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Viel GeduldMerle Barth aus Nümbrecht wartet nach Verletzung auf Debüt für Atlético Madrid

Lesezeit 3 Minuten
Fußballerin Merle Barth, im Trikot von Atlético Madrid, versucht einer Spielerin vom FC Bayern München, den Ball abzunehmen.

Im Testspiel gegen die Fußballerinnen des FC Bayern München hatte sich die Nümbrechterin Merle Barth so schwer verletzt, dass sie wohl erst im März wieder spielen kann.

Die Nümbrechter Fußballerin Merle Barth hofft nach ihrer schweren Verletzung auf ihr Debüt für Atlético Madrid in dieser Saison.

Geduld ist gefragt: Ende August 2022 hat sich Merle Barth bei einem Testspiel gegen Bayern München das Wadenbein gebrochen und das Syndesmoseband gerissen. Eigentlich war die Hoffnung, dass die Fußballerin aus Nümbrecht, die im Sommer von Turbine Potsdam zu Atlético Madrid wechselte, sich nach dem Jahreswechsel ihrem Debüt in der höchsten spanischen Spielklasse nähert. Doch so weit ist es noch nicht.

Statt auf dem Fußballplatz befindet sich die 28-Jährige noch im Fitnessstudio, statt Training mit dem Ball fängt sie nun erst langsam wieder an zu joggen. „Ich habe teilweise noch Schmerzen bei manchen Bewegungen. Die anfängliche Prognose der Ärzte war wohl zu optimistisch. Zwischen Alltagstauglichkeit und voller Belastung beim Fußball ist es doch ein großer Unterschied“, berichtet Merle Barth.

So schuftet sie mehrere Stunden täglich beim Reha-Training mit anschließender Physiotherapie. „Ich hoffe, dass es Schritt für Schritt vorangeht und ich bald wieder richtig ins Rollen komme“, sagt die Nümbrechterin.

Im Sommer 2022 wechselte Merle Barth zu Atlético Madrid

Bis sie wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kann, wird es allerdings noch dauern. „Vielleicht im März, spätestens im April“ soll es so weit sein. „Dann schaffe ich es hoffentlich in den Kader und kann zum Ende der Saison hin noch Spielpraxis sammeln“, berichtet Barth.

Im vergangenen Sommer wagte sie den Sprung aus der Bundesliga nach Spanien zu einem namhaften Traditionsclub mit Champions-League-Ambitionen. Zunächst wurde sie von einer Corona-Infektion wenige Tage nach dem Trainingsauftakt zurückgeworfen. Dann hatte sich die 28-Jährige in der Vorbereitung im neuen Team herangekämpft und schien auf einem guten Weg, ehe die schwere Verletzung beim Test in München folgte. Ein herber Rückschlag.

Nach zwei Kreuzbandrissen vor einigen Jahren kennt sich Barth mit dem beschwerlichen Weg zum Comeback aus, doch diesmal ist sie fernab der Heimat in einem neuen Umfeld. Das hat sie jedoch gut aufgefangen. „Natürlich war das alles ziemlich schlechtes Timing kurz nach dem Wechsel. Trotzdem fühle ich mich sehr wohl hier und bekomme viel Unterstützung vom Club und den Mädels. Es fällt mir daher nicht schwer, den Anschluss ans Team zu halten und weiter dazuzugehören. Ich bekomme sehr viel mit.“

Denn Merle Barth ist aufgrund der kurzen Wege täglich in der Kabine, nimmt an Besprechungen teil, ist mit ihren Mitspielerinnen abseits des Fußballplatzes unterwegs und bei allen Heimspielen sowie nicht zu weit entfernten Auswärtstouren dabei. So lernt sie auch das neue Trainerteam und deren taktische Vorstellungen kennen – vor dem letzten Spiel vor der kurzen Winterpause musste das alte Trainerteam gehen.

„Unser Ziel ist die Qualifikation für die Champions League. Wir haben in der Hinrunde ein paar Punkte unnötig liegengelassen und standen nicht ganz da, wo wir hinwollten. Daher wurde schnell gehandelt“, berichtet Barth. Atlético überwintert auf Rang vier und damit nur einen Platz hinter dem angestrebten Ziel.

Nachdem sie rund um Weihnachten in der Heimat viel Zeit mit der Familie und Freunden sowie Silvester ganz entspannt in Kopenhagen verbrachte, arbeitet die Nümbrechterin nun wieder Tag für Tag geduldig für ihr Debüt im Trikot von Atlético Madrid. Und am liebsten würde Merle Barth im Endspurt noch ihren Anteil zu einer erfolgreichen Champions-League-Qualifikation beisteuern. Das wäre dann ein doppeltes Happy End einer für sie schwierigen ersten Saison beim Abenteuer in Spanien.