Warum das Eikamper Festival-Gelände schon nach der zweiten Auflage von „Rheinbrand“ mit kölschen Stars Kultstatus genießt.
Kölsche StarsBrings und Kasalla begeistern 5000 Menschen bei Rheinbrand-Festival in Odenthal

Eldorado rockte am Nachmittag in der Lederjacke.
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Man die Qual der Wahl: 100 Jahre Schachclub, Stadtkulturfest, „Jeck im Sunnesching“ in Köln oder „Rheinbrand“ in Eikamp. „Dass die gleichen Bands in Köln und hier spielen, habe ich gesehen, aber hier ist es viel besser“. Da ist sich Frank Opitz sicher. Mit seiner Frau und drei erwachsenen Kindern feierte die Familie wie die 5000 anderen Besucher auf dem Festivalgelände ab. Gute Laune von der ersten Minute an.

Trotz Hitze: Alle Hände zum Himmel.
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Im Dunst hinter den Wäldern die Schornsteine von Leverkusen und vorne, auf der Bühne die feschen Jungs von „Standrand“, um viertel nach zwei startete die Party. Dabei waren noch lange nicht alle Besucher auf dem Gelände angekommen. Doch auch schon in der Schlange konnte man gut hören. Sie ging von der Höhe der Bühne bis zum Eingang, an dem alles zügig abgewickelt wurde.
Wir sind zu Fuß gekommen und schon zum zweiten Mal dabei.
Wiebke Ehlers ist schon hier. Mit ihren Nachbarn lässt sie es sich unter dem Schirm eines Verpflegungsstandes gut gehen: „Wir sind zu Fuß gekommen und schon zum zweiten Mal dabei.“ Insgesamt freut sie sich auf kölsche Musik zum Satthören. Sieben Spitzenbands kommen: Stadtrand, Klüngelköpp, Miljö, Eldorado, Brings, Kasalla und Cat Ballou. Schnell war das Festival ausverkauft.
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„Geil wäre noch Querbeat gewesen, aber Cat Ballou ist auch sehr nice“, freut sich die sechzehnjährige Loreen Althoff, die mit Freunden gekommen ist, um zu feiern und gute Musik zu hören. Einer davon ist Julian Hundt, der in seiner Schule, wie Loreen, die Technik AG leitet. „Ich finde besonders gut, dass hier die gleichen Boxen verwendet werden wie bei uns in der Schule, die klingen einfach saugut“, erklärt Julian, bevor er mit den Freunden Richtung Bühne zieht.
Auch die vierjährige Mila ist schon Fan von Cat Ballou und Kasalla
Dort ist es muckelig warm. Und Stadtrand singt eine Ballade zum Kuscheln „Ist doch bei dem Wetter besonders schön“, scherzt Frontman Roman Lob. „Stadtrand“ kennt die vierjährige Mila noch nicht. „Aber Kasalla und Cat Ballou findet sie sehr gut“, meint ihre Mutter. Mila schaut hoch, überlegt kurz und nickt dann bedächtig. Stefan Wolter wird das freuen. Er ist Manager von Cat Ballou, organisiert „Rheinbrand“ und hat sich so einen Fan für die nächsten Jahrzehnte gesichert.
Kleine Preise für Wasser, Spielgeräte für die Jüngsten und die Möglichkeit, mit dem Bändchen das Festival kurz zu verlassen: Rheinbrand ist familienfreundlich.
„Deshalb bleibt hier auch immer alles ganz entspannt“, erklärt Maik Glovinke. Er arbeitet im Team für die Sicherheit der Besucher und den Einlass. „Bei dem heißen Wetter achten wir aufeinander und sorgen dafür, dass nicht einer die ganze Zeit in der Sonne stehen muss“. Er war bis 23 Uhr da. Die meisten Besucher waren zu dieser Zeit, nach dem mitreißenden Auftritt von Cat Ballou und beseelt von kölscher Musik, schon auf dem Heimweg.
Stimmen vom Bürgermeister bis zu Emilia (11) aus Bergisch Gladbach

Robert Lennerts ist Odenthals Bürgermeister, aber auch selbst Musiker und ein Fan des Festivals in Eikamp – seinem Heimatort.
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Robert Lennerts (Bürgermeister, Anwohner und Musiker, 49) freut sich, dass bei „so vielem, was nicht gut ist, es auch solche Sachen gib: wo Menschen einfach hinkommen, sich treffen, ein tolles Programm haben und feiern“.
Natürlich sei ein solches Festival auch Aufwand für die Gemeinde, „aber es ist doch auch eine tolle Sache für die Menschen, die hier leben – und ein Aushängeschild allemal. Wir sind froh, dass Stefan Wolter mit Five Entertainment, das Festival nach 2018 nun schon zum zweiten Mal in Odenthal-Eikamp veranstaltet.“

Emilia Köhler (11) ist mit ihrer Familie aus Bergisch Gladbach zum Festival nach Eikamp gekommen.
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Emilia Köhler (Schülerin, 11) ist mit ihrer Familie aus Bergisch Gladbach nach Eikamp gekommen und freut sich „vor allem auf Brings, Kasalla und Cat Ballou“.Im Schatten des Mischpultturm hat sie es sich mit ihrer Familie auf einer Pikckickdecke bequem gemacht. Nach dem Festvial geht's mit dem Fahrrad zurück nach Hause: „Geht ja nur runter.“

Frank Reiländer aus Bensberg kennt die auftretenden Gruppen gut aus dem Karneval, in dem er selbst aktiv ist.
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Frank Reiländer (IT-Experte, Karnevalist und Stadtratsmitglied, 58) ist aus Bensberg angereist, um die Bands, die er aus dem Karneval bestens kennt, im Sommer zu erleben.
„Bei 32 Grad schon ne Leistung“, sagt er, findet „Eldorado“ richtig gut und lobt die Stimmung des Festivals: „Von jetzt auf gleich bist du ganz anders drauf.“ (wg)