Es ist das Thema der Woche: Reaktionen auf Vorstoß von Odenthals Bürgermeister Robert Lennerts zur Landratskandidatur im Jahr 2025.
„Würde frische Wind reinbringen“Das sagen Wolfgang Bosbach und andere zum Landrats-Vorstoß von Robert Lennerts
Ob am Rand einer Kulturveranstaltung, beim Schwatz in der Fußgängerzone, am Telefon oder im WhatsApp-Chat – besonders bestimmte Woche vor allem ein Thema Gespräche in Rhein-Berg: der Hut, den der Odenthaler Bürgermeister Robert Lennerts Anfang der Woche in den Ring geworfen hat, als er erklärte, sich vorstellen zu können, bei der Kommunalwahl im nächsten Jahr als Landrat zu kandidieren und den Kreis wieder in ruhigeres Fahrwasser zu bringen.
„Ich schätze ihn persönlich und politisch sehr“, sagt Rhein-Bergs früherer Bundestagsabgeordneter Wolfgang Bosbach (CDU). „Ich unterstütze natürlich jeden, den die CDU aufstellen würde.“ Lennerts habe als Bürgermeister von Odenthal in den vergangenen Jahren „Großartiges geleistet“, so Bosbach, „und er würde auch frischen Wind reinbringen“. Und: „Er kennt den Kreis auch aus seiner Zeit als Polizeibeamter aus dem Effeff.“
Wermelskirchens Bürgermeisterin Marion Lück kennt Lennerts als Bürgermeisterkollegen, ist selbst wie Lennerts Parteilos: „Für die kommunale Familie wäre es natürlich gut, wenn jemand Landrat würde, der vorher auf der kommunalen Ebene tätig war“, sagt der 51-Jährige. Dabei räumt sie ein, dass sie überrascht gewesen sei sei von Lennerts Kandidatur-Vorstoß. Sie selbst werde erst Ende des Jahres schauen, ob sie bei der Kommunalwahl im Herbst 2025 noch einmal als Bürgermeisterin kandidieren wolle.
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Aus seiner eigenen beruflichen Zeit bei der Kreispolizei, aber auch aus dem Karneval kennt der Vorsitzende der Bergisch Gladbacher Brauchtumsvereinigung, Martin Gerstlauer, Robert Lennerts. „Er war schon immer sehr gut vernetzt und kennt die Region wie wenig andere“, erinnert sich der frühere Direktionsleiter Zentrale Aufgaben bei der Kreispolizei auch an die Zeit, als Robert Lennerts noch stellvertretender Leiter des Verkehrsdienstes der Kreispolizei war. „Und heute macht er in Odenthal als Bürgermeister einen sehr guten Job“, sagt Gerstlauer, der selbst in Overath lebt. „Dadurch, dass er parteilos ist, hat Robert Lennerts natürlich die Chance, eine wirklich große Mehrheit hinter sich zu bekommen.“ „Und er ist auch eine Persönlichkeit, die einfach auf eine große Akzeptanz stößt“, so Gerstlauer, „ich glaube, das wäre ein guter Ansatz für den Kreis, dass da mal wieder etwas mehr Ruhe reinkommt nach den Turbulenzen der vergangenen Monate und Jahre.“
Einer, dessen Beruf und Leidenschaft die Region ist, kennt Robert Lennerts auch als wichtigen Akteur in der Region. „Robert Lennerts ist mit den Themen der Region gut vertraut“, sagt Regionale-2025-Geschäftsführer Dr. Reimar Molitor. Dabei sei Odenthal, wo Lennerts seit 2015 bereits zum zweiten Mal zum Bürgermeister gewählt worden sei, „aufgrund seiner Lage ja quasi ein Brennglas der Kreisentwicklung: ein Bein in der Rheinschiene, ein Bein im Bergischen“, so Molitor. „Alle Themen kommen da zusammen: begrenzte Flächen, Natur- und Gewässerschutz, Mobilität … und Kultur.“ Gespiegelt findet man die auch alle im Kreis.“ Laut Molitor eine gute Voraussetzung.
Bergisch Gladbachs Bürgermeister Frank Stein (SPD) hat als Sprecher der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im Rheinisch-Bergischen Kreis in den vergangenen Jahren mehr als einmal mit den Kreisregierungen gearbeitet, als es um den Kreishaushalt und die damit verbundene Kreisumlage ging, die von den Städten und Gemeinden aufzubringen ist. Was er von Robert Lennerts Vorstoß hält, als Landrat zu kandidieren? „Parteipolitisch bin ich natürlich neutral als Bürgermeister“, sagt der Gladbacher Rathauschef. „Wichtig und notwendig ist es allerdings, dass das Miteinander mit dem Kreis besser wird.“ Wer auch immer Nachfolgerin oder Nachfolger von Landrat Santelmann wird, sollte das Bemühen um ein Miteinander in den Mittelpunkt seines Handelns stellen.“
„Politik haben wir immer rausgehalten“, sagt Musiker Frank Müller, der seit Jahren mit Lennerts in der Gruppe der „Original Bergischen Gaudibuam“ Musik macht: „Aber Robert ist ein brillanter Organisator, das weiß ich – auch aus der Zeit, als er noch die.“ „Eine ganze Orga bei uns hat gemacht, bevor er Bürgermeister wurde und sich darauf konzentriert hat“, so der Musiker und Pädagoge. „Gut organisieren und Menschen zusammenführen, das kann Robert Lennerts“, sagt Müller. „Er ist ein guter Frontmann, der die Leute mitnimmt.“
„Nicht nur politisch, sondern auch persönlich“ sei Robert Lennerts ein „toller Typ“, der „das sicher super machen würde“, zeigt sich Caroline Bosbach überzeugt, wenngleich die amtierende Kölsch-Botschafterin aus Gladbach und Bundesvorsitzende des Jungen Wirtschaftsrats der CDU natürlich „ vor allem die Kandidatin oder den Kandidaten unterstützen“ würde, den ihre Partei aufstellen. Robert Lennerts sei einer, „der nicht nur redet, sondern anpackt“, sagt der 34-Jährige, der beruflich im Technologiepark arbeitet. Auf den 50-Jährigen treffen sich Odenthaler wie auf wenige andere zu „bürgernah für alle da“, sagt sie.
Das finden auch andere nicht nur aus ihrer Partei, auch wenn sie sich öffentlich (noch) nicht äußern möchten. Das „Daumen hoch“-Bildchen ist jedenfalls in diesen Tagen eins der am häufigsten verwendeten Emojis bei Chats mit der Redaktion im Zusammenhang mit Robert Lennerts' Bereitschaft, als Landrat zu kandidieren.