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Gelebte InklusionNRW-Stiftung zeichnet Biologische Stationen Rhein-Berg und Oberberg aus

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Eine Gruppe von Männern und Frauen präsentiert vor Schloss Homburg eine Urkunde.

Überreicher und Empfänger: Der Preis wurde am Schloss Homburg übergeben.

Die Biologischen Stationen Oberberg und Rhein-Berg haben am Schloss Homburg in Nümbrecht den Sonderpreis der NRW-Stiftung erhalten. Damit wird ihr Engagement für die Inklusion gewürdigt.

Den mit 5000 Euro dotierten Inklusionspreis NRW überreichten Eckhard Uhlenberg und Stefan Ast, Präsident und Geschäftsführer der NRW-Stiftung, im Beisein der Nümbrechter Regionalbotschafterin Jutta Krumm an Bernd Freymann, den Leiter der beiden Biologischen Stationen Oberberg und Rhein-Berg.

Die Biostationen führen Inklusion und Naturerfahrung zusammen

Der jetzt zum dritten Mal vergebene Sonderpreis würdigt Initiativen, die sich für gelebte Inklusion einsetzen. Die Biostationen haben diese Auszeichnung für ihr gemeinsames Projekt „Natur für alle –Inklusive Naturerlebnisangebote für Gruppen“ erhalten.

„Wir sind fest davon überzeugt, dass es sehr wichtig ist, Menschen mit Behinderungen zu unterstützen“, sagte Uhlenberg in seiner Ansprache. Er hob die vorbildhafte Zusammenarbeit der beiden Biostationen bei der Zusammenführung von Inklusion und Naturerfahrung hervor, die in Nordrhein-Westfalen einzigartig sei.

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Die Biologischen Stationen haben eine Vorreiterfunktion für andere Einrichtungen
Frank Herhaus

Eine besondere Rolle spielten dabei „Umweltassistenten“, mit deren Unterstützung Menschen unabhängig von Alter, Herkunft oder Beeinträchtigung die Möglichkeit gegeben werde, Natur mit allen Sinnen zu erleben.

Bernd Freymann und Christine Wosnitza, dessen geschäftsführende Vertreterin, betonten, dass sie den Preis im Namen des rund 35-köpfigen Teams entgegennehmen würden, das sich seit rund zehn Jahren mit dem Thema Inklusion intensiv auseinandersetzt. „Das ist aber keine Angelegenheit, die man isoliert betrachten muss, sondern ein Querschnittsthema, was sich durch alle gesellschaftlichen Bereiche zieht“, ergänzte Planungsdezernent Frank Herhaus: „Hier wird Inklusion gelebt – die Biologischen Stationen haben eine Vorreiterfunktion für andere Einrichtungen.“

Im nächsten Jahr auch Umweltassistenten in Rhein-Berg

„Sie haben einen ganzen Blumenstrauß voller Ideen“, begrüßte Christoph Boddenberg vom LVR-Netzwerk Kulturlandschaft das Engagement der beiden Biostationen, die der LVR als bundesweit größter Förderer von Menschen mit Behinderung neben 17 weiteren Biostationen jährlich mit 1,25 Millionen Euro jährlich unterstütze. Christine Wosnitza schilderte, dass sich die von der Bergischen Agentur für Kulturlandschaft (BAK) qualifizierten Umweltassistenten im Oberbergischen bislang aus den Behindertenwerkstätten Oberberg rekrutiert hätten.

Als Neuerung kündigte sie an, dass die BAK nun auch im Rösrather Turmhof bei der Biostation Rhein-Berg im nächsten Jahr Umweltassistenten qualifizieren wolle.

Das Preisgeld solle vorrangig für den Einsatz von Gebärdensprachdolmetschern verwendet werden: „Aber am liebsten hätte ich es, wenn es gar keine Preise für Inklusion geben würde, sondern die Inklusion ganz selbstverständlich ein Teil des Alltags wäre.“