Bei dem Spektakel in der Ortsmitte boten „Die Wolpertinger“ einen Oscar-verdächtigen Auftritt. Zudem ist das erste Fassadengemälde fertig.
Lange Nacht der RepublikMorsbach feierte bis in den frühen Sonntagmorgen
Unvergesslich bleiben wird wohl die 15. „Lange Nacht der Republik“. Bis gegen 1 Uhr in der Nacht zum Sonntag feierten mehrere tausend Besucherinnen und Besucher im Herzen der Süd-Kommune. Mehr als 30 Vereine, Ortsgruppen und Gastronomen haben daran mit einem bunten, abwechslungsreichen Programm aus Musik und Kulinarischem teilgenommen, die Federführung oblag dem Morsbacher Gemeindekulturverband. „Es ist schon unheimlich viel los und es wird noch viel mehr werden“, freute sich Bürgermeister Jörg Bukowski bereits am späten Samstagnachmittag gut gelaunt beim Fassanstich. Diesmal gab es 50 Liter Freibier. Er dankte dem Organisatorenteam und den zahlreichen Helfern für die umfangreichen Vorbereitungen.
Gemeinde Morsbach begrüßte auch zahllose Gäste aus der Nachbarschaft
„Wir hoffen, dass die Menschen heute einen tollen Abend erleben und sich gut unterhalten“, bekundete auch Frank Reuber, Vorsitzender des Gemeindekulturverbands. Er unterstrich: „Das gesellschaftliche Miteinander ist uns ein großes Anliegen.“ Dabei kämen viele Gäste nicht nur aus Morsbach, sondern auch aus der Nachbarschaft. Die Planung der Festmeile auf einem Rundkurs zwischen Basilika und Rathaus habe mehrere Wochen gedauert.
„Schützenfest und Kirmes kann jeder, eine ,Lange Nacht‘ aber noch lange nicht“, scherzte Tobias Schneider aus dem Organisationskomitee, in das sich etwa auch der Heimatverein und der SV Morsbach eingebracht hatten. Lachend ergänzte er: „Die Mueschbejer machen das mit Herzblut.“ Das Besondere sei, dass sich nahezu alle Ortsvereine und auch die vier großen Unternehmen – Alho, Kleusberg, Montaplast und Säbu – beteiligten. Schneider betonte zudem den außerordentlichen Einsatz des Bauhofs, der die Sperrung des Ortskerns für den Verkehr vorgenommen hatte und auch am Sonntagmorgen im Einsatz war, um aufzuräumen: „Das ist keine Selbstverständlichkeit.“
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Morsbacher Unternehmen spenden ihre Erlöse für gute Zwecke
Nicht nur Leckeres für den Gaumen und kühle Getränke gab es an dem lauen Sommerabend, sondern auch mitreißende Musik, etwa am Bistro „Alt-Morsbach“, bei der „Mallorca-Party“ der SG Holpe-Wallerhausen oder beim Konzert der Blasorchester im Ortskern, das von Nadine Reuber, Leiterin des Klangwerks, dirigiert wurde. Felix Buchen, Vorsitzender des Musikzugs Lichtenberg, erläuterte: „Für die erste ,Lange Nacht‘ nach Corona im vergangenen Jahr haben sich der Musikzug, das Klangwerk und der Musikkreis Holpe zu einem großen Orchester zusammenschlossen – und das hat sich bewährt.“
Auch an der Einmündung vom Heinrich-Halberstadt-Weg in die Waldbröler Straße steppte der Bär. Auf dem Veranstaltungsgelände von Alho standen neben dem Pavillon der Funkengarde der Morsbacher Kevin Schneider am Keyboard und die gebürtige Morsbacher Sängerin Verena Fuhr als Duo Supreme auf der Bühne und begeisterten ihr Publikum.
Ein Kunst-Bike machte den kleinen Gästen in Morsbach großen Spaß
Mitten im Trubel zudem ein Kunst-Bike: Durch Strampeln wurde ein Blatt Papier in schnelle Drehung versetzt, das die Kinder leidenschaftlich mit Farbe tränkten. Die entstandenen Werke wurden auf T-Shirts übertragen. Alho-Sprecher Kevin Friederichs erklärte: „Der Erlös kommt dem Kinder- und Jugendhospiz in Olpe zugute.“
Die Firma Kleusberg unterstützte dagegen örtliche Vereine: So gab es am Glücksrad Gutscheine für Speisen oder Getränke an deren Ständen zu gewinnen. Sprecher Jan Ackerstaff: „Hinterher bezahlen wir das den Vereinen und legen für jeden gewonnenen Gutschein zwei Euro obendrauf.“ Er räumte ein, bei der „Langen Nacht“ Angenehmes mit Nützlichem zu verbinden: „Wir wollen präsent sein, denn wir haben derzeit noch rund 120 offene Stellen – vom Azubi bis zum Ingenieur.“
Ein absolutes Highlight war der Auftritt der Mini-Wolpis und der Wolpertinger, den Tanzgruppen des SV Morsbach, auf dem Rathauskreisel. Dabei widmeten sich die Jüngeren dem Thema „Disney“, während die Älteren mit transparenten Regenschirmen „The Oscar goes to ...“ tanzten. Am Ende kam die Auflösung: Der Oscar 2024 ging an „Die Wolpertinger“. Später am Abend zog die Brassband Brass2Go aus Mannheim durch die Straßen.
Das Gemälde an der Hauswand ist nun fertig
Geschafft! Pünktlich zur „Langen Nacht der Republik“ ist an der Bachstraße das erste Morsbacher Fassadengemälde fertig geworden. Im Auftrag des Heimatvereins hat die Künstlerin Nadja Schwendemann auf der Rückwand der Eisdiele „Emozioni“ eine bunte Landschaft erschaffen, die schon während der einwöchigen Malphase zahlreiche Neugierige anlockte.
Nun können Passantinnen und Passanten von den neuen Sitzstufen am Morsbach aus die Details des sechs mal 13 Meter großen Gemäldes entdecken: Ein Bach fließt durch eine grüne, hügelige Landschaft und ergießt sich als Wasserfall in den echten Morsbach. Ein historischer Heißluftballon am blauen Himmel, Rohrkolben aus dem Morsbacher Wappen, eine türkisfarbene Libelle und viele weitere Landschaftselemente fallen ins Auge.
Am Sonntag, 1. September, weiht der Morsbacher Heimatverein das Großgemälde um 15 Uhr mit einer Feier ein.