Ein Busfahrer aus Bergisch Gladbach erzählt, was er vom Ende der Maskenpflicht im ÖPNV hält.
Masken-Aus im ÖPNVWie ein Busfahrer aus Bergisch Gladbach die Corona-Jahre erlebt hat
Nein, unsicher fühle er sich deshalb nicht, sagt Nico Neumann. Wenn am heutigen Mittwoch, 1. Februar, auch in Nordrhein-Westfalen die Maskenpflicht im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) fällt, habe er keine Berührungsängste, sagt der Bergisch Gladbacher Busfahrer.
„Das Infektionsgeschehen hat sich glücklicherweise abgeschwächt, und der Immunisierungsgrad in der Bevölkerung ist aufgrund von Impfungen, aber auch durch die Infektionen in diesem Herbst und Winter sehr hoch“, hatte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) den Schritt, mit dem auch das Ende der Isolierungspflicht für Corona-Infizierte einhergeht, begründet.
Die Schutzmaßnahmen konzentrierten sich nun nur auf einige wenige Maßnahmen, die überwiegend aus Bundesrecht resultieren und dem Schutz besonders vulnerabler Einrichtungen dienen, hatte der Landesminister erklärt.
Alles zum Thema Regionalverkehr Köln
- Unerwartetes Ende Zukunftsausschuss Rhein-Berg beerdigt Wasserstoff-Werkstatt
- Umstieg auf Mercedes Warum die Stadtwerke beim Hürther Hüpper die London-Taxis ausmustern
- Straßenbau Heiligenhaus: Zwei Vollsperrungen zum Baustellen-Finale auf der L136
- Kreuzende Fußgänger Einmündung am Bergisch Gladbacher Busbahnhof wird dauerhaft entschärft
- Bewerbertag RVK-Niederlassung Euskirchen bietet Weiterbildung in nur sechs Monaten an
- Prozess Fahrfehler führt zu schlimmen Unfall am Bergisch Gladbacher S-Bahnhof – Geldstrafe
- An A4-Baustelle Provisorische Station für „Bergisches E-Bike“ bleibt
Ähnlich sieht das auch Nico Neumann: „Klar könnte man die Maskenpflicht von der gesundheitlichen Seite her aufrechterhalten. Aber vor allem durch die Impfungen ist die Ansteckungsgefahr nicht mehr so groß“, sagt er. Neumann fährt seit 15 Jahren Linienbus, zuletzt im Oberbergischen Kreis, seit dem 1. September für die Wupsi unter anderem in Rhein-Berg.
Noch im März 2020, als das Coronavirus auch in Deutschland so richtig angekommen war, hatten die Verkehrsunternehmen Wupsi und Regionalverkehr Köln (RVK) reagiert und Fahrgäste in Bussen nur noch hinten einsteigen lassen. In den hinteren Busteilen waren zudem Bereiche abgesperrt, um Abstände einhalten zu können, Tickets gab es nicht mehr beim Fahrer, sondern nur noch digital, in Kundencentern oder an Automaten.
Im Mai hatten Rhein-Bergs Landrat Stephan Santelmann und Uwe Richrath, Leverkusens Oberbürgermeister, in einer Öffentlichkeitskampagne dafür geworben, Maske zu tragen. Die Wupsi hatte einen Sicherheitsdienst engagiert, der an Busbahnhöfen das Einhalten der Maskenpflicht kontrollierte.
Rhein-Berg: Die meisten Menschen haben Verständnis
Im August 2020 durften Fahrgäste wieder vorne einsteigen, weil Kunststofftrennscheiben zwischen Fahrern und Eingangsbereich eingebaut wurden. Busfahrer wie Nico Neumann mussten während der gesamten Zeit dafür sorgen, dass ihre Fahrgäste Masken tragen. „Anfangs musste man die Gäste noch mehr drauf hinweisen, die Maske zu tragen“, erzählt der 46-Jährige. Aber die allermeisten Menschen hätten die Hinweise gut aufgenommen.
„Zu 99 Prozent war das Verständnis da.“ Es sei natürlich schon vorgekommen, dass Menschen ihre Maske verloren oder vergessen hätten. In den meisten Fällen hätten andere Fahrgäste ihnen dann aber eine Maske leihen können. Und wenn das mal nicht ging, mussten die Gäste sich eben eine Maske besorgen und den nächsten Bus nehmen. „Die waren vielleicht etwas enttäuscht, haben es aber mit einem kleinen Knurren hingenommen“, so Neumann. Ab dem 1. Februar muss sich Neumann damit dann nicht mehr beschäftigen.