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Bergisch Gladbach rüstet aufMehr Straßensperren rund um die Karnevalszüge

Lesezeit 3 Minuten
Ein Feuerwehrfahrzeug steht am Randes des Karnevalszugs durch die Bergisch Gladbacher Stadtmitte.

Noch mehr Zuwege zu den Karnevalszugwegen werden in diesem Jahr mit Großfahrzeugen als „Rammschutz“ gesperrt.

Polizei hat mit Ordnungsbehörden und Karnevalsvertretern Sicherheitspläne für den Straßenkarneval verstärkt.

„Wir haben derzeit überall in Deutschland eine abstrakte Gefährdungslage auf hohem Niveau“, sagt Polizeisprecherin Tanja Höller im Vorfeld des Straßenkarnevals, der in der kommenden Woche auch in Rhein-Berg startet. Diese Woche haben sich aus diesem Grund auch Polizei, Karnevalisten und die für öffentliche Sicherheit und Ordnung Zuständigen der Bergisch Gladbacher Stadtverwaltung zu einem Abstimmungsgespräch getroffen.

Schließlich ziehen durch die Kreisstadt die größten Züge der Region – mit regelmäßig an die 100.000 Besuchern und in diesem Jahr mehr als 3200 Zugteilnehmern etwa beim Karnevalssonntagszug durch die Stadtmitte.

Ein Polizist steht am Rand des Karnevalszugs durch Bergisch Gladbach-Sand und winkt.

Dass es bei solch freundlichen Einsätzen bleibt, darauf setzt die Polizei und will mit allen verfügbaren Kräften – und Verstärkung – vor Ort sein.

„Eine konkrete Gefährdungslage gibt es nicht“, betont Stadtsprecher Patrick Ortmanns nach dem Treffen und weist auf die zahlreichen Sicherheitsvorkehrungen hin, die bereits in den vergangenen Jahren getroffen wurden. So gehören etwa querstehende Lastwagen oder Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr oder Technischem Hilfswerk als „Straßensperren“ vor Einmündungen auf die Karnevalszugstrecke bereits seit 2017 zum Sicherheitsstandard bei den Karnevalsumzügen in Bensberg, Refrath und der Stadtmitte.

Derzeit gibt es keine konkrete Gefährdungslage, so dass von einem ungestörten Ablauf der Veranstaltungen ausgegangen werden kann
Patrick Ortmanns, Sprecher der Stadt Bergisch Gladbach, nach Sicherheitstermin mit der Polizei

Nach Informationen dieser Zeitung sollen diese Sperren, die verhindern sollen, dass Fahrzeuge in die Menschenmengen fahren können, nochmals ausgebaut und auch auf kleinere Straßen ausgeweitet werden – in Bergisch Gladbach beispielsweise von der Stadtmitte in Richtung Sand. „Die Sicherheitsmaßnahmen werden in jedem Jahr der aktuellen Lage angepasst“, sagt Stadtsprecher Ortmanns. Alle Großfahrzeuge, mit denen die Straßen gesperrt würden, seien mit Fahrern besetzt, so dass sichergestellt sei, dass sie bei einem Rettungseinsatz sofort zur Seite gefahren werden können.

Seit 2018 gilt zu den großen Umzügen im Stadtgebiet außerdem ein Verbot, Glasflaschen und Trinkgläser mit zum Zugweg zu bringen. So soll die Verletzungsgefahr durch Glasscherben vermieden werden. Links und rechts der Karnevalszüge in der Stadtmitte (Sonntag), in Bensberg und in Refrath (jeweils Samstag) ist laut Ratsbeschluss von 8 bis 21 Uhr eine 20-Meter-Zone glasfrei zu halten. Mit einbezogen in die Verbotszone sind darüber hinaus der gesamte Konrad-Adenauer-Platz, die Maria-Zanders-Anlage hinter dem Bergischen Löwen und der Forum-Park. „Ein weiterer Schwerpunkt wird auf die Kontrollen von Jugendlichen nach dem Jugendschutzgesetz hinsichtlich des Alkoholverzehrs gelegt“, so Stadtsprecher Ortmanns.

Auch Einsatzhundertschaften der Polizei sind in Rhein-Berg im Einsatz

Bei allen Umzügen sind laut Ortmanns Mitarbeitende des Stadtordnungsdienstes im Einsatz. Sie würden durch „zahlreiche Sicherheitskräfte eines Sicherheitsdienstes“ unterstützt. Genaue Zahlen nennen die Behörden aus sicherheitstaktischen Gründen nicht, aber auch Polizeisprecherin Tanja Höller macht deutlich: „Wir werden mit allen verfügbaren Einsatzkräften vor Ort sein und auch wieder von Einsatz- beziehungsweise Alarmhundertschaften unterstützt werden.“

In „bewährter enger Zusammenarbeit von Ordnungsbehörde und Polizei“ würden „engmaschige Kontrollen“ vorgenommen, kündigt Stadtsprecher Ortmanns an. „Verdächtige Personen werden mit Hilfe der Polizei anlassbezogen nach gefährlichen Gegenständen und Waffen durchsucht. Funde werden sofort sichergestellt.“ Gleiches gelte für Betäubungsmittel, Pyrotechnik und sonstige, ähnliche Gegenstände.

Gegen Störer wollen die Ordnungsbehörden konsequent vorgehen

Sämtliche Kräfte der Polizei seien zudem „hinsichtlich möglicher Gefahren von Gewaltdelikten mit Messern sensibilisiert“ und würden auch „anlasslose Kontrollen“ rund um die Züge durchführen, kündigt Stadtsprecher Ortmanns an. Stark auffällige Störer erhielten zudem „sofort einen Platzverweis.“

„Sollte sich die Sicherheitslage ändern“, so versichert der Stadtsprecher, „wird in Absprache zwischen den Sicherheitsbehörden das Sicherheitskonzept der veränderten Lage angepasst. Derzeit gibt es keine konkrete Gefährdungslage, so dass von einem ungestörten Ablauf der Veranstaltungen ausgegangen werden kann.“