Beim Internationalen Radklassiker „Rund um Köln"gibt es in diesem Jahr eine Streckenänderung. Davon ist auch Bensberg betroffen
RadklassikerStreckenänderung bei „Rund um Köln“ betrifft Bensberg
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Der legendäre Anstieg in Bensberg
Copyright: Anton Luhr
Das wird manchen Radsportfreund im Bergischen Land überraschen: Der Internationale Radklassiker „Rund um Köln“ ändert seine Strecke. Zur 107. Auflage am Sonntag, 18. Mai, werden die Profis nur noch einmal den Schlossberg in Bensberg hochstrampeln.
Bislang mussten sie sich zweimal dort hinaufquälen, die Steigung mit dem Kopfsteinpflaster war stets das Herzstück des Rennens. Und es gibt weitere wichtige Veränderungen: Die Streckenschleife über Odenthal-Mitte und Oberodenthal, bislang mit Streckenfesten dabei, gibt es mehr, und auch das Rösrather Stadtgebiet wird nur noch peripher in Forsbach berührt.
Auch der Ferrenberg bleibt
Aus der Gemeinde Odenthal verbleiben nur Eikamp und Grünenbäumchen im Streckenverlauf, sonntagfrüh für die Gruppe der Velodom60-Hobbyradfahrer (das ist ein Jedermannrennen über 60 km). Für die Profis und die Velodom120-Radfahrer führt die Strecke über Troisdorf-Altenrath und Lohmar im Rhein-Sieg Kreis. Die Kürtener sind Gewinner der Veränderungen: Über die L286 (Kürten-Biesfeld-Spitze) rollen die Radler nun dreimal. In Overath bleiben Heiligenhaus und die Bergwertung am Ferrenberg dabei.
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Spannender Radsport in Bensberg
Copyright: Anton Luhr
Der Erfolg des Radrennens: Das ist die Ursache für die gravierenden Veränderungen. Jan Broniecki vom Veranstalter Kölner AusdauerSport GmbH sagt, dass in den vergangenen Jahren die Teilnehmerzahlen im Velodom stets gestiegen seien. Das habe am Ziel in Köln zu Problemen geführt. Innerhalb kurzer Zeit seien Tausende Rennradfahrer nahezu gleichzeitig über die Ziellinie gekommen, was nicht mehr zu managen gewesen sei.
Schon 6500 gemeldet
Mit über 6500 Teilnehmenden aktuell erwarte man erneut einen Teilnehmerrekord, aktuell sind es 3190 im „Velodom 120“ und 3080 im „Velodom 60“. Deshalb habe Streckenplaner Jens Brückmann einen neuen Parcours geschneidert: Ab 2025 gibt es in Köln einen gemeinsamen Start der Velodom-Fahrer, die 60 und 120 Kilometer fahren.
Diese Maßnahmen sind wichtig geworden, um der großen Nachfrage nach Startplätzen gerecht zu werden, und sie machen ,Rund um Köln' für die Teilnehmer noch attraktiver
Nach zwölf Rennkilometern, bei Rath-Heumar in Köln, werden die beiden Felder geteilt. Die 120-km-Fahrer nehmen Fahrt auf in Richtung Flughafen, „Panzerstraße“ und Troisdorf-Altenrath, die 60-km-Fahrer nehmen den Heumarer Mauspfad durch Brück und Dellbrück ins Bergische Land. Die Velodom-30-Fahrer fügen sich wie bislang ins Renngeschehen ein, mit einem Start in Bergisch Gladbach-Heidkamp im Industriegebiet Zinkhütte.
Mit 230 Teilnehmern ist dies die kleinste Gruppe des Rennens. Noch einmal Jan Broniecki zu den Veränderungen: „Diese Maßnahmen sind wichtig geworden, um der großen Nachfrage nach Startplätzen gerecht zu werden, und sie machen ,Rund um Köln' für die Teilnehmer noch attraktiver.“
Dank an Kommunen
Der Organisator dankt auch den Kommunen, die bei der Umsetzung „mit viel Engagement und Vertrauen unterstützt haben.“ Für die Rösrather und Odenthaler bedeutet dies allerdings, dass sie auf die beliebten Radsportfeste „vor der Haustüre “ verzichten müssen. In Oberodenthal fanden sich immer viele Radsportfreunde zu einem Streckenfest zusammen, und auch in Rösrath-Mitte und bei Hofferhof verfolgten immer Hunderte Schaulustige das Renngeschehen.
Mit drei Schleifen in Richtung Agathaberg und Wipperfürth für die Elitefahrer und zwei für die Velodom-120-Pedalritter kommen alle Kürtener Radsportfans hingegen voll auf ihre Kosten. Allerdings entfällt in Kürten-Spitze die bisherige Zusammenführung der Jedermann-Felder, jetzt erreichen am Renntag die Felder den Ort Kürten-Spitze zu unterschiedlichen Zeiten: erst die Velodon-60-Teilnehmer, danach die Velodom-120-Teilnehmer. Nun ist die Rennteilung bei Kilometer 12 die Alternative, mit gemeinsamen Streckenverlauf in Köln vom Start im Rheinauhafen über Severinsbrücke und den östlichen Zubringer nach Rath-Heumar. Die beiden Velodom-Felder mit über 6000 Radfahrern starten um 9 Uhr gemeinsam, die Elitefahrer gehen ab 11.30 Uhr auf ihre 181-Kilometer-Tour ins Bergische.
Veränderungen stehen auch für den „Höhepunkt“ in Bensberg an. Zwei Durchfahrten der Elitefahrer wird es nicht mehr geben. Laut aktuellem Zeitplan werden die Profis Schloss Bensberg mit Rennkilometer 157,7 zwischen 15.10 und 15.50 Uhr erreichen, rund 25 Kilometer vor dem Ziel.
Je mehr Teilnehmer, desto besser
Die Velodom-Fahrer kommen eher, die „120er“ zwischen 11.19 und 13.39 Uhr (Rennkilometer 97,7), die „60er“ zwischen 10.01 und 11.13 Uhr (km 43,3), die „30er“ zwischen 12.33 und 12.50 Uhr (km 2,3). Für die Moderatoren gilt es, rund anderthalb Stunden zu überbrücken; diese Zeitspanne liegt zwischen dem letzten Jedermann-Fahrer und der Ankunft der Profis in Bensberg.
Eine Elite-Durchfahrt zur Mittagszeit, wie bislang, gibt es nicht mehr. Vorbild für die Planer sind unter anderem die Hamburg Cyclassics im August mit über 10.000 Hobbyradfahrern. Dieses Rennen ist eingebettet in ein Profirennen der World-Tour (Erste Liga).
Beim Radrennen Eschborn-Frankfurt am 1.Mai starteten zuletzt 8000 Jedermänner, ebenfalls mehr als bei „Rund um Köln“. Je mehr Teilnehmer in diesen Hobbyfeldern, um so mehr Einnahmen gibt es für die Organisatoren. Bei „Rund um Köln“ kostet die Teilnahme aktuell für Hobbyradfahrer 40, 90 oder 110 Euro, je nach Streckenlänge.