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„Rheinisch-Bergischer Kalender 2021“Schwerpunkte bei Böhm und Beethoven

Lesezeit 3 Minuten

Bei der Vorstellung des Jahrbuchs: (v. l.) Landrat Stephan Santelmann, Kreiskulturreferentin Charlotte Loesch, Chefredakteurin Karin Grunewald, Verleger Hans-Martin Heider.

Rhein-Berg – Tokio 2021: Das ist die letzte Mission von Ulla Koch, seit 15 Jahren Bundestrainerin der Kunstturnerinnen. Für 35 internationale Medaillen ist die langjährige Lehrerin des Herkenrather Gymnasiums verantwortlich, ihre Hoffnung für die Spiele von Tokio heißt Sarah Voss. Die Turn-Ära Ulla Koch ist eines von 37 Themen im neuen „Rheinisch-Bergischen Kalender 2021“.

Auch 101 Jahre nach seinem ersten Erscheinen gehen dem Jahrbuch die Themen nicht aus. Es ist eher das Gegenteil. Kalender-Redakteurin Karin Grunewald hat in jedem Jahr die Aufgabe, den unterhaltsamen Mix an Reportagen und Recherchen in Form zu bringen. „Ich plane das Buch nicht, ich lasse das Buch entstehen“, beschreibt sie.

Gottfried Böhm und Ludwig van Beethoven prägen das Jahrbuch

Zwei Jubiläen prägen die Neuerscheinung: der 100. Geburtstag von Architekt Gottfried Böhm und der 250. Geburtstag Ludwig van Beethovens. Fürs Titelbild werden beide Themen verbunden: Die goldglänzende Beethoven-Skulptur von Konzeptkünstler Ottmar Hörl wird in Szene gesetzt vor dem Bürgerhaus Bergischer Löwe, bekanntlich errichtet nach Plänen Gottfried Böhms.

Wer im Kalender blättert, erfährt Interessantes zu den nicht ausgeführten Böhm-Projekten: Autor Michael Werling erinnert an das von Böhm geplante Kulturzentrum in Bensberg. Auch über das „Neue Zentrum“ zwischen Bensberg und Gladbach und zum Böhm-Anlauf, die Bahnhof-Umgebung in Gladbach umzugestalten, gibt es spannendes Lesefutter.

Phil Mersch und seine nachhaltige Modekollektion ist Thema der neuen Rubrik „Genau geschaut“.

Beethoven - war der mal im Bergischen? Kreiskulturreferentin Charlotte Loesch und Gabriele Emrich gehen dafür auf Spurensuche. 1781, als Zwölfjähriger, weilte das junge Genie für einen Tag auf Schloss Bensberg. Das ist durch Quellen bekannt. Mehr aber nicht. Die Autorinnen versuchen, den Tag zu rekonstruieren und setzen den Besucher in die historischen Zeitzusammenhänge, sie lassen seinen Vater Johann auftreten, den Hofmusiker Franz Rovantini und Burggraf Carl Joseph Moureaux.

Neu im Kalender ist die Rubrik „Genau geschaut“: Carlotta Niewels, mit 19 Jahren die jüngste Autorin, geht darin auf Spurensuche in Sachen Nachhaltigkeit. Erstmals gibt es auch ein Kalender-Interview, Puppenspieler Gerd J. Pohl führt es mit Klangkünstler Jochen Fassbender. Weitere Themen widmen sich den Künstlern Heide Dobberkau und Eckard Alker, jeweils verfasst von Autorin Gisela Schwarz. Spannendes zu lesen gibt es zu Jascha Lülsdorf, den Kennedy-Fotografen aus Schildgen, zu Walter Hanel, Roman Salyutov und zum Familienunternehmen Daubenbüchel aus Bensberg.

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Das 120-jährige Bestehen des Radsportvereins Blitz Hoffnungsthal wird mit den Erfolgen von Maren Haase in der „Sportabteilung“ gewürdigt. Im historischen Teil geht es um Gladbacher Industriepioniere, um Refrather Volksschulen und ums Gewächshäuschen von Maria Zanders. Auf 15 Seiten stellt Guido Wagner schließlich „Streiflichter“ der vergangenen zwölf Monate als unterhaltsamen Jahresrückblick vor.

„Der Kalender ist das Markenzeichen des Kreises“, sagte Landrat Stephan Santelmann bei der Kalender-Vorstellung. Das Jahrbuch sei eines der „beliebtsten bergischen Produkte“ überhaupt und überdauere die Zeiten. Verleger Hans-Martin Heider erinnerte daran, dass der Kalender seit 1926 im Hause Heider gedruckt werde, in dritter Familiengeneration mittlerweile, die Ausgabe 2021 erstmals auf der neuen Acht-Farben-Druckmaschine. Die Nachfrage sei wie eh und je stark; die Ausgabe für 2020, 3500 Exemplare, bereits vergriffen. „Nicht zu lange mit dem Kauf warten“, empfahl er den vielen Kalender-Freunden.

Rheinisch-Bergischer Kalender 2021, 280 Seiten, gebunden, Hardcover, zahlreiche Fotos, 15,80 Euro.