Marienheide – Die Gemeinde Marienheide ist eine von zwölf nordrhein-westfälischen Kommunen und die einzige oberbergische, die am diesjährigen „Fußverkehrs-Check NRW“ teilnimmt. Mit Unterstützung des Zukunftsnetzes Mobilität, dem Unterstützungsnetzwerk für nachhaltige Mobilitätsentwicklung, kann Marienheide nun professionell untersuchen, wie fußgängerfreundlich die örtlichen Wege sind und wo es Verbesserungspotenzial gibt.
Wie das Zukunftsnetz mitteilt, sind Begehungen das Kernstück des Checks: So soll die Gemeinde gemeinsam mit ihren Bürgerinnen und Bürgern Gelegenheit bekommen, Probleme und Sichtweisen auszutauschen und neue Lösungsansätze und Ideen zu diskutieren. Nach einer Stärken-Schwächen-Analyse sollen Marienheider und Experten einen Maßnahmenplan mit Prioritäten erstellen.
In mehreren Etappen
Ein Planungsbüro begleitet die Etappen, es moderiert Veranstaltungen, bündelt Themen und fasst die Ergebnisse zusammen. Zum Abschluss bekommt Marienheide eine Auswertung und Handlungsempfehlung. Die Umsetzung ist freiwillig, das Zukunftsnetz berät die Gemeinde auf Wunsch in Sachen Fördermittel. Die Kosten übernimmt das Verkehrsministerium.
Für den diesjährigen Fußverkehrs-Check waren 32 Bewerbungen eingegangen. In einem Wettbewerbsverfahren wurde Marienheide gemeinsam mit Kommunen wie Aachen, Lohmar und Dormagen ausgewählt. Von Verkehrsministerin Ina Brandes werden alle zwölf Gewinner in den kommenden Wochen eine Teilnahmeurkunde erhalten. Brandes stellt die Bedeutung guter Wege heraus: „Um sicher und bequem zur Arbeit, in die Schule oder zum Einkaufen zu gehen, brauchen wir fußgängerfreundlich gestaltete Wege und Plätze.“
Kaum einladende Fußwege
Theo Jansen, Geschäftsstellenleiter des Zukunftsnetz Mobilität mit Sitz beim Verkehrsverbund Rhein-Sieg in Köln, erklärt: „Die Stadt- und Verkehrsplanung der letzten Jahrzehnte war klar autozentriert. Als Resultat gibt es kaum einladende Fußwege. Dabei ist Gehen die natürlichste und nachhaltigste Art der Fortbewegung.“
Im vergangenen Jahr durfte die Gemeinde Engelskirchen am Fußverkehrs-Check teilnehmen. Damals kam Verkehrsminister Hendrik Wüst – mittlerweile Ministerpräsident – nach Engelskirchen, um die Teilnahmeurkunde vorbeizubringen.