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CDU-Parteitag OberbergCarsten Brodesser als Vorsitzender bestätigt

Lesezeit 3 Minuten

NRW-Justizminister Peter Biesenbach, Landrat Jochen Hagt, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung Ina Scharrenbach, Kreisgeschäftsführerin Iris Tietz und Bundestagsabgeordneter Dr. Carsten Brodesser.

Nümbrecht – Die 13 Gegenstimmen trug Dr. Carsten Brodesser mit Fassung – und mit einer Spur von Ironie: „Es ist ein ehrliches Ergebnis. Und es zeigt, dass ich es offenbar geschafft habe, immerhin 13 Leuten auf die Füße zu treten.“ Mit 88,7 Prozent hatte der Kreisparteitag der CDU Oberberg den 52-jährigen Lindlarer, der seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages ist, am Samstag im Park-Hotel in Nümbrecht zum dritten Mal zu ihrem Vorsitzenden gewählt. Das „ehrliche Ergebnis“ blieb dabei deutlich hinter den 94 Prozent vor zwei Jahren in Wiehl und erst recht hinter den 100 Prozent vor vier Jahren in Marienheide zurück.

Die Heimat-, Kommunal- und Bauministerin Ina Schnarrenbach sprach über die Zukunft des ländlichen Raums.

Um die Wahl des Vorsitzenden herum lief beim Parteitag zwar vieles nach Plan – vor allem nach Zeitplan. Zum Auftakt hatte NRW-Ministerin Ina Scharrenbach – zuständig für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung – als Gast unter die vielfältigen Investitionen der neuen Landesregierung für den ländlichen Raum seit dem Machtwechsel 2017 hervorgehoben. Und Scharrenbach erklärte den Oberbergern, warum sie die Vergabe von Fördermitteln zum Beispiel für die Dorferneuerung vereinfacht habe: „Sie in den Räten wissen, was Sie brauchen. Deshalb sollen uns das sagen und nicht irgendwelche Konzepte schreiben müssen.“

Kritik aus der Kommunalpolitik

Später hob auch der Nümbrechter Bodo Löttgen, als Fraktionsvorsitzender im Landtag einer der Organisatoren der denkbar knappen Parlamentsmehrheit im Landtag, bei seinem „Heimspiel“ die Erfolge der CDU/FDP-Koalition in Düsseldorf hervor. Ganz bewusst ging er dabei auch auf die Kritik zum Teil auch aus der Kommunalpolitik an der geplanten Reform der Straßenausbaubeiträge ein. Löttgen verteidigte den Ansatz, dass die Anliegerbeiträge nicht komplett entfallen sollen.

Alles zum Thema Ina Scharrenbach

Gesprächsbedarf gab es beim Parteitag als die Vorsitzende der Frauen Union, Elisabeth Dusdal, im ersten Wahlgang als stellvertretende Vorsitzende scheiterte.

„Da halbieren wir die Spitzenbeiträge – und das war ein harter Kampf mit dem Finanzminister. Und dann wird tatsächlich gefordert, dass etwas, was immer Geld gekostet, plötzlich umsonst sein soll. Damit würde die Solidarität bei Gemeinschaftsaufgaben aufgekündigt“, warnte Löttgen. Neben Scharrenbach und Löttgen sprachen auch Landrat Jochen Hagt und die Aachener Europaabgeordnete Sabine Verheyen, die jetzt auch für Oberberg zuständig ist ein Grußwort.

Dusdal fällt im Ersten Durchgang durch

Einmal aber geriet der Zeitplan ins Stocken. Bei der Wahl der stellvertretenden Vorsitzenden fiel Elisabeth Dusdal im ersten Durchgang durch. Mit 57 von 117 Stimmen blieb die 40-jährige Müllenbacherin, die erst vor kurzem als Vorsitzende der Frauen Union bestätigt worden war (s. Kasten), unter der 50-Prozent-Grenze der abgegebenen Stimmen. Nach kurzen Beratungen trat Dusdal zu einem zweiten Wahlgang erneut an und wurde nun gewählt – mit 76,7 Prozent.

Der CDU-Parteitag.

Bereits im ersten Durchgang zu Stellvertretern gewählt wurden Kathrin Amelung (Engelskirchen), Jörg Jansen (Gummersbach) und Thomas Jüngst (Morsbach). Der 34-jährige Morsbacher Jüngst, von der Jungen Union (JU) ins Rennen geschickt, erzielte dabei mit 86,3 Prozent das mit Abstand beste Ergebnis. Ein Erfolg des Parteinachwuchses, der sich auch bei den Beisitzer-Wahlen fortsetzte: Mit Moritz Müller, Lukas Miebach, Tim Ochsenbrücher und Dejan Vujinovic schafften alle vier Kandidaten den Sprung unter die zehn Beisitzerposten, für die es 15 Kandidaten gab.

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Keine Überraschungen gab es hingegen bei den weiteren Wahlen. Die Denklingerin Ina Kuhlmann als Schatzmeisterin (96,6 Prozent), der Wipperfürther Christian Berger (99,1) und die Wiehlerin Lydia Tittes für den neugeschaffenen Posten der Pressesprecherin (97,4) erhielten deutlich mehr Zustimmung als andere Kandidaten. Und am Ende war der Parteitag auch wieder mittendrin im Zeitplan.

Frauen Union

Weitaus ehr Unterstützung als im ersten Wahlgang beim Kreisparteitag am Samstag in Nümbrecht hatte Elisabeth Dusdal zuvor bei der jüngsten Mitgliederversammlung der Frauen Union Oberberg erhalten.

Dort war die 40-Jährige einstimmig im Amt bestätigt worden. Als Dusdals Stellvertreterinnen waren bei der Vorstandswahl Simone Baum und Barbara Kitzerau gewählt worden. (kmm/kpo)