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World SkillsReichshofer Maurer misst sich mit den Besten der Welt

Lesezeit 3 Minuten
Aaron Masuch (22) während des Wettkampfs beim internationalen Berufswettbewerb World-Skills in Lyon.

Stein auf Stein: Aaron Masuch (22) während des Wettkampfs beim internationalen Berufswettbewerb World-Skills in Lyon.

Der Maurergeselle Aaron Masuch aus Reichshof hat bei den World-Skills-Meisterschaften in Lyon die Exzellenzmedaille gewonnen.

Ein mehr als intensives Dreivierteljahr liegt hinter dem 22-jährigen Maurergesellen Aaron Masuch aus Reichshof. Er hat bei den World-Skills in der französischen Stadt Lyon Deutschland im Maurer-Handwerk vertreten. Und das mit Erfolg – zwar hat es am Ende nicht für einen Platz auf dem Treppchen gereicht, wohl aber für eine Exzellenzmedaille. Damit werden besondere Leistungen bei der Weltmeisterschaft der Berufe (siehe Info unten) gewürdigt.

Ganz unabhängig vom Ergebnis sagt Aaron Masuch, sei es für ihn ein „unvergessliches Event“ gewesen sei, auf internationaler Bühne in seinem Handwerk bestehen zu können.

Den Schriftzug von Lyon gemauert

Und auch sonst ist das deutsche Nationalteam zu einem respektablen Ergebnis gekommen: 22 Exzellenzmedaillen hat es gegeben, dazu eine Goldmedaille, fünf Silbermedaillen und drei Bronzemedaillen reichen am Ende zu einem neunten Platz unter den 70 teilnehmenden Ländern.

Mittlerweile ist der 22-Jährige wieder im Alltag angekommen, kann aber immer noch von den Erlebnissen zehren: „Wir bekamen alle die Pläne für die drei gleichen zu mauernden Werkstücke – einmal die 24, dann ein Weinregal in Form einer Weinflasche und als drittes den Schriftzug von Lyon“, sagt Aaron Masuch. Gerade das dritte Werkstück sei wegen seiner großen Dimensionen von etwa 3,8 mal 1,3 Metern sehr aufwändig in der Umsetzung gewesen. „Da musste ich richtig ranklotzen“, sagt er.

Arbeiten unter neugierigen Blicken

Nicht stören lassen habe er sich dabei vom Publikum. Auch weil das Teil des Trainings gewesen sei. „Darauf, das ausblenden zu können, haben wir uns intensiv vorbereitet“, sagt Aaron Masuch.

Und so habe er zwar mitbekommen, dass ihm immer wieder Schulklassen über die Schultern blickten, was aber kein Problem für seine Konzentration gewesen sei. Trotzdem ist er nicht jeden der vier Wettkampftage in der gleichen Form gewesen, wie er selbstkritisch, anmerkt. „Der erste Tag war eher durchwachsen. Dafür waren die restlichen drei Tage wirklich gut.“

Das Ergebnis hatte sich der 22-Jährige mindestens erhofft. „Natürlich war da der Traum von der Goldmedaille, aber auf der anderen Seite war die Konkurrenz auch sehr stark“, sagt er. Eine zweite Chance wird es indes nicht geben, denn bei den World-Skills eine die Altersgrenze von 22 Jahren.


Berufsolympiade

Seit 1950er Jahren messen sich bei den World-Skills Handwerker aus verschiedenen Ländern in ihren Gewerken. Ausrichter dieses internationalen Berufswettbewerbs ist ein Verein mit Sitz in Amsterdam. Der deutsche Arm wird von den Kammern und zahlreichen Berufsverbänden anerkannt. Im franzöisichen Lyon waren 1400 Handwerker aus 70 Ländern und autonomen Regionen angetreten. Im Medaillenspiegel schaffte es Deutschland auf Platz neun und damit nach der WM 2022 wieder„unter die Top-Ten der Welt“, berichtet „World-Skills Germany in einer Mitteilung.