Im Januar übernimmt Martin Finke die Geschäftsführung der „Wir für Waldbröl“-GmbH. Vorgänger Theo Schüller kümmert sich dann um Tourismus.
WechselMartin Finke steht bald bei „Wir für Waldbröl“ in der Verantwortung
Wer in der Marktstadt mal kräftig lachen möchte, der kann sein Ticket für einen Abend der Kabarett- und Comedyreihe „Waldbröl lacht“ lösen, wo er möchte – Timmendorf oder Timbuktu, das ist nun ganz egal. Denn ab sofort hängt auch die „Wir für Waldbröl“-GmbH als Gastgeber an einem Online-Ticketsystem, das eben von überall erreichbar ist. Und das ist eine der Neuheiten, mit der Martin Finke an den Start geht: Der 39-Jährige aus Waldbröls Nachbargemeinde Windeck und der Ortschaft Wiedenhof ist neuer Geschäftsführer des im Dezember 2006 gegründeten, gemeinsamen Unternehmens der Stadt Waldbröl und des Fördervereins „Waldbröl erleben“.
Theo Schüller kümmert sich in Waldbröl ab sofort um den Tourismus
Theo Schüller, Geschäftsführer seit 1. Juni 2020, gibt seinen Posten zwar ab, in den Ruhestand geht der heute 66-Jährige trotzdem nicht: Er bleibt „Wir für Waldbröl“ als Minijobber erhalten und kümmert sich fortan um den Geschäftsbereich Tourismus. „Wir sind bereits ein starkes Team“, urteilt sein Nachfolger, der seit dem 1. August dieses Jahres schon im Büro unter dem Dach des historischen Zuccalmaglio-Hauses anzutreffen ist. Offiziell soll die Stabübergabe am Montag, 8. Januar, in diesen Räumen an der Hochstraße erfolgen.
Martin Finke ist in Waldbröl aufgewachsen, hat seinen Abschluss an der städtischen Gesamtschule gemacht und zuletzt 16 Jahre in einer Werbe- und Marketingagentur gearbeitet. 14 Jahre davon war er der verantwortliche Kopf hinter dem regionalen Freizeit- und Veranstaltungsmagazin „Insider“, zudem hat er ein Fachblatt für Bauen und Wohnen sowohl redaktionell als auch kaufmännisch verantwortet.
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Waldbröls Traditionsmarkt soll ein neues Konzept bekommen
Sein erstes volles Jahr in Waldbröl werde wohl eines des Kennenlernens, des Sich-Vernetzens und des Hineinwachsens werden, überlegt Finke. „Im Laufe des kommenden Jahres werden wir den Vieh- und Krammarkt völlig neu durchdenken“, kündigt er sein wohl größtes Projekt für 2024 an. Ziel sei es, ein Konzept zu entwickeln, das Waldbröls Traditionsmarkt auf finanziell feste Beine stelle und vor allem Menschen, die in Vollzeit berufstätig sind, ins Stadtzentrum lotse, um eine neue Stammkundschaft zu gewinnen. „Denn die heutige Zielgruppe altert zusehends.“
Für Theo Schüller, zuvor von 2001 bis 2014 Vorsitzender der inzwischen aufgelösten Werbegemeinschaft „Einkaufsstadt Waldbröl“, geht derweil eine ereignisreiche und gleichzeitig ereignislose Zeit zu Ende: In seine dreieinhalb Jahre an der Spitze von „Wir für Waldbröl“ ist die Corona-Pandemie gekracht. Frustriert ist er deswegen nicht, „ein Manko ist das aber schon“.
Die schweren Zeiten haben „Wir für Waldbröl“ ins Digitale gebracht
Vor allem die von Schüller und dem Förderverein um den Vorsitzenden Leo Wehling initiierte Kabarett- und Comedyreihe „Waldbröl lacht“ hat darunter gelitten, Ende November erlebte diese mit dem Gastspiel der Comedian Frieda Braun und rund 460 Zuschauerinnen und Zuschauern zum ersten Mal ein ausverkauftes Haus in der Aula des Hollenberg-Gymnasiums. „In diesen schweren Jahren sind wir aber ins Digitale gerutscht, haben unsere Gesellschaft neustrukturiert und aufgestellt, ein einheitliches Arbeiten geschaffen“, fasst Schüller, der aus Koblenz-Stolzenfels stammt, Positives zusammen. Auch habe Corona mehr Gäste in die Stadt gebracht.
Das will auch Martin Finke nutzen: „Künftig geht es darum, aus Waldbröl heraus für Waldbröl zu handeln und Geld in der Stadt zu halten“, erklärt er – auch mit Blick auf den „Heimat-Gutschein“, der sich erneut großer Beliebtheit erfreue. Das Potenzial in Waldbröl sei „mega“: „Die Stadt ist spannend, weil sich unfassbar viel getan hat“, erklärt er seine jüngste Jobwahl. Dreh- und Angelpunkt für neue Veranstaltungen sei natürlich die geplante Markthalle. Gemeinsam mit Theo Schüller, will Finke ganze Pakete schnüren für Waldbröls Gäste – da hofft das Duo natürlich auch auf den Bau eines Hotels in der Mitte.
Neu ist zudem, dass „Wir für Waldbröl“ Ausbildungsstätte ist: Jasmin Martirosan, angehende Kauffrau für Touristik und Freizeit im Rathaus, wird auch dort in ihrem Beruf unterrichtet. Finke: „Denn wir wollen nicht mehr in Stadtgrenzen denken, sondern die gesamte Region einbeziehen.“ Theo Schüllers Ideen für ein Street-Food-Festival oder einen Feierabend sind bisher zwar noch nicht umgesetzt worden, seien aber keinesfalls in Vergessenheit geraten, schildert der bisherige Geschäftsführer. „Und weiterhin im Gespräch ist ein großer Trödel- und Antikmarkt, der auf der Kaiserstraße stattfinden soll.“ Stadt- und Weinfest, das „Mundorgel“-Singen und der „Musiksommer“ sollen auch 2024 stattfinden.
Waldbröl soll auch 2024 kräftig lachen
Mit dem seit dem vergangenen Jahr mehrmals verschobenen Auftritt des Kölners Jürgen Becker geht die Kabarett- und Comedyreihe „Waldbröl lacht“ in die zweite Runde: Am 17. Februar bringt Becker sein Programm „Die Ursache liegt in der Zukunft“ in die Aula des Hollenberg-Gymnasiums, Goethestraße 6 (Beginn: 20 Uhr).
Ebenfalls dort zu erleben sind dann am 27. April die Voice Boys, ein zehnköpfiger A-cappella-Chor. Die Sänger stammen aus Gummersbach, Oberberg und dem Rheinland. Den wortgewandten Männern folgen am 12. Oktober der Duisburger Kabarettist Kai Magnus Sting und sein Auftritt unter dem Titel „Ja, wie?! Tacheles und Wurstsalat“, bevor Lioba Albus am 13. Dezember die Reihe ausklingen lässt. „Ende offen – Schöner Schlussmachen“ heißt das Programm der Comedian aus dem Sauerland.