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NRW-PolizeiWerbefilm für potenzielle Polizeischüler in Gummersbach

Lesezeit 3 Minuten

Drehort Busbahnhof: Marvin Kopp und Michaela Laduch haben die Kontrahenten rasch und kameratauglich getrennt . Hier war es noch eine Probe, sobald die 360-Grad-Kamera in Aktion ist, muss sich die ganze Filmcrew verdrückt haben.

Gummersbach – Bevor sich die beiden Streithähne gegenseitig an den hals gehen, greifen Michaela Laduch und ihr Kollege Marvin Kopp ein: „Halt, Polizei! Auseinander!“ Die beiden Polizeikommissare haben die Kontrahenten rasch getrennt. Alarmiert worden sind sie, weil einem der beiden jungen Männer das Handy geklaut wurde. Beim Aussteigen aus dem Bus habe der andere ihn angerempelt, seitdem sei das Telefon weg.

Der Beschuldigte erklärt sich für ahnungslos und unschuldig, bietet an, sich durchsuchen zu lassen. In diesem Moment schaut Kopp auf eine schwarze Kugel, gut 1,80 Meter hoch auf einem Stativ, und fragt: „Meinst Du, wir sollten ihn durchsuchen?

Dank 360-Grad Kamera wird Betrachter Teil vom Geschehen

Die schwarze Kugel ist eine 360-Grad-Kamera, die Szene am Gummersbacher Busbahnhof gestellt, der Dieb und sein Opfer sind Schauspieler. Das Ganze ist Teil eines Werbefilms, mit dem die nordrhein-westfälische Polizei Nachwuchs für sich gewinnen will.

Dank der 360-Grad-Technik befindet sich der Betrachter, der sich das ganze über eine so genannte Virtual-Realitiy-Brille anschaut nicht nur Teil der Szene, er kann auch selbst mitmischen. Nach Kopps Frage wird der Film angehalten, der Zuschauer kann entscheiden, ob eine Durchsuchung für sinnvoll hält. Als die – der Film wird fortgesetzt – ergebnislos verläuft, fordert Michaela Laduch den Betrachter auf, sich an der Suche danach zu beteiligen. Und siehe da, das Handy liegt unter einem Abfalleimer. Der Beschuldigte streitet alles ab, Laduch fragt: „Es besteht der Anfangsverdacht eines Taschendiebstahls; sollen wir ihn festnehmen?“

Gummersbach verfügt über modernste Polizeigebäude

Auftraggeber der Frankfurter Filmfirma, die den Streifen dreht, ist das Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten (LAFP) der Polizei NRW. Und das hat sich Gummersbach als Drehort nicht von ungefähr ausgesucht. Vor einem Jahr erst eingeweiht, verfügt die Kreispolizeibehörde über das modernste Gebäude im Lande.

In der Leitstelle hier wird der potenzielle Polizeischüler begrüßt, anschließend geht es in die Umkleiden. Hier hat der Zuschauer die Wahl: In einem Schrank hängt die Ausrüstung der Hubschrauberstaffel, in einem anderen die Kripoausrüstung zur Spurensicherung, im dritten die Uniform der Streifenbeamten. Je nach Auswahl wird der Film dann im gewünschten Aufgabenbereich fortgesetzt.

Gefilmt wird mit neuester Ausrüstung

In Gummersbach wird der Aufgabenbereich der Schutzpolizei gedreht mit dem Einsatz am Busbahnhof. Dazu tragen Laduch und Kopp selbstredend die neuesten Schutzwesten und fahren im flammneuen Streifenwagen Marke Ford S-Max vor, der vor zwei Wochen in Gummersbach angeliefert wurde, aber noch nicht im Einsatz ist. „Wir wollen uns ja möglichst positiv darstellen“, sagt Polizeipressesprecherin Monika Treutler.

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Jörg Pannhorst vom LAFP hat schon genaue Vorstellungen, wo der Film zum Einsatz kommen soll. Premiere, das steht schon fest, ist am 31. Januar in Köln. Danach werden die Spezialbrillen an alle Kreispolizeibehörden verteilt, die sie in persönlichen Beratungsgesprächen ebenso verwenden werden wie auf Ausbildungsplatzbörsen oder ähnlichen Werbeevents für den Polizeiberuf. Später soll der Film dann auch im Internet zu sehen sein.

Bis dahin hat die Filmcrew um Regisseur Michael Gödde noch andere Drehorte anzufahren. Die Arbeit der Kriminalpolizei wird in einer Tatortwohnung der Polizei in Neuss dokumentiert und – Action ist das Salz jedes Films – es geht auch noch zur Polizeiflugstaffel nach Dortmund.