Rösrath – Für Fortschritte bei den Fahrrad-Verbindungen um Rösrath macht sich die Ortsgruppe des ADFC stark. Bei einem Themenabend informierte sie über den aktuellen Stand bei der anvisierten Radpendlerroute von Rösrath nach Köln und beim Agger-Sülz-Radweg. Dabei stieß der ADFC auch auf Interesse in der Kommunalpolitik, drei Fraktionen und die Stadtverwaltung waren bei dem Themenabend vertreten.
Dass es seit den 2019 vorgelegten Machbarkeitsstudien zu insgesamt vier Radpendlerrouten vom rechtsrheinischen Umland nach Köln bisher wenig Fortschritt gegeben hat, stand im Zentrum der Aufmerksamkeit. Auch das Teilstück des Agger-Sülz-Radwegs zwischen Rösrath und Overath wurde bisher nicht in Angriff genommen, so der ADFC. „Es dauert und dauert“, stellte Johannes Schweinem, Sprecher der ADFC-Ortsgruppe Rösrath, fest.
Zu komplizierte Gesetze
Bernhard Beckermann, verkehrspolitischer Sprecher des ADFC Rhein-Berg/Oberberg, blickte in einer Präsentation auf „zu komplizierte Planungsgesetze“ und daher langwierige Verwaltungsabläufe. Als weitere Hemmnisse für Radverkehrsprojekte nannte er ein zu geringes Budget für den Radwegebau in NRW, einen Mangel an Planern im Landesbetrieb Straßen NRW und allgemein in den Verwaltungen, einen Mangel an Verkehrsingenieuren, aber auch einen „Mangel an Mut“ bei der Politik – etwa wenn Parkplätze den Radwegen im Weg stünden.
Auch ein „Zuständigkeits-Wirrwarr“ auf den verschiedenen Verwaltungsebenen erschwere die Umsetzung von Rad-Projekten. Gute Ideen, aber auch Förderprogramme seien dagegen ausreichend vorhanden.Zum aktuellen Stand der Radpendlerrouten im Rechtsrheinischen berichtete Beckermann, der Rheinisch-Bergische Kreis als „Konsortialführer“ habe im Juli 2021 Aufträge an mehrere Fachbüros vergeben: Sie übernehmen die Koordination des Gesamtprojekts, fachliche Beratung und Öffentlichkeitsarbeit.
Nicht einmal die Vorplanung hat begonnen
Dennoch erwartet Beckermann bei der Radpendlerroute von Rösrath nach Köln sehr langsame Fortschritte: Drei Jahre nach der entsprechenden Machbarkeitsstudie habe die Vorplanung des Projekts noch nicht einmal begonnen. Im Sommer solle ein gemeinsamer Planungsleitfaden für die vier Radpendlerrouten im Rechtsrheinischen vorgelegt werden, danach könne für die Rösrather Route die Ausschreibung der Planungen beginnen.
Wegen mangelnder Planungskapazität bei Straßen NRW könne die Planung aber nur mit verstärktem Einsatz der Kommunen vorankommen. Vor diesem Hintergrund plant die Rösrather ADFC-Ortsgruppe bereits einen weiteren Themenabend am 1. August, bei dem sich die Stadtverwaltung Rösrath zu kommunenübergreifenden Radverkehrsprojekten äußern soll.