Köln/Bergheim – Der Fall von Peter J. aus Bergheim war schon in Vergessenheit geraten. Im Sommer 2008 verschwand er von heute auf morgen spurlos. Seine Ehefrau Sabine soll im Umfeld behauptet haben, er sei nach einem Streit zurück in seine Heimat nach Süddeutschland gezogen. Doch jetzt kam die Wahrheit zum Vorschein.
Peter J. wurde Opfer eines grausamen Verbrechens. Unter Mordverdacht steht seine Ehefrau. Am Donnerstag nahm die Polizei sie fest. Im mehrstündigem Verhör habe die Frau schließlich zugegeben, ihren Ehemann getötet zu haben, berichtet die Polizei Köln. Die Staatsanwaltschaft Köln erließ Haftbefehl wegen Mordes.
Spaziergänger entdeckten Leichenteile in Belgien
Wie der Express berichtet, soll es im Juni 2008 zu einem heftigen Ehestreit gekommen sein. Die heute 37-Jährige soll mit einem Messer mehrfach zugestochen haben, als ihr Mann im Bett lag und schlief. Anschließend soll die Ehefrau die Leiche ihres Mannes zerstückelt haben. Arme und Beine wurden abgetrennt. Ob sie einen Helfer hatte, ist noch unklar.Der belgische Ermittler Erik van Poucke sagte dem Express: „Wir wissen nicht, ob sie das tat, um die Leiche besser in dem Sack zu verstauen oder um zu verhindern, dass er anhand seiner Fingerabdrücke identifiziert werden kann.“
Fest steht, dass der Torso samt Kopf in einen Plastiksack gesteckt und mit Klebeband fest verschnürt wurde. Spaziergänger entdeckten den grauen Sack am 19. Juni 2008 am Ufer der Maas in der Nähe der belgischen Stadt Amay. Das Gesicht des Opfers war teilweise verwest.
Leiche jahrelang nicht identifiziert
Jahrelang war für die Ermittler unklar, um wen es sich bei dem Toten handelte. Zwar wussten die belgischen Mordermittler schnell, dass der Plastiksack in Deutschland vertrieben wurde, aber eine heiße Spur blieb aus. Die Ermittler nahmen Kontakt zur Redaktion der Sendung Aktenzeichen XY auf. Im Sommer 2009 wurde der Fall ausgestrahlt. Doch weiter kam die Polizei mit ihrem Ermittlungen nicht. Der Fall schien zunächst nicht zu klären, die Ermittlungsergebnisse in den Aktenschränken zu verstauben.
Bis man das ZDF nochmals um Ausstrahlung des Falls bat. Im Dezember 2018, also etwa zehn Jahre nach der Tat, wurden wieder Fotos vom Auffindeort an der Maas gezeigt. Zudem zeigte ein Phantombild des Opfers, wie er ausgesehen haben könnte. Auch das Bild eines Tattoos in Herzform mit den Namen „Sabine“ und „Peter“ wurde im Fernsehen gezeigt. Daraufhin meldete sich ein Mann, der glaubte, den Unbekannten zu kennen. Die Spur führte nach Bergheim und zur Frau des Toten. Zehn Jahre nach der Tat habe sie nun gestanden, teilte die Polizei mit.