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Krankenhausplan in NRWFrühchenversorgung in Gummersbach in Gefahr?

Lesezeit 3 Minuten
Ein Frühchen in einem Inkubator

Die Frühchenversorgung in Gummersbach ist eine der Disziplinen, für die sich Klinikum-Geschäftsführer Sascha Klein und Klinikdirektor Roland Adelmann bei NRW -Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann stark gemacht haben.

Die Krankenhauslandschaft in NRW wird sich ändern, aktuell ist noch offen, was das für Oberberg heißt.

Welches medizinische Angebot kann in den Krankenhäusern von Waldbröl und Gummersbach künftig noch aufrecht erhalten werden, was muss im Zuge der aktuell laufenden Krankenhausplanung aufgegeben und durch Kliniken in der Nachbarschaft übernommen werden? Diese Frage beschäftigt Klinikum-Geschäftsführer Sascha Klein und sein Team seit Monaten.

Doch im Gegensatz zu vielen anderen Häusern hat Klein sich in den vergangenen Wochen immer, so weit es ging, bedeckt gehalten, um zu schauen, was im Rahmen eines Anhörungsverfahrens des NRW-Gesundheitsministeriums für die beiden Häuser und deren Angebot bei Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann noch zu erreichen ist. Im Gespräch mit dieser Zeitung bestätigt Klein, dass er mit Roland Adelmann, dem Chefarzt und Klinikdirektor der Kinder- und Jugendmedizin, bei Laumann in Düsseldorf gewesen sei.

Auf die Besonderheiten des ländlichen Raums hingewiesen

Für Adelmann war das zugleich die Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte als Landtagsabgeordneter der SPD. Auf der Agenda standen neben der Versorgung von Frühgeborenen (Neonatologie), die in Adelmanns Zuständigkeit fällt, auch die Versorgung von Bauchaortenaneurysmen sowie der Bereich der Endoprothetik, also Knie- und Hüftgelenksprothesen. Dass er am Ende des Gesprächs mit dem Minister per Handschlag und der ein oder anderen Zusage für das Klinikum Oberberg wieder verabschiedet werde, habe er gar nicht erwartet, sagt Klein. „Laumann lässt sich nicht in die Karten schauen.“ Vielmehr sei es ihm darum gegangen, die Besonderheiten im ländlichen Raum noch einmal deutlich machen zu können.

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Und im Fall der Frühchen würde ein Wegfall der Versorgung Gummersbach bedeuten, dass Betroffene zwischen Köln und Siegen kein Angebot mehr hätten. Auch bei der Versorgung von Bauchaortenaneurysmen sieht Klein die Notwendigkeit, diese in hiesiger Zuständigkeit zu belassen. Allein schon mit Hinblick darauf, dass Patienten auch mal notfallmäßig eingeliefert würden. Für solche Fälle sollte man über die notwendige Praxis in einer derart komplexen OP haben. Zur Endoprothetik sagt Klein, dass diese die am meisten umkämpfet Leistungsgruppe sei.

Fesstellungsbescheide kommen im Dezember

Obwohl Geschäftsführer Klein sich nicht zu Spekulationen über einen möglichen Ausgang der kommenden Krankenhauszuschnitte hinreißen lässt, sagt er selbstbewusst, dass er mit Blick auf ein „relativ großes und breit aufgestelltes ländliches Krankenhaus guter Dinge“ sei. Und er hat offenbar auch den Eindruck nach seinem Besuch in Düsseldorf, dass er an der ein oder anderen Stelle für ein Umdenken im Sinne der Klinikums Oberberg hat sorgen können. Und wie geht es weiter? Im Dezember werden die neuen Zuschnitte der Krankenhäuser im Land vom Ministerium bekannt gegeben und die entsprechenden Feststellungsbescheide zugestellt. Danach, so Klein, hätten die Häuser noch sechs Monate Zeit, sich darauf einzustellen. Allerdings auch die Möglichkeit, den Klageweg zu beschreiten. Der Geschäftsführer schließt auch das für den Fall der Fälle nicht aus.

Sascha Klein sieht bei der aktuellen Krankenhausplanung aber noch einen ganz anderen Aspekt für die Häuser. Das Klinikum Oberberg, so berichtet er, hat derzeit in allen Fachschaften die Weiterbildungsbefähigung zum Facharzt bis zur Prüfung. Das sei für junge Ärzte von großer Bedeutung, denn sie müssten auf dem Weg zur Prüfung dafür nicht mehr eigens das Haus wechseln, wie er sagt. Und wenn Gummersbach oder Waldbröl hier entsprechende Einbußen hinnehmen müssten, bedeute das auch eine Schwächung des ländlichen Raumes . Und nicht nur das: Auch als Arbeitgeber verliere das Klinikum an dieser Stelle seine Attraktivität. Das gelte es unbedingt zu vermeiden.

Zu guter Letzt lässt auch Sascha Klein keinen Zweifel daran aufkommen, dass es einer Krankenhausreform bedarf. Dazu gehöre aber auch, dass man mehr Geld in das System fließen lasse. Wenn nicht, dann sei das wie mit einer zu kurzen Decke: an einem Ende – ob oben oder unten – sei diese dann auch immer zu knapp. Auch an der Helios-Klinik Wipperfürth drohen Leistungen wegzufallen. Aktuell wolle man sich dazu noch nicht äußern, so die Klinik.