Gummersbach – Die Bundesligasaison ist für Aufsteiger VfL Gummersbach erst drei Spieltage alt. Dominik Mappes hat ihr aber bereits seinen Stempel aufgedrückt, hat den VfL zu Siegen gegen Lemgo und Hamm sowie einem starken Auftritt gegen Magdeburg geführt. Mit 30 Treffern steht der Neuzugang vom TV Hüttenberg an der Spitze der Torschützenliste der Handball-Bundesliga. 14 Treffer erzielte er gegen den amtierenden Deutschen Meister SC Magdeburg, mit vier seiner acht Tore wendete er die Partie der Gummersbacher gegen Mitaufsteiger ASV Hamm zum Sieg.
Anschließend sagte der 27-Jährige, die Vorarbeit hätten seine Mannschaftskollegen erledigt, er hätte den Ball nur noch ins Tor werfen müssen. Im Handball zähle die Mannschaft nicht der Einzelne ist seine Philosophie. Auch wenn Dominik Mappes als Mittelmann und Regisseur im Angriff die Kommandos gibt.
In Hüttenberg groß geworden
Der 27-jährige Hüttenberger kommt aus einer echten Handballfamilie. Nach dem Opa spielte der Vater und jetzt eben der Enkel in der Bundesliga. Seine Mutter trat in der Zweiten Liga an und seine Frau in der Dritten Liga. „Die Halle war das Wohnzimmer“, blickt Mappes zurück. Zunächst wollte der Junge aber nicht nur Handball sondern auch Fußball spielen. Dreimal die Woche ging es zum Training in die Halle, zweimal auf den Platz. Ab der C-Jugend war es nur noch der Hallensport.
„Der TV Hüttenberg bietet eine gute Jugendausbildung und holt aus allem das Maximun heraus“, sagt Mappes. Er spielte mit der B-Jugend um die deutsche Meisterschaft und mit der A-Jugend in der Bundesliga. Wortführer auf dem Feld wurde er mit 19 Jahren, als er mit Hüttenberg in der Zweiten Liga spielte. Vorher, sagt Dominik Mappes, sei er zurückhaltender gewesen, habe im Rückraum gespielt, sich aber in die Aufgabe, die Mannschaft zu leiten, reinfinden müssen. „Ich sehe es als meine Aufgabe und bereite mich akribisch darauf vor“, erklärt der 27-Jährige. Dass er auch noch torgefährlich ist, sei für ihn zweitrangig.
Lange um den Aufstieg gespielt
Wie groß der Einfluss auf eine Mannschaft sein kann, zeigte sich in der vergangenen Saison in der Zweiten Liga, als der TV Hüttenberg, angeführt von Mappes, lange um den Aufstieg in die Erste Liga mitspielte. Ende der Saison wurde er zum Most Valuable Player (MVP) der Zweiten Liga vor seinem heutigen Mannschaftskollegen Julian Köster gewählt.
Mitten in die Erfolgsgeschichte platze es wie eine Bombe hinein, dass er im Sommer zum VfL Gummersbach wechseln würde. „In Hüttenberg ist mir aber verziehen worden“, sagt Mappes. Er könne verstehen, dass die Fans enttäuscht gewesen seien. Die Entscheidung für Gummersbach habe er im Kreis der Familie getroffen und ausschlaggebend sei gewesen, dass ihm seine Frau direkt zum Wechsel geraten habe.
Täglich wird gependelt
Während die Familie, zu der sein zweieinhalbjähriger Sohn gehört, weiter in Hüttenberg wohnt, pendelt der 27-Jährige zum täglichen Training und den Spielen nach Gummersbach. „Ich bin jeweils eine Stunde unterwegs, wie das ganz viele Arbeitnehmer sind.“ Seine Frau habe gerade erst die Stelle als Grundschullehrerin angetreten und der Sohn sich nach Corona im Kindergarten eingewöhnt, da wollte er beiden einen weiteren Umzug nicht zumuten.
Um 8 Uhr startet er am Morgen und bisher ist er nur einmal zu spät gekommen. Das aber richtig. Kurz vor ihm war ein Lkw verunglückt und die Autobahn wurde gesperrt. Dreieinhalb Stunden steckte der Handballer fest. Wird der Sieg gefeiert oder ist die Rückkehr nach Auswärtsspielen mal sehr spät, kann sich Mappes aussuchen, bei welchem Mannschaftskollegen er auf der Couch schlafen möchte. Überhaupt fühlt er sich in der Mannschaft sehr, sehr gut aufgenommen.
Handball: Sehr auf Saisonstart gefreut
„Es war ganz einfach reinzukommen“, sagt er. Nach seiner Verletzung sei es in der Vorbereitung Woche für Woche besser gegangen. Und auf den Saisonstart habe er sich richtig gefreut, erklärt der Handballer. Mappes, der zuvor nicht nur mit Hüttenberg, sondern auch mit dem HC Erlangen und Ludwigshafen in der Ersten Liga gespielt hat, möchte mit der jungen Mannschaft des VfL Gummersbach etwas aufbauen und hat dafür einen Dreijahresvertrag-Vertrag unterschrieben.
Neben dem Handball hat Dominik Mappes mit 18 Jahren eine Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann in einem Gesundheitszentrum gemacht. „Ich habe was anderes neben dem Handball gebraucht“, erklärt er. Ein Jahr habe er nach der Ausbildung neben dem Handball in seinem Beruf gearbeitet. Als Hobby spielt er Tennis. Ansonsten genießt der 27-Jährige die Zeit mit der Familie, die für ihn ein Rückzugsort ist.
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Mit dem VfL Gummersbach wünscht er sich, so früh wie möglich den Klassenerhalt zu schaffen. Er möchte auf dem Spielfeld erfolgreich sein, aber auch neben dem Feld für die Mannschaft da sein. Vor allem aber möchte Dominik Mappes gesund bleiben.