Rösrath – Nach der Überschwemmungs-Katastrophe vom Juli ist klar, dass es großen Handlungsbedarf gibt. In Rösrath ist eine rege Diskussion über Vorsorge in Gang gekommen. Dabei ist die Stadt aktiv geworden, Privatleute mit gefährdeten Immobilien sind ohnehin sensibilisiert und bestrebt, künftige Überflutungsschäden zu vermeiden.
Das ist eine günstige Situation, denn für Fortschritte in der Sache ist ein Zusammenspiel aller Beteiligten nötig. Zu handeln ist nicht nur in Rösrath, sondern auch zusammen mit anderen Kommunen und zuständigen Behörden. Dass manches nicht so einfach ist, wie man denken könnte, zeigt die Analyse der Stadtverwaltung zu den Bebauungsplänen in Gebieten, die im Juli überschwemmt waren.
Retentionsflächen am Sülzbogen anvisiert
Da besteht auf vielen Grundstücken Baurecht, das die Stadt nicht einfach entziehen kann, jedenfalls nicht ohne Entschädigung. Der Vorschlag des Vereins Lebenswertes Sülztal, in gefährdeten Gebieten schlichtweg keine Bebauung mehr zu erlauben, hilft also nicht weiter. Wenn Eigentümer dort künftig bauen wollen, dann dürfen sie es. Im eigenen Interesse sollten sie aber hochwassergerechte Gebäude planen.
Fachleute, wie die vom Hochwasser-Kompetenz-Centrum, können dafür vielerlei Anregungen geben. Die Vorsorge ist aber auch eine öffentliche Aufgabe. In Rösrath sind Retentionsflächen am Sülzbogen anvisiert, ansonsten gibt es relativ wenig Spielraum, weil über Jahrzehnte viele gefährdeten Flächen zugebaut wurden.
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Mehr geeignete Flächen finden sich am Oberlauf der Sülz: Wenn die Kommunen dort Retentionsräume schaffen, ist es nur angemessen, dass Rösrath sie dabei unterstützt. Insgesamt ist der Druck, für besseren Schutz zu sorgen, groß. Alle Beteiligten sind darum bemüht. Das lässt vorsichtigen Optimismus aufkommen, auch wenn mitunter eine „Lösung“, die naheliegend erscheint, nicht funktioniert.