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Durfte Fund behaltenBergheimer gräbt Beil aus der Steinzeit im eigenen Garten aus

Lesezeit 2 Minuten
Es ist die abgebrochene Klinge zu sehen.

Peter-Josef Conrads hat diese abgebrochene Klinge eines steinzeitlichen Beils bereits 1997 gefunden.

Erst jetzt hat er seinen Fund gemeldet und einen Teil seiner Geschichte erfahren. Das Beil ist zwischen 4.000 und 6.000 Jahren alt.

Er ist gerade mal so groß, dass er in eine Hand passt. Aber der Stein, so klein er ist, erzählt viel. Gefunden hat ihn Peter-Josef Conrads, allerdings schon 1997. „Wir haben ihn bei Arbeiten an unserem Gartenteich in Oberaußem ausgegraben“, berichtet der Rentner (86).

Seitdem befand sich das gute Stück, ein offenkundig bearbeiteter Feuerstein aus grauer Vorzeit, im Familienbesitz. Vor ein paar Wochen wollte Conrads den Stein einem Freund überlassen, doch der habe die Annahme verweigert, weil das Fundstück in der Familie des Finders verbleiben solle.

Beil sei zwischen 4.000 und 6.000 Jahre alt

Und: Der Freund habe darauf bestanden, den Stein dem Landesamt für Bodendenkmalpflege zu melden. „Jeder Fund ist ein Puzzleteil“ Und dort entlockten die Archäologen dem Feuerstein seine Geschichte. „Es ist das Bruchstück einer Beilklinge“, sagt Petra Tutlies, Leiterin der Außenstelle des Amtes für Bodendenkmalpflege in Nideggen beim Landschaftsverband Rheinland (LVR).

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Das Beil sei sicher von einem Bauern der Jungsteinzeit für das Fällen von Bäumen verwendet worden und damit zwischen 4.000 und 6.000 Jahre alt. Bei dem Fund handelt es sich um ein Bruchstück der Schneide. Das Beil sei genau dort gebrochen, wo es im Holm verkantet und im Einsatz großer Spannung ausgesetzt gewesen sei.

Conrads habe mit der Meldung genau das Richtige getan

Vermutlich also ist das Werkzeug beim Fällen eines Baums kaputtgegangen und dann liegen gelassen worden. „Der Bauern wird sich genauso geärgert haben wie ein Mensch von heute, dem die Axt kaputtgeht“, sagt Tutlies. „Er wird dem kaputten Stück vielleicht noch einen saftigen Fußtritt gegeben, aber ihm sonst keine weitere Beachtung geschenkt habe.“

Es handele sich um einen Verlustfund, einen Einzelfund, aus dem man keine Rückschlüsse auf eine frühe Siedlung auf dem Oberaußemer Kirchberg ziehen könne. Tutlies lobt, dass Conrads den Fund auch so viele Jahre nach seiner Entdeckung noch gemeldet habe.

„Besser spät als nie. Viele Menschen glauben, dass sie ihre Funde abgeben müssen“, sagt Tutlies. „Aber sie können in vielen Fällen bei den Findern bleiben.“ Jede Meldung sei hilfreich und wichtig. Für die Archäologen sei die Dokumentation des Fundstücks wichtig. „Die archäologische Kulturlandschaftspflege ist wie ein Puzzlespiel – und jeder Fund ist ein Puzzleteil.“