Erftstadt – Am Montag ist es noch relativ ruhig auf den Straßen in Friesheim und Bliesheim. „Erstaunlich ruhig“, wie der Friesheimer Ortsbürgermeister Stephan D. Bremer findet. Sein Bliesheimer Kollege Frank Jüssen hat aber schon registriert, dass mehr Lastwagen durch den Ort rollen. Beide können nur hoffen, dass nicht wieder Zustände wie in den Monaten nach der Hochwasserkatastrophe einkehren.
Erst im Februar war die vorletzte Sperrung auf den Autobahnen 1 und 61 aufgehoben worden. Jetzt gibt es die nächste: Die Brücke, auf der die Kreisstraße 45 zwischen Bliesheim und Friesheim die Autobahn überquert, muss abgerissen werden. Vor gut 14 Tagen war ein Lastwagen dagegen gefahren. Derzeit läuft der Verkehr zwischen dem Autobahnkreuz Bliesheim und dem Dreieck Erfttal auf zwei Spuren, die Überleitung von der A 1 aus Richtung Euskirchen ist gesperrt.
A1/A61: Brücke soll innerhalb von vier Tagen abgerissen werden
Der Abriss der Brücke soll zwar binnen vier Tagen über die Bühne gehen, geplant ist er für Freitag, 1., bis Montag, 4. April. Wann sie wieder aufgebaut wird und welche Sperrungen das mit sich bringen wird, ist noch unklar.
Darum befürchten die Erftstädter Politiker das Schlimmste
„Wir erwarten das Schlimmste“, sagt Frank Jüssen. Er macht sich Gedanken, wie man vermeiden kann, dass es wieder zu „katastrophalen Zuständen“ kommt. Der Kreis hatte damals der Stadt verwehrt, auf der Karolingerstraße in Bliesheim das Tempo auf 30 Stundenkilometer zu beschränken. „Und wir mussten die Fahrzeuge wegräumen, damit der Verkehr fließen konnte“, so der Ortsbürgermeister. So gehe es auf keinen Fall wieder. Wenn kein Tempo 30 eingerichtet werde, dürfe es auch keine Parkverbote geben.
Er hat eine weitere Befürchtung: Wenn die Brücke erneuert sei, werde sie womöglich für den Schwerlastverkehr freigegeben. Das würde ebenfalls zusätzliche Lastwagen in den Ort bringen. Als weiteres Problem könne sich auch erweisen, dass ausgerechnet jetzt die Gymnicher Ortsdurchfahrt saniert und zeitweise gesperrt werde. Die A 1 ist in Richtung Köln/Dortmund immer noch nicht durchgängig befahrbar. Das letzte Stück zwischen dem Abzweig Erfttal und Hürth soll Ostern freigegeben werden, wie Sabrina Kieback von der Autobahn GmbH sagt.