eine genaue Prognose, wann das Rheindorfer Bauwerk wieder genutzt werden kann, gibt es nicht. „Voraussichtlich zum Spätherbst soll die Pontonbrücke wieder in Betrieb genommen werden“, schreibt Currenta. Entscheidend sei dabei allerdings, dass Material und Fachkräfte auch zur Verfügung stehen. Aktuell laufe noch die Ausschreibung für die Arbeiten. Im Idealfall sollen die Arbeit nach Ostern beginnen. Zudem seien umfangreiche Vorarbeiten durch ein Ingenieurbüro vonnöten. Und aufgrund der Lage müssten spezielle Maßnahmen bei den Arbeiten vor Ort getroffen werden.
Bis die Brücke instandgesetzt sei, könne er nur davor warnen, sie zu betreten, sagt Ulrich Bornewasser: „Es besteht Lebensgefahr.“