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KommentarGenehmigungsverfahren für die Kiesgrube muss unter die Lupe genommen werden

Lesezeit 2 Minuten

Die Arbeiten an der Abbruchkante in Blessem laufen auf Hochtouren.

  1. Nach der Flut in Erftstadt geht die Aufarbeitung der Ereignisse weiter.
  2. Unser Autor fordert, Schnellschüsse zu vermeiden, mit Experten zu sprechen und Bürger nach ihrer Meinung zu befragen.

Der Schock über die Flutkatastrophe sitzt auch nach Wochen tief. Und es wird dauern, psychische Wunden zu verkraften und materielle Verluste in den Griff zu bekommen. Dazu kommt die Angst, was denn bei einem erneuten Hochwasser passieren könnte. Fragt man die Leute, glaubt kein Mensch, dass erst in 100 Jahren oder mehr mit ähnlichen Ereignissen zu rechnen sei.

In der Ratssitzung am heutigen Dienstag könnten Weichen für die Aufarbeitung, für Maßnahmen zu Sicherung von Blessem und für eine dauerhaft lebenswerte Zukunft an der Erft gestellt werden. Dazu gehören unabdingbar eine schonungslose Fehleranalyse über die Krisenstunden, über das unzureichende Warnsystem und eine breit angelegte Diskussion mit Experten, wie künftig ein besseres, sichereres Leben an Flüssen und Bächen möglich ist.

„Eine Betrachtung der Erft vom Ursprung bis zur Mündung ist notwendig“

Eilige Beschlüsse für beispielsweise eine „Insellösung“ Erftstadt und/oder Blessem in Sachen Hochwasserschutz wären da nur Feigenblätter. Notwendig ist eine Betrachtung der Erft vom Ursprung bis zur Mündung – lokale Besonderheiten eingeschlossen.

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Die Genehmigungsverfahren für die Kiesgrube und ihr Betrieb müssen unter die Lupe genommen werden. Vielen hat sie schon lange Angst gemacht mit ihrer Tiefe und mit ihren steilen Böschungen. Den Blessemern sollte ein Mitspracherecht, beispielsweise über das Bürgerforum, gegeben werden. Expertenrat ist wichtig, des Bürgers Meinung ebenso.