Zum Festkommers der Löschgruppe Denklingen kam auch der NRW-Innenminister nach Reichshof.
JubiläumHerbert Reul besucht Denklinger Feuerwehrleute
Hohen Besuch empfing die Gemeinde Reichshof am Sonntag zum 125-jährigen Jubiläum der Löschgruppe Denklingen. Im Rahmen eines Festkommers im Feuerwehrgerätehaus trug sich NRW-Innenminister Herbert Reul in das Goldene Buch der Gemeinde ein.
Reul bescheinigte der Einheit hochprofessionelle Arbeit: „Das ist in einer Zeit, in der viele nur an sich selber denken, durchaus nicht selbstverständlich.“ Reul zeigte sich beeindruckt von der Arbeit der Einheit, die in dem 2000-Einwohner-Ort für Sicherheit sorgt: „Ich bin ein Fan von Leuten, die etwas tun und nicht den ganzen Tag erklären, was gemacht werden müsste.“
Kooperation mit Unternehmen in Reichshof
Reul betonte auch die Bedeutung der Kooperation der Unternehmen mit der Feuerwehr im ländlichen Raum: „Diese Unterstützung ist enorm wichtig.“ Er merkte an, dass zwei Drittel der Menschen in Deutschland mit dem Staat nichts mehr anfangen können, was sehr bedrückend und auch nicht ungefährlich sei: „Das Vertrauen in den Staat ist enorm wichtig und dafür leistet die Feuerwehr einen nicht unerheblichen Beitrag.“
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Zuvor hatte Kilian Siepe, Einheitsführer der Löschgruppe Denklingen, die Geschichte der Feuerwehr Revue passieren lassen. Sieben Feuerwehrmänner hatten die Einheit 1898 gegründet, inzwischen sind es 39 Aktive, dazu kommen Tagesalarmer, Kinder- und Jugendfeuerwehr sowie eine Unterstützungsabteilung.
Im Zeitraum von 1957 bis einschließlich 2023 habe es insgesamt 1597 Einsätze gegeben. Bürgermeister Rüdiger Gennies lobte den Einsatz der Feuerwehrleute: „Darüber hinaus haben sie einen erheblichen Anteil am gesellschaftlichen Leben in der Gemeinde.“
Einsatzspektrum hat sich verändert
Er dankte auch für die Nachwuchsarbeit: „Das ist Teamgeist – einer für alle und alle für einen.“ Sascha Frede, Leiter der Reichshofer Feuerwehr, blickte in die Vergangenheit: „Früher beschränkte sich die Aufgabe der Feuerwehr hauptsächlich auf das Löschen von Bränden.“
Im Laufe der Jahre habe sich das Einsatzspektrum gewandelt. Durch den Einsatz moderner Baumaterialien würden im Brandfall häufig giftige Gase frei, wodurch nur unter Atemschutz gelöscht werden könne. Hinzu käme ein hoher Anteil an Technischer Hilfeleistung mit schwerem Gerät.
Frede warb für die Bereitschaft zu weiterer Ausbildung und zeigte seinen Stolz auf den Nachwuchs: „Unsere Jugendfeuerwehr ist beim Ablegen der Leistungsspange auf dem Kreisjugendfeuerwehrzeltlager auf den 1. Platz gekommen.“
Kreisbrandmeister Julian Seeger knüpfte an den von Reul betonten Gemeinschaftssinn in der Feuerwehr an: „Zwar gibt es derzeit viel Hass, Häme und Gleichgültigkeit in der Gesellschaft, aber auch das genaue Gegenteil, nämlich Mitmenschen in Not zur Seite zu stehen und sie zu beschützen.“
Er hob die Bedeutung der Notfallinfopunkte – wie auch im Denklinger Gerätehaus – hervor, was sich erst kürzlich beim Stromausfall in Engelskirchen bewiesen habe. Musikalisch umrahmt wurde der Festkommers vom Musikzug Lichtenberg unter Leitung von Christian Böhmer.
Bereits am Freitagabend hatte die Feuerwehr ihr Jubiläumsfest mit einer „Blaulichtparty“ gestartet. Der Samstag war dem Nachwuchs und deren Familien mit mehreren Schauübungen und einem Feuerwehr-Kettcar-Parcours gewidmet.
Blaulichtparty in Denklingen
Unterstützung gab es von der Feuerwehr Waldbröl, die ihre neue Drehleiter und ihr auf Waldbrände spezialisiertes Löschfahrzeug präsentierte. Abends wurde es dann rockig im Festzelt mit der Band „Hey Kölle“ und einem „Best of“ von Brings, Höhnern und Bläck Fööss.
Als Highlight zwischendurch präsentierte sich die Burggarde der KG Rot-Weiß Denklingen mit mehreren Tänzen. „Als Karnevalist kann ich dieses Programm nur gut finden“, freute sich KG-Mitglied Reinhard Weidenbrücher.
Er lobte die Organisation des Festes, die auch einen Shuttleservice beinhaltete: „Die Feuerwehr hat wirklich alles getan, um dieses Fest gelingen zu lassen.“