Erftstadt-Konradsheim – Auch wenn sich die Lage etwas entspannt hat, seit die Bundesstraße 265 wieder befahrbar und die Autobahnanschlussstelle Erftstadt wenigstens teilweise zu benutzen ist: Die Stadtteile rechts und links von A 1 und A 61 leiden immer noch unter dem erhöhten Verkehrsaufkommen. „Konradsheim ist in der Flutnacht mit einem blauen Auge davongekommen“, sagt Rainer Urban, Vorsitzender der Interessengemeinschaft (IG) Konradsheimer Bürger. Aber die mittelbaren Folgen des Hochwassers spüre man auch hier.
Deshalb haben sich Bürger zusammengetan und überlegt, wie sie den Schulweg für die Kinder aus dem Ort zu den Schulen im Lechenicher Norden sicherer machen können. Die Lösung haben sie im Nachbarkreis gefunden, in Mechernich. Dort gibt es in mehreren Stadtteilen Streetbuddies, hölzerne Figuren, die am Straßenrand die Autofahrer daran erinnern sollen, dass Kinder unterwegs sind.
Figuren sollen vor allem in der dunklen Jahreszeit in Erftstadt helfen
Das Modell, das in Wachendorf verwendet wird, gefiel den Konradsheimern am besten. Die Chatgruppen Ulenbäckerweg und Schulweg Lechenich und die IG haben Kontakt zum Wachendorfer Ortsbürgermeister Christof Jansen aufgenommen. Der hat die Schablonen für die Figuren zur Verfügung gestellt.
In Konradsheim begann daraufhin ein eifriges Sägen. Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben die Figuren dann bunt bemalt. Gesichter haben die hölzernen Jungen und Mädchen allerdings nicht bekommen. Sicher verankert auf verzinkten Ständern und für alle Fälle festgekettet, stehen die Figuren nun an der Frenzenstraße – in Absprache mit dem städtischen Ordnungsamt, wie Urban betont.
„Jetzt kommt die Zeit der Bewährung“, sagt er. Vor allem, weil es in den kommenden Monaten morgens ja noch dunkel ist, wenn die Kinder zur Schule gehen, hofft er, dass Auto- und Lastwagenfahrer den freundlichen Hinweis verstehen und den Fuß vom Gaspedal nehmen. Möglich sei die Aktion nur durch die gute Zusammenarbeit und viele Spenden geworden, so Urban. Die Vereinskasse der IG hätte nicht ausgereicht, sie sei leer, weil viele Feste ausgefallen seien.
So geht es in Erftstadt-Dirmerzheim weiter
Dirmerzheim ist nach wie vor stark betroffen vom Umgehungsverkehr. Deshalb waren die Arbeiten an der Bushaltestelle vor der Kirche eingestellt worden, um dort eine zusätzliche Verkehrsbehinderung zu vermeiden. Es habe aber immer wieder Nachfragen aus der Bürgerschaft gegeben, wann es denn dort weitergehe, berichtet Ortsbürgermeister Wilfried Esser.
Er habe bei der Stadtverwaltung nachgefragt, sagt Esser. Die Arbeiten sollten wieder aufgenommen werden, sobald es das Wetter zulasse, sei ihm mitgeteilt worden. Die Baustelle soll so eingerichtet werden, dass der Verkehr ungehindert fließen kann.
Der Landesbetrieb Straßen NRW habe außerdem zugesagt, die Fahrbahnschäden vor der Kirche so schnell wie möglich zu beheben. Damit soll verhindert werden, dass die Kirche durch die Erschütterungen weiterbeschädigt wird.