Der Wupperverband hat sich entschieden, eine komplette, eigene Kläranlage zu bauen.
WupperverbandDie Leverkusener Kläranlage läuft künftig ohne Currenta
Bisher betrieben der Wupperverband und Currenta eine kombinierte Kläranlage, in der kommunales Abwasser und Industrieabwasser aus dem Chempark gemeinsam gereinigt wurden. Jetzt hat sich der Wupperverband entschieden, künftig das Abwasser der Städte komplett eigenständig zu reinigen, also nicht mehr mit der Industrie zu kooperieren, teilt der Wupperverband mit. Die Abnabelung soll ab 2032 komplett sein; als ersten Schritt wird der Wupperverband eine eigene Zufahrtsstraße bauen.
In Bürrig wird das Abwasser von Leverkusen Leichlingen, Burscheid, Teilen Solingens und Bergisch Gladbachs behandelt. Die Anlage hat eine eigene Vorklärung, dann fließt das städtische Abwasser zu Currentas Anlage in die biologischen Klärbecken, wofür der Wupperverband Geld an Currenta zahlt. Zu teuer sei die Kooperation, hieß es, weshalb der Wupperverband schon seit langem eine eigene komplette Kläranlage geplant hat.
Currenta-Geschäftsführer Hans Gennen wird in einer Pressemitteilung so zitiert: „Currenta hat dem Wupperverband ein wirtschaftlich attraktives Angebot für den gemeinsamen Weiterbetrieb der Gemeinschaftskläranlage gemacht. Dass der Wupperverband sich dennoch dazu entschieden hat, aus strategischen Gründen eine neue eigene Anlage zu bauen, respektieren wir natürlich.“ Das klingt fast etwas verschnupft, es heißt auch, dass Currenta für seine Kläranlage das kohlenstoffhaltige kommunale Abwasser gut gebrauchen kann.
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Nach der letzten Vertragsverlängerung zwischen dem Wupperverband und Currenta soll der Chempark-Betreiber für seine Leistungen eine hohe Nachforderung geltend gemacht haben. Die Geschäftspartner aus den Kommunen sollen darüber verärgert gewesen sein. (rar)