Die oberbergische Kreisverwaltung möchte die Schau auf Schloss Homburg zeigen.
100 Jahre HandballLVR-Wanderausstellung soll Ende 2024 auch nach Oberberg kommen
Der Kopf von VfL-Maskottchen „Gummi“, das Trikot, in dem Heiner Brand 1978 zu seinem ersten Weltmeistertitel flitzte, oder die Trophäe zur allerersten Gummersbacher Meisterschaft 1966: Der Landschaftsverband Rheinland hat für seine Ausstellung „Kleine Tore, Große Sprünge? Handballsport im Rheinland und Westfalen 1917 bis heute“ reichlich historische Schätzchen aus Oberbergs Kreisstadt gewinnen können. Im November haben wir über die Eröffnung der Schau in Wesel berichtet, seit Samstag sind die Exponate in Minden zu sehen.
VfL Gummersbach feiert 2025 den 100. Geburtstag
Geht es nach der oberbergischen Kreisverwaltung, soll die Wanderausstellung im späten Herbst auch nach Oberberg kommen. Am heutigen Donnerstag befasst sich der Kulturausschuss des Kreistags mit dem Plan. Das Jahresende als Termin für die Wanderausstellung ist jedenfalls nicht zufällig gewählt. Am 12. Februar 2025 feiert der VfL Gummersbach nämlich seinen 100. Geburtstag.
„Und da wäre es natürlich toll, wenn die Ausstellung vor dem Jubiläum in unsere Region kommt und zum Stichtag auch noch zu sehen ist“, findet Karl Höver. Der Chronist des VfL Gummersbach hat lange vor der Ausstellungseröffnung in Wesel Kontakte zwischen dem LVR und dem Gummersbacher Stadtarchiv vermittelt, das inzwischen die meisten Erinnerungen der VfL-Handballgeschichte beherbergt. Oberbergischer Schauplatz soll die Neue Orangerie von Schloss Homburg werden. Gibt die Politik heute grünes Licht, wird Höver zusammen mit Museumsleiter Steffen Müller in die Detailplanung einsteigen.
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„Zuerst war das Gummersbacher Rathaus ins Auge gefasst worden. Da hätten die Versicherungen aber nicht mitgespielt. Die geforderten Standards bei der Sicherheit können praktisch nur Museen leisten“, verrät Höver mit einem Schmunzeln. In der historischen Ausstellung geht es um die Anfänge als Torballspiel für Frauen, den Missbrauch des Sports durch die Nazis, den Wandel vom Feld- zum Hallenhandball und nicht zuletzt um zahlreiche Anekdoten der Bundesligageschichte seit dem ersten Anpfiff im Jahr 1966.
Damit die Schau nicht zur reinen Werbeveranstaltung für den VfL mutiert – immerhin kann das Handball-Schwergewicht Oberberg aktuell gut 130 Mannschaften vorweisen – möchte die Kreisverwaltung Oberbergs Vereinen die Möglichkeit geben, abwechselnd an den Wochenenden für sich im Rahmen der Ausstellung zu werben. Die Koordinierung könnte der Handballkreis übernehmen.
Ebenfalls unklar ist noch, welche zusätzlichen Exponate der VfL Gummersbach und das Stadtarchiv für die Ausstellung im Schloss noch herausrücken werden. Karl Höver versichert aber: „In unserer Heimat wird es garantiert einige wertvolle Dinge mehr zu sehen geben.“ Mehr will er aber noch nicht verraten.