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Politischer Morsbacher21-Jähriger engagiert sich für seine zukünftigen Kinder

Lesezeit 3 Minuten

Naturfreund: Tim Ochsenbrücher wurde mit 18 Jahren jüngster Hegeringleiter im Deutschen Jagdverband.

  1. In der Serie „Jung und engagiert“ stellen wir junge Oberberger vor, die sich politisch engagieren.
  2. Auch, aber nicht nur in den Parteien, gibt es kluge Nachwuchsaktivisten, die die oberbergische Welt ein bisschen verändern wollen.
  3. In dieser Folge porträtieren wir ein junges CDU-Mitglied, der sich für seine zukünftigen Kinder politisch in Morsbach engagiert.

Morsbach – Wenn Tim Ochsenbrücher über Morsbach spricht, dann spürt man: Das ist für den 21-Jährigen die Heimat. Dort ist er verwurzelt, da erlebt er in den Vereinen gesellschaftlichen Zusammenhalt. „Auch wenn es politische Kontroversen gibt, schüttelt man sich am Ende die Hand, das ist in unserer wohl in der Dorfidylle einzigartig“, schwärmt der Auszubildende, der im Juni seine Gesellenprüfung zum Nutzfahrzeugmechatroniker machen möchte.

Und weil er möchte, dass seine Kinder mal ebenso gern und gut in Morsbach aufwachsen wie er selbst, engagiert er sich – „mit Herzblut“, wie Ochsenbrücher sagt – im Gemeinderat als stellvertretender sachkundiger Bürger im Schul- und Sozialausschuss. Dort setzt er sich ein für „funktionierende Schulen und gute Kindergärten, für Sicherheit, für einen schönen Ortskern und dafür, dass wir nicht in der Peripherie versinken“.

Morsbach: Generationenwechsel in der CDU-Familie

Tim Ochsenbrücher hat früh angefangen als Sprecher des Kinder- und Jugendrats. Mit 15 Jahren ist er in die Junge Union Oberberg eingetreten, heute ist er deren Kreisschatzmeister. Bald darauf wurde der Morsbacher CDU-Mitglied, inzwischen ist er Beisitzer im Orts- und im Kreisvorstand der Partei. Mit seinem Engagement sei er dort in seinem Alter ziemlich allein auf weiter Flur, bedauert Ochsenbrücher. Als Jugendlicher habe er auch die Programme von SPD und FDP studiert. Seine Entscheidung für die CDU habe nichts damit zu tun, dass sein Vater ebenfalls in der Union sei: „Auf keinen Fall! Dafür sind die Kontroversen zu groß, wenn bei uns zu Hause drei Generationen am Tisch sitzen.“

So mache er sich etwa stark für den Breitbandausbau und ein besseres Mobilfunknetz. Anders als Vater oder Opa, denen die Sicherheit der Renten wichtiger sei. Dabei bezeichnet er sich selbst als „ sehr konservativ“. Nach der Meisterschule eine Familie gründen, auf dem Land leben, am liebsten in Morsbach, so malt sich der Kreisvorsitzende des Bundes der Katholischen Jugend seine Zukunft aus. „Eine Patchworkfamilie ist nicht das, wonach ich strebe.“ Tradition und Werte sind ihm wichtig.

Leidenschaftlicher Anhänger der repräsentativen Demokratie

Dabei distanziert er ebenso heftig wie entschieden von der AfD und der Werte-Union. „Das sind Populisten, die nicht mit beiden Beinen auf dem Boden des Grundgesetzes stehen, die spalten und instrumentalisieren.“ Dennoch müsse eine demokratische Partei sie seiner Meinung nach ertragen. Entsetzt war Tim Ochsenbrücher nach der Wahl in Thüringen, über „unsere Kooperation mit einer Partei, die ich zutiefst verachte, weil sie gegen alles steht, was ich gut finde: Diese ganze bunte Vielfalt in unserer Demokratie.“ Den politischen Schaden spüre auch er, sogar auf Ortsebene.

Zum leidenschaftlichen Anhänger der repräsentativen Demokratie wurde er nach eigenem Bekunden, als er 2016 als einziger Jugendlicher aus Oberberg an einem parlamentarischen Planspiel mit mehr als 300 Teilnehmern in Berlin Bundestagsluft schnuppern durfte. Seitdem ist er überzeugt, dass man in einer Partei die beste Chance hat, etwas zu verändern. „Wenn all die, die jetzt laut sind und gegen Rassismus und für ,Fridays for Future’ auf die Straße gehen, Mitglieder in einer demokratischen Partei würden, dann könnten sie meiner Meinung nach viel mehr bewegen.“ Seine Generation sei keinesfalls gleichgültig, im Gegenteil: „Zum Glück werden wir immer mehr, die sich engagieren.“

Auch sind dem Morsbacher Umweltthemen wichtig, aber eben auf eine konservative Art: Er habe eine kritische Haltung zur Massentierhaltung, zum Umgang mit Tieren überhaupt, zu den Folgen des Eingreifens des Menschen in die Natur. Als Jäger, der mit 18 Jahren jüngster Hegeringleiter im Deutschen Jagdverband wurde, sieht er seine Aufgabe vor allem darin, „unsere schönen Landschaften und unsere tolle Natur zu erhalten“. Natürlich vor allem in Morsbach.