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Dank ans EhrenamtOberberger erleben Bundestag in Berlin hautnah

Lesezeit 3 Minuten
Die Reisegruppe aus Oberberg vor der Kuppel des Berliner Reichstags

Nach dem Besuch des Bundestags ging es für die Gruppe aus Oberberg zum Foto mit Carsten Brodesser (MdB) auf das Dach des Berliner Reichstags.

Als Dank ans Ehrenamt sieht der oberbergische CDU-Bundestagsabgeordnete Carsten Brodesser die Fahrten nach Berlin, zu der jetzt wieder rund 50 Oberberger eingeladen waren.

Das Bundespresseamt (BPA) ermöglicht jährlich etwa 100 000 politisch interessierten Bürgern, Bundespolitik in Berlin unmittelbar zu erleben. Die Organisation der Informationsfahrten erfolgt durch das BPA im Auftrag der jeweiligen Abgeordneten in den Wahlkreisen. In Oberberg sind das Carsten Brodesser (CDU) und Sabine Grützmacher (Grüne).

Carsten Brodesser diskutiert mit den Besuchern aus Oberberg.

Nach dem Besuch des Bundestags stellte sich der Bundestagsabgeordnete Carsten Brodesser den Fragen aus der Gruppe.

Diese Woche besuchte eine weitere Gruppe aus Oberberg die Hauptstadt, erlebte eine Debatte im Bundestag, traf ihren Gastgeber Carsten Brodesser und besichtigte Stätten der deutschen Geschichte. So auch das Dokumentationszentrum „Topographie des Terrors“. An diesem Ort befand sich einst die Gestapo-Zentrale. Besichtigt wurde die Gedenkstätte Hohenschönhausen, wo die Stasi Menschen in U-Haft bisweilen über Monate auf übelste Weise folterte. Betreut werden die bis zu jährlich drei Fahrten seit rund 30 Jahren von Edelgard Jünger, die sich bereits bei Brodessers Vorgänger Klaus-Peter Flosbach darum gekümmert hat. Ihr Wissen trug auch diesmal zum Gelingen der Fahrt bei.

Menschen sollen die Arbeitsweise des Parlaments kennen lernen

Die Idee hinter den Fahrten sei auch, das Parlament in Berlin transparenter zu machen, sagte Brodesser am Rande des Besuchs in seinem Abgeordnetenbüro: „Wir wollen den Menschen in der Republik unsere Arbeitsweise zeigen.“ Während des Besuchs ging es im Plenum um den Etat von Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne). Während die Opposition kein gutes Haar an den Sparplänen des Ministers ließ, lieferte sich Grünen-Politikerin Renate Künast mit den Widersachern ein bisweilen hitziges Gefecht.

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Oberstleutnant Thomas Meier übergibt Carsten Brodesser eine Urkunde.

Oberstleutnant Thomas Meier übergibt Carsten Brodesser eine Urkunde.

Auf die Gästeliste der Berlin-Fahrten kommen vor allem Ehrenamtler aus den unterschiedlichsten Bereichen. So auch Menschen aus den Hilfsorganisationen oder der Politik, denen man mit der Einladung nach Berlin auch „danke sagen“ will, berichtet der CDU-Politiker. Doch es gehe bei der Fahrt auch darum, deutlich zu machen, dass Demokratie nicht selbstverständlich sei und daher immer wie der geschützt werden müsse. Die Fahrten seien in den Wahlkreisen sehr beliebt, berichtet Brodesser und betont, dass es keine reinen CDU-Fahrten seien. Das Parteibuch spiele bei der Auswahl der Teilnehmer keine Rolle.

Sieben Besuchergruppen binnen einer Woche bei Brodesser

Dabei sind die Fahrten des Bundespresseamtes längst nicht die einzigen Besuchergruppen, die Brodesser in Berlin begrüßt. Allein in dieser Wochen waren es insgesamt sieben Delegationen aus seinem Wahlkreis. So auch Schüler des Lindengymnasiums in Gummersbach, der Gesamtschule Marienheide und der Freien Christlichen Bekenntnisschule in Gummersbach. Das Zusammentreffen mit Schülern findet Brodesser immer besonders spannend. Und wenn man nur bei 50 Prozent von ihnen ein Interesse für die Politik geweckt habe, sei das schon ein Erfolg. Zahlreiche Fragen hatten auch die Teilnehmer der BPA-Fahrt an Brodesser.

Die Besuchergruppe vor der Gedenkstätte Berliner Mauer.

Zu deren Programm gehörte auch ein Besuch der Gedenkstätte Berliner Mauer. F

Aus einer Gruppe des Kreisverbindungskommandos der Bundeswehr kam die Frage, wann die Wehrpflicht wieder eingeführt werde.„Hoffentlich bald“, antwortete Brodesser. Aktuell sei die Bundeswehr nicht leistungsfähig. „Und ohne die Nato wären wir schutzlos“, erläuterte der in Lindlar lebende Bundestagsabgeordnete – der aber nicht nur eine Wehrpflicht, sondern eine allgemeine Dienstpflicht für geboten hält. Auf diese Weise könnten Menschen der Gesellschaft etwas zurück geben. „Das Verständnis dafür steigt“, sagte Brodesser. Dass es in Oberberg wie schon in der Vergangenheit wieder militärische Standorte gibt, schließt der Bundestagsabgeordnete nicht aus.

Breiten Raum der Diskussion der Oberberger mit Brodesser nahm auch die medizinische Versorgung in der Region ein. Dabei ging es auch um den Hausärztemangel als einem brennenden Thema und die Zukunft der hiesigen Krankenhäuser. Brodesser sagt, dass alle eine Chance hätten, auch in Zukunft zu bestehen. Nach dem Fototermin an der Kuppel des Berliner Reichstags und der Übergabe einer Urkunde durch Oberstleutnant Thomas Meier vom Kreisverbindungskommando als Dankeschön für die Einladung ging es für den CDU-Mann dann auch schon zur nächsten Gruppe.