In der Stadt Bergisch Gladbach arbeitet die Verwaltung weiter an der Verkehrswende. Als jüngstes Projekt beginnen am Dienstag die Beratungen über Radfahrangebote auf Overather und Steinstraße in Bensberg.
VerkehrswendePlanung des Radverkehrs auf der Steinstraße in Bensberg beginnt
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Mit der Fahrraddemo „Kidical Mass“ machen die Radfahrverbände auf Missstände bei den Radwegen aufmerksam.
Copyright: Anton Luhr
Baustein um Baustein gehen die Planer der Stadt den Ausbau des innerstädtischen Radwegenetzes an. Zuletzt setzte die Stadt Veränderungen an der Odenthaler Straße um, zugunsten neuer Radstreifen nahm sie hier Parkplätze am Fahrbahnrand zurück. Im Zeichen der Verkehrswende stehen auch die Umgestaltungen an der Laurentiusstraße (Umwandlung zur Fahrradstraße) und in Schildgen, wo demnächst Radfahrende komfortabel und sicher entlang der Altenberger-Dom-Straße rollen sollen. Auch hier reduzieren sich die Parkmöglichkeiten für Autos.
Radrouten und Überholverbot
Die Einrichtung der Radpendlerrouten (über die Regionale 2025), die für Radler zeitweise geöffnete Fußgängerzone und die Neugestaltung der unteren Hauptstraße mit Radüberholverbot für Autos sind weitere Themen rund um den Fahrradverkehr, der mit Auto- und Fußgängerverkehr gleichberechtigt im Straßenraum berücksichtigt werden soll.
Als nächstes Steinchen soll nun der Bereich in Bensberg von der Buddestraße, Steinstraße und Overather Straße bis zum Knoten an der Autobahnauffahrt angegangen werden. Angebote für Radfahrende gibt hier es bislang kaum, auch Fußgänger haben durch die notorisch mit Fahrzeugen staubelastenden Fahrbahnen nur wenig Platz.
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Ins Verkehrsgetümmel der Steinstraße trauen sich auch nicht alle Radfahrer. Bushaltestellen seien auf dem Straßenzug nicht barrierefrei ausgebaut, berichtet die Stadt, und die Warteflächen für die Buspassagiere nicht groß genug. Alles in allem: Auf die Planer warten zahlreiche Herausforderungen. Der Platz ist begrenzt.
Ortsbegehung mit Verbänden
Nach einer Ortsbegehung mit Vertretern der Radfahr- und Nahverkehrsverbände ADFC, VCD und Pro Velo habe die Stadt bereits viele Anregungen für die Umsetzung bekommen. Die Hinweise der Verbände sollen jetzt im weiteren Verfahren berücksichtigt werden. Offen ist in dieser ersten Phase, so die Stadt, ob der Schwerpunkt der Baumaßnahme auf Fahrbahnmarkierungen und „einfache Maßnahmen“ gelegt wird.
Veränderungen an der Fahrbahn und auf dem Gehweg würden mit Blick auf die Barrierefreiheit umgesetzt, die Bushaltestellen barrierefrei ausgebaut. Eine weitergehende Variante, „optimale Verbesserung aller Verkehrsflächen“ genannt, seht „bauliche Anpassungen“ für Radfahrer und Fußgänger vor, Flächen könnten erweitert und verschoben werden. Beide Varianten könnten sich überschneiden und ergänzen, erklären die Planer.
Die Lage der Bushaltestellen
Auch die Bushaltestellen könnten sich in Lage und Position verändern. Wie an der Alten Post sind sie bislang in separaten Busbuchten angelegt, nicht als Halt auf der Straße.
Seit fast genau einem Jahr vertagt ist übrigens eine Entscheidung zum Anschluss der Radverbindung zur Buddestraße, von und nach Bergisch Gladbach.
Misslungene Testphase
Nach einer aus Sicht der Politik misslungenen Testphase mit Schutzstreifen soll die Stadt Lösungen für die Ausweichverkehre in den Nebenstraßen und die Rückstaus. Auch mögliche Nebenstrecken sollen geprüft und bewertet werden, die Verwaltung das Gespräch mit den Anwohnern suchen.
Während der Testphase mit provisorischem Schutzstreifen war der Anteil des Radverkehrs von 1,2 auf 0,9 beziehungsweise von 0,8 auf 0,6 Prozent abgesunken.