Rhein-Berg-Kreis – In einem am Donnerstagabend veröffentlichten Aufruf appelliert Landrat Stephan Santelmann an die Bürger im Rheinisch-Bergischen Kreis, auch über Ostern „persönliche soziale Kontakte soweit es geht zu meiden“. Es gehe darum, die „Ausbreitung des Corona-Virus einzudämmen, damit wir uns alsbald wie möglich wieder persönlich treffen können“. Der Aufruf im Wortlaut:
Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger im Rheinisch-Bergischen Kreis,das Osterfest steht vor der Tür. In der Regel ist dies eine Zeit, die viele Menschen im Kreise ihrer Großfamilie verbringen und die Feiertage zusammen genießen. Viele Bürgerinnen und Bürger verbinden mit Ostern den Ostergottesdienst in der Kirche, das Osterfeuer, einen Spaziergang oder für die Kinder das gemeinsame Eiersuchen. Jedoch werden wir, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer Video-Ansprache treffend beschrieb, „(…) in diesem Jahr eine ganz andere Osterzeit erleben als je zuvor“.
Denn seit dem 23. März gilt ein bundesweites Kontaktverbot.Die Dynamik der Lage wird oftmals mit der Anzahl der Tage angegeben, nach denen sich die Zahl der bestätigten Fälle auf das Zweifache erhöht hat. Wir stehen jetzt im Rheinisch-Bergischen Kreis bei einer Verdoppelungszahl von 14 Tagen. Das sind eine sehr gute Verbesserung und ein Erfolg, den wir nun weiter ausbauen wollen. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann möchte alles daran setzen, dass wir die Abstände auf 16 Tage erhöhen können. Da wollen wir mit an einem Strang ziehen! Daher bitte ich Sie, sich auch an den Feiertagen daran zu halten und persönliche soziale Kontakte soweit es geht zu meiden. Lassen Sie uns das Erreichte nicht aufs Spiel setzen!
Mir ist es bewusst, dass das umfangreiche Kontaktverbot eine große Herausforderung für uns alle ist und Disziplin von jeder und jedem Einzelnen im Rheinisch-Bergischen Kreis erfordert. Die Maßnahmen haben das Ziel, die Ausbreitung des Corona-Virus einzudämmen, damit wir uns alsbald wie möglich wieder persönlich treffen können.Zeigen Sie sich solidarisch und bleiben Sie bitte weiterhin zuhause. Denn damit schützen Sie vor allem Menschen aus den besonders gefährdeten Risikogruppen.
Vielfach sind in den kirchlichen Informationsblättern noch die Ostergottesdienste gelistet. Jedoch unterbleiben derzeit ebenfalls sämtliche Versammlungen zur Religionsausübungen. Kirchen, Islam-Verbände und jüdische Verbände haben dazu entsprechende Erklärungen abgegeben. Die Ausübung der Religionsfreiheit ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft. Trotzdem wäre es derzeit unverantwortlich sich gerade mit älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern auf engerem Raum in einem Gotteshaus zu treffen.
Ganz muss man aber auch in dieser Zeit nicht auf den Gottesdienst verzichten: Papst Franziskus feiert den Beginn der Ostertage in Rom ohne die Anwesenheit der Gläubigen. Per Video-Stream ist es trotzdem möglich die Ostermesse im Fernsehen und im Internet zu verfolgen. Auch in unserem Kreis bieten viele Kirchen Live-Gottesdienste im Internet an.
Trotz des schönen Wetters müssen wir in diesem Jahr auf längere Osterausflüge verzichten. Grundsätzlich gilt: Ein Spaziergang mit der Familie oder einer im Haushalt lebenden Person ist erlaubt. Bitte halten Sie sich dann aber in der Nähe des eigenen Zuhauses auf. Erkunden Sie die Plätze in unserer Heimat, die nicht so stark frequentiert werden. Meiden Sie bitte bekannte Wanderwege und touristische Hot-Spots.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ich möchte nochmals an die allgemeine Hygieneregeln erinnern, denn man kann es gar nicht oft genug sagen, wie wichtig es aktuell ist, sich gründlich und oft die Hände zu waschen, die Nies- und Hust-Etikette einzuhalten sowie mindestens 1,5 Metern Abstand zu seinen Mitmenschen zu halten. Bitte halten Sie Ihre Kontakte weiterhin so gering wie möglich. Damit schützen Sie Ihr persönliches Umfeld vor einer möglichen Erkrankung mit dem Virus. Sie können über Telefon, E-Mail, Social Media, Videokonferenzen oder Briefe Kontakt zu Ihren Verwandten und Freunden halten.
Das Bürgertelefon des Rheinisch-Bergischen Kreises ist natürlich auch an den Feiertagen von 10 bis 16 Uhr besetzt. Seien Sie versichert, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ihre Anliegen ernst nehmen und sich Ihren Fragen und Sorgen annehmen.
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Lassen Sie uns in unserem Kreis mit seinen Städten und Gemeinden zusammenhalten. Seien Sie solidarisch in einer Zeit, die uns alle in vielen Bereichen des Lebens vor Herausforderungen stellt. Ich bedanke mich, dass Sie bereits jetzt zur Eindämmung des Virus beitragen.