Der Overather Zukunftsauschuss findet klare Worte für die schlechte Note im Fahrradklima-Test. Die Fraktionen sehen Defizite bei Radwegen.
Nach Note des ADFCOverather Politik diskutiert über Defizite bei Radwegen
Mit der schlechten Schulnote für die Radfahr-Bedingungen in Overath, die beim „Fahrradklima-Test“ des ADFC vergeben wurde, beschäftigten sich die Mitglieder im Zukunftsausschuss. Wie berichtet, erhielt Overath die Note 4,52, also „mangelhaft“, ähnlich wie Bergisch Gladbach (4,51).
Die Stadtverwaltung war im Ausschuss bemüht, die ungünstige Bewertung zu relativieren: „Es hört sich immer erst mal schlimm an“, sagte der Beigeordnete Thorsten Steinwartz (CDU), und Amtsleiter Markus Funke wies darauf hin, es hätten nur 67 Personen eine Bewertung abgegeben – die Aussagekraft des ADFC-Tests sei also begrenzt. Außerdem sei die Stadt nur für einen einzigen Radweg im Stadtgebiet verantwortlich, für die übrigen seien andere zuständig – insbesondere der Landesbetrieb Straßen NRW.
Die Ausschuss-Vorsitzende Dagmar Keller-Bartel (Grüne) fand das nicht wesentlich: Es sei egal, welche Behörde für den miserablen Zustand eines Radwegs zuständig sei. Auch Hans Schlömer (SPD) stellte fest: „Es ist schlecht.“
Ausschuss berät über Maßnahmen zur Verbesserung der Radfahr-Bedingungen
Der Umstand, dass es fast keine städtischen Radwege gibt, sei ein Zeichen dafür, „dass die Stadt Overath Defizite beim Bauen“ habe. „Genau solche Fragen haben wir uns intern schon gestellt“, sagte Bürgermeister Christoph Nicodemus (parteilos). Eine Idee sei, den Radverkehr „auf Straßen zu führen, die weniger befahren sind“.
Gerhard Bartel (Grüne) wollte „keine Schuldzuweisungen verteilen“, stellte aber fest, die Stadt habe „in den letzten Jahrzehnten zu wenig getan“. Das habe sicher auch mit der wenig fahrradfreundlichen Topographie mit vielen Steigungen zu tun, mit den heutigen E-Bikes seien aber „Hürden weggefallen“ und damit bestehe „enormer Bedarf“ für eine angemessene Infrastruktur für den Radverkehr.
Oliver Hahn (CDU) stellte „extreme Probleme“ für den Radverkehr im Stadtzentrum fest und regte an, ein „Einbahnstraßensystem“ für das Zentrum zu prüfen, um diesen Zustand zu verbessern, ein Konzept, das die CDU favorisiert. Amtsleiter Funke erklärte, die Stadtverwaltung habe inzwischen „bei jeder Straßenplanung den Radverkehr mit auf dem Schirm“.