Bedburg – In einer bewegenden Trauerfeier haben Familie, Freunde, Bekannte und politische Weggefährten Abschied vom verstorbenen Landtagsabgeordneten Guido van den Berg genommen. Mehrere Hundert Menschen waren in die Kirche St. Peter in Königshoven gekommen, auch vor der Kirche hatten sich Trauergäste versammelt. Die Feier wurde über Lautsprecher auf den Vorplatz übertragen.
Neben der Urne aus Ahornholz war in der Kirche ein überlebensgroßes Porträtfoto van den Bergs aufgestellt. Der Bedburger SPD-Kreisvorsitzende war am 2. Mai im Alter von 44 Jahren einem Krebsleiden erlegen. Unter den Trauergästen waren unter anderem die frühere Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart, Innenminister Herbert Reul, der frühere NRW-Innenminister Ralf Jäger, Landtagspräsident André Kuper, der frühere SPD-Bundesvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Franz Müntefering, für den van den Berg als Referent mehrere Jahre gearbeitet hatte, Regierungspräsidentin Gisela Walsken, Landrat Michael Kreuzberg, der frühere Mönchengladbacher Polizeipräsident Hans-Hermann Tirre sowie die früheren Bürgermeister aus Bergheim und Elsdorf, Maria Pfordt und Wilfried Effertz.
„Sie alle zeigen mit Ihrer Anwesenheit, viel mehr als Worte es können, wie wichtig Ihnen Guido war und ist“, sagt der frühere Kreisdechant Gerhard Dane, der die Trauerfeier gestaltete. Er habe sich immer gefragt, wie ein „so zurückhaltender Mann so erfolgreich sein konnte“. Aber genau das sei sein Geheimnis gewesen. „Er war kein Selbstdarsteller, ihm ging es immer um die Menschen, ihm ging es darum, das Leben der Menschen zu verbessern“.
Einfühlsame Worte fand in seiner Trauerrede der SPD-Landtagsabgeordnete Jochen Ott, der sich immer wieder an van den Bergs Witwe Astrid und die Söhne (acht und vier) wandte. Guido van den Berg sei „ein Mann wie ein Baum gewesen, aber sehr sensibel“. Der Bedburger habe stets als Brückenbauer gewirkt, „selbst wenn wir anderen längst schon in den Schützengräben lagen“. Ott sagte, er wünsche sich, „dass wir viele von Guidos Ideen beim Strukturwandel, den er so gern begleiten wollte, umsetzen werden“.
Vor allem die Menschen im Revier und die Kumpel hätten ihm am Herzen gelegen. „Den schwarzen Kittel des Ehrenbergmanns, den die Technische Universität in Freiberg ihm verliehen hatte, hat er stets mit Stolz getragen.“ Und es sei kein Urlaub ohne Besuch eines Bergwerks vergangen. Seine letzte große Hoffnung, im Sommer noch einmal in den Urlaub an den Gardasee fahren zu können, sei nicht erfüllt worden.
Begleitet von der Musik der Blaskapelle Gerresheim, unter anderem vom Steiger-Lied, zog die Trauergemeinde zum Grab. Nach der Beisetzung der Urne trafen sich viele Trauergäste noch in der Bürgerhalle.