Das Modellprojekt Bergisch Gladbach steht weiter in der Kritik. Darauf kann es nur eine Reaktion des Erzbistums geben. Ein Kommentar.
Kommentar zum Erzbistum KölnEs kann in Bergisch Gladbach nur den Rückwärtsgang geben
Mit Ärger, Wut und zunehmend auch Angst schauen viele Katholiken in Bergisch Gladbach auf das, was da per Proklamandum aus Köln über ihre pastorale Zukunft angeordnet wurde und was in Zeitdruck, Konsequenzen und Ton so gar nicht dem entspricht, was ihnen zuvor zugesagt worden war.
Dass der Leiter des neuen Seelsorgeteams, Kreisdechant Hörter, sich auch im Interview mit dieser Zeitung darauf zurückzieht, lediglich gefragt worden zu sein, ob er sich das Modellprojekt vorstellen könne, mit weiteren Entscheidungen aber nichts zu tun zu haben, können viele nicht nachvollziehen.
Zehn Tage ist es her, dass das Erzbistum die Bombe platzen ließ, von der es anscheinend nicht einmal ahnte, dass es eine war – wenn man das hilflos erscheinende Zurückrudern und Einschalten des Kardinals nach zwei Tagen Funkstille betrachtet. Trotz zwischenzeitlich erfolgter Gesprächsangebote und eines nach Rhein-Berg entsandten Weihbischofs wirkt die Situation verfahrener denn je.
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Zumal da zunehmend offenbar auch aus dem Generalvikariat Druck auf Gemeindevertreter ausgeübt wird, sich nicht mehr öffentlich zu äußern. Angesichts der katastrophalen Kommunikation des Erzbistums und Entscheidungen, die einsam „ex cathedra“ statt in Mitnahme der Gemeinden getroffen werden, kann es für die Verantwortlichen nur einen Gang geben: den Rückwärtsgang.
Es gibt keinen anderen vernünftigen Weg in eine Zukunft, als das für den 1. März geplante „Modellprojekt“ zu stoppen – wenn man noch irgendeine Hoffnung hegt, einen Weg mit den Menschen zu finden.