Der VfL leistete sich insgesamt zu viele technische Fehler und musste sich gegen die überlegenen Gäste aus Kiel 24:30 (15:16) geschlagen geben.
Handball-BundesligaVfL Gummersbach verliert in der ausverkauften Schwalbe-Arena gegen Kiel
Als Lukas Blohme in der siebten Minute zum 5:5 gegen Kiel ausglich, ließ der Gummersbacher Außenspieler gegenüber den 4132 Zuschauern in der ausverkauften Schwalbe-Arena seinen Emotionen freien Lauf. Knapp 60 Minuten später folgte jedoch ein ganz anderes Bild und Blohme ließ enttäuscht den Kopf hängen. Mit 24:30 (15:16) musste sich der VfL Gummersbach am Freitagabend in der Handball-Bundesliga dem THW Kiel geschlagen geben. Damit ist die Siegesserie der Mannschaft von VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson, die in der Bundesliga zuvor siebenmal in Folge gewonnen hatte, gebrochen.
Der Gummersbacher 5:5-Ausgleich war das Ergebnis einer kleinen Aufholjagd gegen Kiel gewesen, denn die Gäste waren deutlich besser in die Partie gestartet. 0:4 (4.) stand bereits kurze Zeit nach dem Anpfiff auf der Anzeigetafel. Doch der VfL fing sich. Lukas Blohme, Tilen Kodrin und Julian Köster verkürzten auf 3:4 (6.). Es war die schnelle Antwort der Gummersbacher auf den ebenso schnellen Start der Kieler, die jedoch wieder einige Tore vorlegten und zunächst die Oberhand über das Spiel behielten.
Die Gummersbacher machten es noch einmal wie zu Beginn der Partie und schafften es erneut, heranzukommen. Das gelang auch dank VfL-Torhüter Dominik Kuzmanovic, der immer besser ins Spiel fand und starke Paraden zeigte. Als Kristjan Horzen, dessen Vertragsverlängerung beim VfL Gummersbach bis 2028 kurz vor der Partie bekanntgegeben worden war, zum 12:12-Ausgleich traf, war der Handballkrimi eröffnet. Julian Köster erhöhte auf 13:12 (23.) und zur ersten Führung der Gummersbacher in der Partie.
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„Es geht mir gut“, hatte der VfL-Kapitän vor dem Spiel am Dyn-Mikrofon verkündet. Nach einem Innenbandriss hatte Köster zuletzt einige Wochen pausieren müssen und war erst kürzlich auf die Platte zurückgekehrt. „Es ist alles gut verheilt und die Reha ist auch gut gelaufen“, so Köster, der vor dem Spiel den Schlüssel für einen Sieg gegen die Kieler in einer kompakten Abwehr, einer guten Torhüterleistung und im Tempospiel sah. All das gelang den Oberbergern jedoch nicht wie gewünscht. Die Führungen wechselten nun hin und her, es waren jedoch erneut die Kieler, die mit einem knappen 16:15-Vorsprung in die Kabine gingen. „Zehn technische Fehler in 30 Minuten sind zu viele. Das müssen wir minimieren“, sagte Lukas Blohme in der Pause.
Doch auch nach dem Wiederanpfiff bekamen die Gummersbacher ihre Fehlerquote nicht in den Griff. Kiel erwischte abermals einen guten Start und zog, wie bereits in den ersten Spielminuten, mit schnellen Toren zum 20:15 (38.) davon. Die Blau-Weißen blieben fast zehn Minuten ohne Treffer. Sigurdsson nahm die Auszeit und ermahnte sein Team zur Konzentration. Doch die Gummersbacher bekamen keinen Pack an das Spiel und die Kieler gewannen in der Abwehr, den Torabschlüssen und vor allem durch eine schnelle Rückwärtsbewegung zunehmend an Sicherheit. Beim Stand 23:17 (42.) lagen sie sechs Tore vorne.
Nach einem Treffer von Miro Schluroff zum 20:24 (45.) kam der VfL dann noch einmal auf vier Tore ran. Dominik Kuzmanovic parierte und der VfL verkürzte durch einen Siebenmeter-Treffer von Milos Vujovic, dessen Vertrag beim VfL ebenfalls bis 2027 verlängert wird, auf 21:24 (53.). Lukas Blohme hatte die Chance, es doch noch einmal spannend zu machen, scheiterte aber am Kieler Torhüter Tomas Mrkva. Die Gäste legten daraufhin einen Drei-Tore-Lauf zum 27:21 (55.) hin und die Partie war entschieden.
„Am Ende ist uns auch die Kraft ausgegangen“, äußerte sich Miro Schluroff am Dyn-Mikrofon. Er war mit sechs Treffern der beste Torschütze der Gummersbacher. „Kiel war heute einfach besser und effektiver. Wir haben uns gegen die Kieler Abwehr sehr schwergetan“, resümierte auch VfL-Trainer Sigurdsson, der mit Blick auf die Verletztensituation beim VfL ergänzte: „Einsatz, Kampf und Wille haben heute gestimmt, aber wir müssen aus solchen Spielen lernen. Wir haben aktuell zu wenige Schultern, um die Last zu tragen und das merkt man in einem solchen Spitzenspiel.“
In der Tabelle sind die Kieler an Gummersbach vorbeigezogen und stehen aktuell auf Platz 7, der VfL folgt direkt dahinter auf Rang 8. Das nächste Spiel in der Bundesliga steht für den VfL am Donnerstag, 28. November, 19 Uhr, auswärts bei den Rhein-Neckar Löwen an. Zuvor muss er am Dienstag, 26. November, 18.45 Uhr, aber noch in der Europa League gegen IK Sävehof ran.
Tore VfL Gummersbach: Schluroff (6), Blohme (5), Köster, Horzen (je 3), Vujovic (3/3), Kodrin, Kuzmanovic (je 2).
Tore THW Kiel: Zerbe (8), Johansson (6/1), Madsen, Pekeler (je 4), Dahmke, Duvnjak (je 3), Wiencek, Imre (je 1).