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ProzessAngeklagter soll Rewe-Mitarbeiterinnen in Marienheide mit Klebeband gefesselt haben

Lesezeit 3 Minuten
Ein Schild weist auf das Landgericht Köln hin.

Ein 44-Jähriger muss sich wegen zweifachen schweren Raubes vor dem Kölner Landgericht verantworten.

Seit Montag steht ein 44-Jähriger wegen zweifachen schweren Raubes vor dem Kölner Landgericht – unter anderem schlug er in Marienheide zu.

Die Täter kamen maskiert und mit Schusswaffen bewaffnet. Bei zwei Raubüberfällen auf Supermärkte im September und Dezember 2023 sollen die Räuber insgesamt knapp 13.000 Euro erbeutet haben, wobei sie Mitarbeiterinnen massiv bedroht haben sollen. Seit Montag steht nun ein 44-Jähriger wegen zweifachen schweren Raubes vor dem Kölner Landgericht.

Polizeibeamte entdeckten bei Wohnungsdurchsuchung Revolver

Gemeinsam mit einem bis heute unbekannten Mittäter soll der Mann die beiden Raubüberfälle durchgeführt haben. Zudem wird dem Mann noch ein Verstoß gegen das Waffengesetz zur Last gelegt. Bei einer Durchsuchung der Wohnung eines Freundes (60) in Wipperfürth, wo er als Untermieter wohnte, hatten Polizeibeamte einen Revolver sowie Munition unterschiedlichen Kalibers sichergestellt. Ferner wurden eine Sturmhaube und ein Schlagstock gefunden.

Konkret legt die Anklage dem 44-Jährigen zur Last, am 12. September 2023 gegen 22 Uhr mit einem unbekannten Mittäter einen Rewe-Markt in der Marienheider Ortschaft Schemmen überfallen zu haben. „Kurz vor Ladenschluss betraten der Angeklagte und der unbekannte Mittäter, mit Sturmhauben maskiert und bewaffnet, die Filiale“, sagte der Staatsanwalt bei der Anklageverlesung.

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Den Mitarbeiterinnen des Rewe wurde die Schusswaffe entgegengehalten

Unter vorgehaltener Schusswaffe sollen sie eine Mitarbeiterin zur Herausgabe einer Geldkassette mit mindestens 2000 Euro darin aufgefordert haben. Hierauf sei eine weitere Mitarbeiterin aufmerksam geworden. Auch diese Frau sei mit einer Waffe bedroht worden, heißt es in der Anklage weiter. Im Aufenthaltsraum des Marktes habe der Mittäter des Angeklagten die beiden Frauen dann mit gezückter Waffe noch zur Öffnung eines Tresors aufgefordert. Anschließend hätten sie aus dem Tresor weiteres Bargeld entnommen, bevor der Angeklagte die beiden Frauen mit Klebeband gefesselt habe. Insgesamt sollen die beiden Täter rund 6400 Euro erbeutet haben.

Am 18. Dezember 2023 kam es dann in Ehringshausen bei Wetzlar zu einem weiteren Überfall, der wie eine Kopie des Raubs in Marienheide wirkt. Erneut betraten dort maskierte Täter den Supermarkt und forderten unter Vorhalt von Schusswaffen: „Mach die Kasse auf! Mach den Tresor auf!“, wie es in der Anklage heißt, die Herausgabe von Bargeld. Bevor der Angeklagte mit seinem unbekannten Mittäter die Flucht angetreten habe, seien die beiden Mitarbeiterinnen des Supermarktes ebenfalls mit Klebeband gefesselt worden. Der Angeklagte teilte über Verteidigerin Ines Stuff mit, dass er sich zu den Vorwürfen nicht äußern werde. „Ich glaube tatsächlich, dass es sich um eine Verwechslung handelt“, der Mandant keiner der beiden Täter sei, sagte die Verteidigerin.

Weiter verwies sie auf Videoaufnahmen von den Überfällen. Ihr Mandant habe eine ganz andere Figur und Statur als der Täter, für den man ihn halte. Aus weiteren Ausführungen Stuffs ergab sich jedoch, dass am zur Fesselung genutzten Klebeband DNA-Anhaftungen sichergestellt wurden, die in vielen Merkmalen mit der des 44-Jährigen übereinstimme. Der Prozess wird fortgesetzt.