Rhein-Berg – Was ist für Rhein-Bergs 2017 direkt gewählten Bundestagsabgeordneten Dr. Hermann-Josef Tebroke (CDU) das „Herz des Rheinisch-Bergischen Kreises“? Was macht FDP-Bundesparteichef Christian Lindner am Kälberstall eines Bauernhofs in Kürten? Und warum wollen Kastriot Krasniqi (SPD) an einem Flüchtlingsheim in Gladbach, Maik Außendorf (Grüne) am Saaler Mühlenteich, Isabelle Casel (Die Linke) auf einem Friedhof und Dr. Harald Weyel (AfD) am Deutschen Platz in Bensberg mit uns reden?
Die Antwort auf diese Fragen geben die sieben Folgen des Podcasts von Bergischer Landeszeitung, „Kölner Stadt-Anzeiger“ und Radio Berg zur Bundestagswahl in Rhein-Berg. Unter dem Motto „1000 Schritte zur Bundestagswahl“ waren wir gemeinsam mit Sascha Wandhöfer von Radio Berg unterwegs und haben dabei Gespräche mit den Direktkandidaten der im Bundestag vertretenen Parteien sowie dem Kandidaten der Freien Wähler – aufgrund der kommunalpolitischen Bedeutung der in ihnen organisierten Wählergemeinschaften – geführt.
Vom Zurückgehen auf dem Matschweg zur politischen Sackgasse
Bei dem von Redaktionsleiter Guido Wagner in Kooperation mit Radio-Berg-Chefredakteurin Wiebke Breuckmann initiierten Podcast-Format der „1000 Schritte zur Bundestagswahl“ hatten die Kandidaten die Möglichkeiten einen Weg von rund 1000 Schritten in Rhein-Berg auszuwählen, auf dem sie in Gespräch mit jeweils einem Kollegen von Zeitung und Radio über Persönliches ebenso wie über politische Themen am Wegesrand gesprochen haben.
Dabei ging es um sehr persönliche Erfahrungen wie die von CDU-Kandidat Tebroke mit dem Altenberger Dom, aber auch die Bedeutung großer Themen wie des Klimawandels für die Region, der finanziellen Folgen der Corona-Pandemie für Kommunen und Wirtschaft oder des Breitbandausbaus im Kreisgebiet. En passant entwickelten sich Gespräche über Themen am Wegesrand – als beispielsweise FDP-Bundeschef mit seinen Lederschuhen auf dem matschigen Waldweg bei Kürten ein paar Schritte zurückgehen muss, um trockenen Fußes weiter zukommen.
Erkennt er auch in der Politik, wenn er in eine Sackgasse gelaufen ist? Und geht er dann zurück? Und wie ist es für den Kandidaten der Freien Wähler, Uwe Wirges, mal nicht als Polizeibeamter, sondern als Bewerber um ein politisches Amt durch die Gladbacher Fußgängerzone zu gehen.
Zurzeit vier Abgeordnete aus Rhein-Berg im Bundestag
Und Thema ist natürlich immer auch, wie die Kandidaten ihre Chancen sehen, zumal sie ganz unterschiedlich über die Landeslisten ihrer Parteien „abgesichert“ sind, Maik Außendorf von den Grünen und FDP-Chef Christian Lindner also voraussichtlich nicht mal den Wahlkreis mit der Mehrheit der Erststimmen gewinnen müssen, um in den Bundestag einzuziehen, sondern voraussichtlich schon durch das Zweitstimmen-Ergebnis ihrer Parteien über die Landesliste das Ticket für Berlin bekommen.
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Ganz ähnlich war das ja auch schon bei der vergangenen Bundestagswahl 2017, als Dr. Hermann-Josef Tebroke das zuvor 23 Jahre von Wolfgang Bosbach gewonnene rheinisch-bergische Direktmandat für die CDU holte, zugleich aber auch der 2017 ebenfalls in Rhein-Berg angetretene FDP-Bundesparteichef Christian Lindner über die Landesliste seiner Partei ins Parlament eingezogen war. Ebenso wie die rheinisch-bergischen AfD-Politiker Dr. Harald Weyel und Dr. Roland Hartwig über die Liste ihrer Partei.
Denkpausen auf dem Spaziergang
Was im Podcast nicht direkt zu hören, aber zu spüren ist: Die meisten Kandidatinnen und Kandidaten sind bei der Frage zu möglichen Regierungsoptionen, dem Kanzler oder der Kanzlerin zurückhaltend. Da entstanden bei den Aufnahmen schon mal Denkpausen, die im Podcast selbst im Sinne der Hörbarkeit nicht alle erhalten werden konnten...
Vor allem aber bleibt eine Frage: Warum haben uns die Kandidatinnen und Kandidaten ausgerechnet an diesen speziellen Ort eingeladen, um mit uns auf einem Spaziergang über so wichtige Themen zu reden? Die Antwort gibt’s in den sieben Podcast-Folgen, die nun bis zum Wahltag hier abrufbar sind.