ÜberschwemmungErftverband legt überwucherten Graben in Büsdorf frei

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Zwei Männer arbeiten an einem Straßenrand.

Der Erftverband hat einenGraben an der L93 bei Büsdorf freilegen lassen. Mitarbeiter der Stadtwerke (Foto) entfernten zudem Schutt, der zum Schutz gegen Überschwemmungen auf dem Bankett angehäuft worden war.

Nachdem vor ein paar Tagen wieder Wasser in den Ort Büsdorf gespült wurde, konnte nun ein Graben zum Schutz freigelegt werden.

Am Montag, 17. Juni, ist Büsdorf abermals von einem Unwetter stark getroffen worden. Zwar blieb der Kapellenweg dieses Mal verschont, da ein Graben verhindert, dass Wasser und Schlamm von einem Acker oberhalb des Orts in die Straßen und Häuser gespült wird. Aber wieder ist eine Schlammwelle von einem Acker über die Fliestedener Straße in den Ort geschwemmt worden.

„Wir konnten das Schlimmste verhindern“, sagt Ortsbürgermeister und Landwirt Georg Linzbach. Bürgermeister Volker Mießeler habe ihm die Freigabe erteilt, mit seinen Landmaschinen Bankette an der Landesstraße 93 am Ortsausgang Richtung Fliesteden zu begradigen, noch bevor das Unwetter losgebrochen sei. Der benachbarte Landhandel habe zudem Schutt bereitgestellt, der ebenfalls zum Schutz neben der Straße angehäuft worden sei. „So ist viel weniger Wasser in den Ort gelaufen als noch in den Wochen zuvor.“

Überraschende Entdeckung im Erdreich

Linzbach und der Landhändler machten nach eigenen Angaben jedoch eine Entdeckung, die für den Schutz von Büsdorf gegen weitere Überschwemmungen von immenser Bedeutung sein dürfte. „Wir haben bei dem Regen in dem weichen Erdreich zwischen Fahrradweg und Straße herumgestochert und gemerkt, dass sich in 30 bis 40 Zentimetern Tiefe Pflastersteine befinden“, berichtet Linzbach. „Den Graben kannte ich nicht.“

Offenkundig befindet sich parallel zur Straße ein gepflasterter Graben mit Rohren und Abläufen in den Kanal, der seit sehr langer Zeit nicht mehr gepflegt und gesäubert wurde, sodass er komplett überwuchert ist. Zuständig für die Rinne ist der Erftverband. Am Donnerstag, 20. Juni, waren Mitarbeiter des Erftverbands dabei, den etwa 300 Meter langen Graben freizulegen.

Auch Mitarbeiter der Stadtwerke waren vor Ort. Sie entfernten den Schutt wieder, der kurzfristig zum Schutz der Straße und des Ortes gegen die Schlammmassen vom Acker angehäuft worden war.

CDU-Stadträtin Elisabeth Hülsewig sieht ein Versäumnis der Behörden. „Der Graben hätte besser gepflegt und sauber gehalten werden müssen, um die Überschwemmung Büsdorfs von dieser Seite aus dauerhaft zu verhindern“, sagt die Fliestedenerin. „So mussten nun immer wieder ehrenamtlich tätige Feuerwehrleute ausrücken und den Menschen helfen.“

Erftverband unterhält den Graben

Der Erftverband stellt es anders dar. „Der Graben an der L93 in Büsdorf ist Teil eines Hochwasserschutzkonzeptes, das in den sechziger Jahren vom Kreis angelegt worden ist“, sagt Sprecherin Ronja Thiemann. „Er wird vom Erftverband unterhalten und mindestens zweimal jährlich ausgemäht.“

Rohre und Einläufe würden dann ebenfalls kontrolliert und gegebenenfalls gereinigt. „Diese Arbeiten wurden vor kurzem abgeschlossen“, sagt Ronja Thiemann. „Beim Starkregenereignis hat das Wasser unseres Wissens den Graben gar nicht erreicht. Die Wassermassen sind wohl parallel dazu auf einem Rad- und Feldweg geflossen.“

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