Bei der Simulation hatte ein Fahrzeug vor dem Gebäude in Flammen gestanden, das Feuer griff auf das Heim über – eine Herausforderung für alle.
Fiktiver EinsatzWaldbröls Feuerwehr übt an einem Heim für Menschen mit Handicap
Dass ein Feuer in einer Unterkunft für Menschen mit kognitiven Einschränkungen besonders verheerend enden kann, ist nachvollziehbar. Genau ein solches Szenario hatte die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Waldbröl am Sonntagmorgen für eine Großübung mit allen vier Einheiten gewählt und sich dazu das „Haus am Park“ ausgesucht, in dem derzeit 24 Menschen zu Hause sind.
Dabei baute eine vierköpfige Arbeitsgruppe, die für die Vorbereitung verantwortlich war, die Übung stufenweise und damit besonders realistisch auf. Die Kreisleitstelle alarmierte zunächst den Löschzug Waldbröl, weil ein unmittelbar vor der Einrichtung geparktes Fahrzeug in Flammen stand. „In kürzester Zeit hatten die Flammen auch einen Raum im Untergeschoss erfasst“, heißt es im Abschlussbericht zur Übung.
Simulierter Rauch nahm den Bewohnerinnen und Bewohnern in Waldbröl die Sicht
Das Problem: Durch geöffnete Fenster und Türen zog der Rauch – simuliert durch mehrere Nebelmaschinen – ins Treppenhaus, weiter in die darüberliegenden Etagen und nahm den Bewohnern die Sicht auf dem Fluchtweg. „Die als harmlos eingestufte Erstmeldung entwickelte sich schnell zu einer unübersichtlichen Lage, in der mehrere Hausbewohner als vermisst galten“, schreibt die Wehr.
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Im Nu sah sich die Übungsleitung mit der Herausforderung konfrontiert, auf mehreren Stockwerken Menschen aus akuter Lebensgefahr retten zu müssen. Die Feuerwehren aus Thierseifen, Geilenkausen und Heide wurden an den Schaumburgweg gerufen, Atemschutztrupps suchten das verwinkelte Gebäude mit seinen weitläufigen Fluren ab, außen wurde die Drehleiter in Stellung gebracht. Die zu rettenden Menschen wurden durch die echten Hausbewohner und die Waldbröler Jugendfeuerwehr gestellt.
Nach anderthalb Stunden beendeten die Organisatoren die Übung und zogen ein positives Fazit. Anschließend sahen sich die Wehrleute das Haus am Königsbornpark noch intensiv an, um gut für einen Ernstfall gerüstet zu sein.