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KarnevalEchte und nicht ganz so echte Damen bei der Engelskirchener Herrensitzung

Lesezeit 3 Minuten
Das Dreigestirn auf der Bühne mit dem Kölner Sänger.

Ein schönes Paar: Jungfrau Mirjam tanzte mit Kasalla-Sänger Bastian Campmann über die Bühne im Engelskirchener Festzelt.

Ob Tanzraketen und Funky Marys, ob Jungfrau Mirjam und Lieselotte Lotterlappen: Die Engelskirchen Herren hatten die Damenwahl.

Rund 600 Karnevalsjecke haben am Samstagnachmittag begeistert auf der Herrensitzung im Festzelt der Karnevalsgesellschaft „Närrische Oberberger“ gefeiert. Moderiert wurde die Veranstaltung von Daniel Technow, der in diesem Jahr die Nachfolge des langjährigen Sitzungspräsidenten Peter Miebach angetreten hat. Der neue Mann verließ regelmäßig seinen Platz im Elferrat und kündigte den nächsten Auftritt gut gelaunt vorne auf der Bühne an.

Nach dem Einmarsch des Dreigestirns Prinz Hans-Peter I., Bauer Holger und Jungfrau Mirjam mit seinem Hofstaat und der Schlossgarde übernahm die Kölner Band „Kommando 3“ das Mikrofon und brachte das Publikum schwungvoll in Feierlaune. Davon profitierte Joachim Jung alias „Lieselotte Lotterlappen“, die sich gleich ins Publikum mischte, die Herren der Schöpfung unverfroren anbaggerte und dabei lässig auf den Arm nahm.

Strandjungs im Engelskirchener Schnee

Die Dame im rosa Kostüm amüsierte die Jecken mit Anekdoten aus ihrem Leben und schilderte ihre Probleme als Frau. Neulich etwa habe sie sich ein sündhaft teures Parfüm geleistet, was aber seine Wirkung auf die Männerwelt völlig verfehlt habe, beklagte Lieselotte: „Dummerweise hatte ich vor meinem Date ein Kohlgericht für 99 Cent aus dem Discounter gegessen – die Flatulenzen haben den edlen Duft völlig überdeckt.“ Einen krönenden Abschluss verschaffte sie sich mit einem grandiosen Trompetensolo.

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Der frostigen Witterung nicht ganz angepasst, trat die Band „Plansche Malöör“ in blauen Shorts, weißen T-Shirts und Turnschuhen auf die Bühne, als wäre sie auf dem Weg zu einer Strandparty. „Das ist alles kein Problem“, meinte Sänger Juri Rother lachend. „Dann müssen wir uns eben aufheizen.“ Das schafften die Musiker auch spielend, so dass es das Publikum nicht auf den Stühlen hielt und sie bei „Ufta, Ufta, alle Hände in die Luft“ begeistert mit den Armen wedelten.

Marienhagener Tänzerinnen wurden umjubelt

Bärenstark war der Auftritt der Raketen vom Wiehler Sportverein VfR Marienhagen. Die Tanzgruppe ist derzeit Landesmeister von Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz und bereitet sich auf die Deutsche Meisterschaft am 18. Mai vor. Für ihren etwa 25-minütigen Powerdance mit silbernen Pompons, mit denen sie Herzen in die Luft zauberten, ernteten die gut 20 jungen Damen jubelnden Beifall.

Nachdem die Jecken derart in Stimmung gebracht waren, strebte die Feierlaune mit Kasalla einem weiteren Höhepunkt entgegen. Bei „Rudeldiere“, „Alle Jläser huh“ oder „Pirate“ rasteten die Zuhörer völlig aus. Die Kölner Band machte eine tolle Bühnenshow: Bassist Sebastian Wagner hängte dem Engelskirchener Mariechen Lena eine Gitarre um und Sänger Bastian Campmann ließ sich auf ein Tête-à-Tête mit Jungfrau Mirjam ein. Zum Schluss versanken die Zuschauer in einem gewaltigen Konfettiregen.

Für die schwungvolle Darbietung des VfL-Balletts brauchten die Jecken nicht ins Moulin Rouge zu fahren und die Kölner Band „Auerbach“ tat das Ihrige, um die Stimmung weiter anzuheizen. Mit den akrobatischen Auftritten der Tanzgruppe Rot-Weiß und den „Funky Marys“ fand die Herrensitzung einen krönenden Abschluss.