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FreilichtmuseumLindlarer Bauernmarkt wurde zum Magnet für Handwerker und Publikum

Lesezeit 2 Minuten
Ein Mann und eine Frau präsentieren Küchenbesteck aus Holz auf einem Markt.

Nützliche Küchenhelfer hatten Ulla und Hans-Peter Schumacher aus Jülich mit nach Lindlar gebracht – echte Handarbeit, versteht sich.

Ordentlich Trubel rund um uraltes Handwerk und die Landwirtschaft von damals herrschte am Wochenende in Lindlar.

„Hier läuft die Ware nicht vom Band, hier schafft man noch mit Herz und Hand“. Dieser Spruch auf einem Stand für Schreibwaren traf sicher auf jeden der rund 120 Aussteller zu. Denn auf dem Bauernmarkt im Lindlarer LVR-Freilichtmuseum gab es am Wochenende wieder ein großes und buntes Angebot an Waren aus kleinen Manufakturen.

Trubel in allen Lindlarer Museumsgebäuden

Ob Schmuck, sehenswerte Gartendekorationen oder Holz- und Metallarbeiten, ob Obstsäfte und Marmeladen aus regionalem Obstanbau oder auch Kräutersalz – es gab viel zu sehen, zu schnuppern und natürlich zu probieren. Fast alle Aussteller kamen aus dem Bergischen Land oder dem Rheinland und präsentierten reine Handarbeit.

Und genau das wussten die vielen Besucherinnen und Besucher auch zu schätzen und kamen am Samstag und Sonntag zahlreich ins Lingenbacher Tal. Auch in sämtlichen Museumsgebäuden, von der Seilerei über die Schmiede bis zum Backes, an dem Stuten und Co. wieder einmal im Handumdrehen ausverkauft waren, herrschte Trubel und wurde das Handwerk aus Großvaters Zeit anschaulich. Aber auch für die Kinder gab es wieder tolle Angebote.

Im Lindlarer Strohballenhaus kneteten Kinder ihre eigene Seife

Im Strohballenhaus in der ältesten Baugruppe des Lindlarer Museums konnten die jungen Museumsgäste bei Christina Markwardt eine eigene Seife aus Ringelblumen, Rosen- und Lavendelblüten herstellen. Die sechsjährige Karolina knetete beherzt die Blumenstückchen mit Seifenflocken, etwas Pflanzensud und jeder Menge Öl zu einer einheitlichen Masse und drückte sie in ein Blumenförmchen.

Ein Tropfen ätherisches Öl auf dem kleinen Seifenstück lies es gleich noch wunderbarer duften. „Jetzt noch gut zwei Tage durchtrocknen lassen, dann ist es fertig“, erklärte die Museumspädagogin, bevor sie es dem Mädchen in einer Papiertüte überreichte. Karolina war mit Mama Yvonne Espe aus Wesseling angereist und besuchte gemeinsam mit Lindlarer Freunden den Bauernmarkt.

Hier läuft die Ware nicht vom Band, hier schafft man noch mit Herz und Hand.
Spruch auf einem Stand auf dem Bauernmarkt im Freilichtmuseum Lindlar

Derweil stand auch in den anderen Bereichen das Museumsleben nicht still. Landwirt Patrick Thomas bearbeitete die Felder mit zwei Pferdestärken. Die beiden Tiere zogen abwechselnd Pflug und Egge und mussten im wahrsten Sinne des Wortes ordentlich ackern. Doch Thomas achtete bei den hohen Temperaturen am Samstag auch auf ausreichend Pausen für die Tiere und nutzte die Zeit kurzerhand für informative Gespräche mit den Besuchern am Feldrand.

Die Biologische Station Oberberg machte auf den Wildtierschutz im Privatgarten aufmerksam und stellte unter anderem ein Modell von einem Albinomaulwurf aus. „Hier gibt es immer viele schöne Dinge, deshalb waren wir schon öfter hier“, fand Petra Steffen-Küthe, die aus Hückeswagen mit Enkelin Ronja kam.