Bergisch Gladbach – Die meisten Gladbacher Schulgebäude entstanden im Bauboom der 1950er- und 1960er-Jahre. Das Wirtschaftswunder beflügelte die Verantwortlichen in den beiden Städten Bergisch Gladbach und Bensberg.
Zahlreiche neue Siedlungen wurden gebaut, und mit den Siedlern kamen auch die Kinder der Siedler. Innerhalb weniger Jahre entstand die Schullandschaft, wie sie heute noch besteht. Und das ist das Problem.
Alte Bausubstanz in vielen Schulen
Oft ist die Bausubstanz in die Jahre gekommen. Auf die Umwälzung durch die neuen Technologien, auf inklusiven Schulunterricht, auf Einführung von Ganztagsunterricht und auf dauerhaft steigende Schülerzahlen sind die Schulen wenig bis gar nicht vorbereitet mit ihren Räumlichkeiten.
„Die zwanziger Jahre werden in Bergisch Gladbach das Jahrzehnt des Schulbaus“, erklärte Co-Dezernent Bernd Martmann bei der Vorstellung der Sanierungspläne für das Nicolaus-Cusanus-Gymnasiums. Um Schritt zu halten mit den Herausforderungen, müsse in den nächsten Jahren in erheblichem Umfang investiert werden.
Lange Liste an Projekten
Evangelische Grundschule Bensberg: Sanierung Aula, Mensa, Brandschutz.
Gemeinschaftsgrundschule An der Strunde: Umbau für weitere Ganztagsplätze.
Gemeinschaftsgrundschule Gronau: Container für OGS-Ausbau, Mensa, Ausbau von Schulraum.
Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium: Bau der Doppelturnhalle.Sporthalle Feldstraße: Sanierung.
Albertus-Magnus-Gymnasium: Sanierung Sporthalle.
Gewerbliches Berufskolleg: Sanierung Toilettenanlage, Sicherheitsbeleuchtung, Brandschutz.
Nelson-Mandela-Gesamtschule: Sanierung Sportplatz, Sanierung naturwissenschaftliche Räume. (cbt)
Im Bereich der Offenen Ganztagsgrundschulen gebe es kaum eine Einrichtung, die ausreichend Platz für die erweiterten Angebote habe. Eingepreist sind bei der Stadt derzeit 13 größere und kleinere Baumaßnahmen im Umfang von etwa 80 Millionen Euro – neben Erweiterungen auch die Sanierung und der Neubau von Sporthallen, von Turnhallen und Fachräumen.
Modernisierung des Schulzentrums „Otto Hahn“ fast beendet
Erste Bauarbeiten laufen bereits. Nahezu abgeschlossen ist die Gesamtsanierung beziehungsweise der Teilneubau des Schulzentrums „Otto Hahn“ an der Saaler Mühle in Bensberg. Gymnasiasten und Realschüler müssen aber noch ein wenig warten, bis sie in die neuen Räume dürfen.
Erst im Juli 2020 ist laut aktuellem Bauzeitenplan mit der Fertigstellung zu rechnen, ob in Teilbereichen ein früherer Einzug möglich sein könnte, ist offen. Befürchtet wird bei der Stadt, dass konjunkturbedingt die Baukosten von aktuell 31,4 um bis zu zwei Millionen Euro steigen könnten.
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Nach dem Maßnahmenbeschluss im August 2015 begannen ein Jahr später, im November 2016, die Bauarbeiten. Ursprünglich hofften die Schüler schon zu den Herbstferien 2019 auf die neuen Räume. Jetzt wird es Sommer 2020. Das ist die Krux: Steigende Kosten und sich verzögernde Bauarbeiten bremsen die Erneuerung der Schulen.
Am Nicolaus-Cusanus-Gymnasium (NCG) starten in den nächsten Wochen die Vorarbeiten. 25 Millionen werden in den nächsten drei Jahren verbaut, so jedenfalls die bisherigen Kostenplanungen der Stadt.
Der Nordtrakt und der Südtrakt werden abgerissen, die Aula und die Verwaltung saniert, der Schulhofbereich vergrößert und zeitgemäß umgestaltet. Die Planungen liegen vor, Generalplaner sind beauftragt. In den nächsten drei Jahren haben die Bauarbeiter das Sagen. Das NCG ist das zweite Megaprojekt der Stadt.
Noch in der Vorbereitung ist ein weiteres Projekt: die Aufstockung von Schulgebäuden im Schulzentrum Kleefeld (Realschule und Hauptschule), wie das NCG in der Stadtmitte. Im April gebe es dazu im Fachausschuss vielleicht nähere Informationen, erklärte Schulplaner Martmann.
Modularbauten sollen die seit langem bestehende Schulnot lindern.2021 beginnen wird laut Martmann der Neubau einer kompletten Schule: Die Gemeinschaftsgrundschule Bensberg erhält ein völlig neues Schulgebäude.
Prüfung der Schultoiletten noch nicht begonnen
Am 10. Dezember beauftragte der Stadtrat die Verwaltung, alle Schultoiletten zu überprüfen. Es sollte ein Plan vorgelegt werden, wo und wie die Mindeststandards umgesetzt werden.
Geschehen ist bislang nichts. Für Grüne, FDP und SPD eine unerträgliche Situation. Auf Nachfrage dieser Zeitung bestätigte die Verwaltung, dass die Umsetzung des Antrages angesichts der Personalsituation nicht erfolgt sei.
Grüne, FDP und SPD wollen sich damit nicht abfinden: „Die drei Fraktionen erwarten von der Verwaltung, dass sie das Problem zeitnah anpackt. Entweder durch eine Repriorisierung von Aufgaben oder durch Vergabe an einen externen Dienstleister.“ (nie)
Die Schüler ziehen dafür in Raummodule um, bis Ende 2023 wird voraussichtlich gebaut. Planungsleistungen werden momentan europaweit ausgeschrieben.
Für die Baukosten sind 12,4 Millionen Euro vorgesehen, unterstützt wird das Projekt mit Mitteln aus dem Förderprogramm „gute Schule“. Allerdings: Die Kostensicherheit wird als „gering“ angegeben.