Köln – Marcel Risse avancierte aufseiten der Viktoria am Samstagnachmittag zur tragischen Figur: Bei der unglücklichen 1:2 (1:0)-Niederlage in der Dritten Liga gegen Eintracht Braunschweig hatte der einstige Bundesliga-Profi des 1.FC Köln zunächst einen Strafstoß zur frühen Kölner Führung verwandelt (3.), scheiterte später mit einem Handelfmeter aber an Braunschweigs herausragendem Keeper Jasmin Fejzic (78.).
„Ich habe wohl zu viel nachgedacht beim zweiten Elfmeter. Das tut mir echt leid und ist extrem ärgerlich“, haderte der gebürtige Kölner anschließend mit der vertanen Chance.
Es gibt natürlich nie einen günstigen Zeitpunkt, einen Strafstoß zu verschießen; gerade Risse mit seiner Erfahrung hätte einer intensiven Partie aber die entscheidende Wende verleihen können. Es kam schließlich, wie es kommen musste, wenn ein Spitzenteam wie Braunschweig auf eine Mannschaft aus den Niederungen des Tableaus trifft: Der Favorit schlug in den Schlussminuten durch den eingewechselten Benjamin Girth eiskalt zu (86.), sein Hieb aus 17 Metern segelte in den linken Torwinkel, übrig blieben reichlich frustrierte Viktorianer.
Olaf Janßen sieht Positives
Es ehrt den stets positiv gestimmten Höhenberger Trainer Olaf Janßen, dass er auch an diesem trüben Samstagnachmittag etwas Gutes aus der Niederlage zog: „Ich hätte nie gedacht, dass wir Braunschweig in dieser Konstellation so die Stirn bieten können“, bilanzierte der 55-Jährige. „Für die Jungs bin ich einfach tief traurig.“
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Tatsächlich lieferte der FC Viktoria gegen den Tabellenzweiten ein blitzsauberes Heimspiel ab, am Ende entschieden Nuancen über Sieg oder Niederlage. Erneut musste der Kölner Coach sein Team aufgrund von Verletzungen oder Erkrankungen – kurzfristig waren Moritz Fritz (Infekt) und Florian Heister (Knöchelprobleme) ausgefallen – umstellen, am 19. Spieltag „gefühlt zum 19. Mal“, wie Janßen später knapp bemerkte. Dennoch begannen die Gastgeber mutig und schnörkellos, nach einem Foul an Simon Handle verwandelte Risse den fälligen Strafstoß sicher zum 1:0.
Später Knockout
Die Viktoria blieb aktiv, hätte durch Patrick Sontheimer (15.) beinahe erhöht, fing sich unmittelbar nach Wiederanpfiff aber den Ausgleich durch Lion Lauberbach (47.), eingeleitet durch einen Fehlpass von Risse.
Das Drama nahm seinen Lauf, Fejzic rettete gegen den heranstürmenden Handle bravourös (70.), dann verzweifelte Risse am Eintracht-Keeper. Girth versetzte dem FC Viktoria schließlich den endgültigen Knockout.
FC Viktoria: Nicolas - Handle, Rossmann, Greger, Buballa - Klefisch - Sontheimer (87. Möller), Hemcke (65. Koronkiewicz) - Risse, Marseiler (73. Hong), May. – Zuschauer: 2005. - Tore: 1:0 Risse (3./Foulelfmeter), 1:1 Lauberbach (47.), 1:2 Girth (86.). – Besonderes Vorkommnis: Risse scheitert mit Handelfmeter an Fejzic (78.).