Leverkusen – Seine Ambitionen, in Leverkusen für den Bundestag zu kandidieren, hat Ulrich Wokulat bereits vor einem Jahr öffentlich kundgetan. Nun hat er am Dienstag seinen Hut in den Ring geworfen und seine Bewerbung, als CDU-Kandidat im Wahlkreis Leverkusen/Köln-Mülheim im Herbst gegen Karl Lauterbach (SPD) antreten zu wollen, den Parteivorständen in Leverkusen und Köln mitgeteilt.
Dies geschah einen Tag nachdem Serap Güler, Kölnerin mit türkischen Wurzeln und NRW-Staatssekretärin für Integration, ihren Wunsch nach einem Wechsel in die Bundespolitik verkündet hatte.
Allerdings ist die 40-Jährige eine inzwischen landesweit bekannte Vertreterin des liberal-sozialen Flügels ihrer Partei und gilt als Vertraute des neuen CDU-Vorsitzenden Armin Laschet.
Ganz anders Ulrich Wokulat. Der Alkenrather bekennt sich ausdrücklich zu den ganz konservativen Positionen innerhalb der Union und hat in Leverkusen vor drei Jahren den Verein „Freiheitlich-Konservativer Aufbruch“ in Opposition zu Angela Merkels Regierungskurs gegründet.
„Ich bin 45 Jahre alt, verheiratet und Beamter (Regierungsrat) im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat. 30 Jahre nach der friedlichen Einheit stehen wir an einem Punkt, in dem wir uns entscheiden müssen, ob wir unsere freiheitliche Gesellschaft mit Innovationskraft – gerade auch in Krisen wie der Corona-Pandemie– und sozialer Marktwirtschaft wiederbeleben oder ob wir unsere politische, wirtschaftliche und soziale Agenda von Extremisten von links und rechts und unsere Lebensweise von grünen Bessermenschen bestimmen lassen wollen“, schreibt Wokulat in seiner Bewerbung.
Rechte Positionen
Und er verspricht: „Ich stehe für eine Wiederbelebung unserer sozialen Marktwirtschaft mit Freiheit, die Innovationskraft fördert.“ Mit seinen rechten Positionen und politischen Alleingängen war Wokulat zuletzt nicht sehr erfolgreich. Eine erneute Kandidatur für den Leverkusener Stadtrat hat ihm seine Partei im vergangenen Jahr verweigert.
Kampfabstimmung steht an
Der Wahlkreisversammlung der CDU für den Bundestags-Wahlkreis Leverkusen/Köln-Mülheim steht also eine Kampfabstimmung darüber bevor, wer als Herausforderer gegen den seit 2005 dem Bundestag angehörenden Karl Lauterbach antreten darf, der zuletzt in seiner Rolle als Gesundheitspolitiker und versierter Epidemiologe politisch stark polarisiert hat. Für Die Grünen geht im Herbst Nyke Slawik (26) ins Rennen.