Mehr als 110 Vorträge, rund 130 Speaker, 17 Unternehmen und mehr als 1000 Besucher: Der achte „DigitalXChange“ lockte mit einem großen Angebot.
110 Vorträge und Workshops Achter „DigitalXChange“ in Gummersbach
Im Hörsaal Ferchau der TH Köln auf dem Campus Gummersbach fliegen am Samstagmorgen blaue und pinkfarbene Luftballons von einer Seite auf die andere. Es ist keine Vorlesung der anderen Art, sondern der unterhaltsame Auftakt der achten „DigitalXChange“ des Innovation Hub Bergisches Rheinland.
Die Digitalisierung in all ihren Facetten, von der Verwaltung bis hin zur Nachhaltigkeit von Computerprogrammen, ist das Thema der Veranstaltung. Dass die Digitalisierung nicht nur die Industrie betrifft, sondern auch den Alltag der Menschen, das macht nicht nur die Spannbreite der Vorträge deutlich, sondern auch die enorme Zahl von mehr als 110 Vorträgen, Workshops und rund 150 Speakern. Mit deutlich mehr als 1000 Besuchern rechnen die Veranstalter.
Nach einer kurzen Talkrunde über die Bedeutung der Veranstaltung und des digitalen Wandels für die Region mit Professorin Sylvia Heuchemer, Präsidentin der TH Köln, den Landräten Jochen Hagt (Oberberg), Stephan Santelmann (Rhein-Berg) und Sebastian Schuster (Rhein-Sieg) sowie Tom Frenzel vom Innovation Hub, führte NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur in das Thema ein. Digitalisierung und Klimaneutralität müsste verbunden werden. In NRW würden nicht die preiswertesten, sondern die qualitativ hochwertigsten Produkte hergestellt. „Das war so und das soll so bleiben, “ so Neubaur. Nachhaltigkeit und Ökologie spielten angesichts der planetaren Grenzen eine entscheidende Rolle. Die Digitalisierung mit ihren Innovationen könne dabei ein zentraler Schlüssel sein.
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Für Innovationen interessiert sich auch der 20-jährige Thomas Neuhaus, der zum ersten Mal am „DigitalXChange“ teilnimmt und von dem Angebot sehr angetan ist. Sein Schwerpunktthema ist die Automatisierung. Er hatte sich sein Programm für den Tag vorher digital zusammengestellt. Sechs Vorträge stehen nach der Auftaktveranstaltung auf seinem Programm. Die Auswahl sei angesichts der Vielzahl schwer gefallen, zumal er auch an der Besichtigung der Modellfabrik des Innovation Hub in der Halle 52 teilnehmen wolle. Auch die in diesem Jahr erstmals angebotene Unternehmensmesse wolle er sich ansehen.
Erstmals eine Unternehmensmesse
Die 17 Plätze dafür seien sehr schnell vergeben gewesen, sagt Innovation Hub-Geschäftsführer Torsten Winterberg. Neben bekannten Unternehmen aus der Region wie Rüggeberg, Voss, Klingelnberg, Kampf und SN-Maschinenbau präsentieren sich auch kleine Firmen wie etwa Scarlito mit ihrem Produkt Azubeam, das Schüler und Unternehmen unkompliziert zusammenbringen soll. Am Stand von Partologie stellt Tobias Weinert einen Roboter vor, der in Sekundenschnelle per visueller Sensoren, zahlreiche Daten eines Objektes erfassen und überprüfen kann.
Für Torsten Winterberg wichtig sind auch die neuen Themenbereiche „HR (Human Ressources) der Zukunft“, „KI – Chancen und Herausforderungen“ und „Nachhaltige Wertschöpfung“, die neben den acht bewährten Themen wie „Smart Automation“ und „moderne Arbeitskultur“ in Vorträgen und Workshops behandeln. Es sei wichtig, ein Bewusstsein für die Ressourcen auch im Digitalen selber zu schaffen, sagt er. Ein Beispiel seien etwa Computerprogramme, die meistens nicht energieoptimiert seien. Die möglichen Einsparungen beim einzelnen Prozess seien zwar klein, aber da mache es die Masse.
Nachhaltigkeit wird immer wichtiger
Die Nachhaltigkeit spiele eine immer größere Rolle und für die Wirtschaft sei Human Ressources und Personal-Entwicklung zentral. Dazu habe der Innovation Hub einen runden Tisch eingerichtet, bei dem sich die Firmen austauschen könnten, etwa zum Thema Digitalisierung des Vertriebes oder Open Source. Ein Thema, das die oberbergische Bundestagabgeordnete der Grünen, Sabine Grützmacher, als Speakerin in ihrem Vortrag mit dem Titel „Die transformative Kraft von Open Source. Auswirkungen auf Souveränität, Gesellschaft und Wirtschaft“ beleuchtet.