Frechen – Vor 25 Jahren hat das Pfarrhaus in Habbelrath einen neuen Bewohner bekommen. In Anwesenheit seiner beiden Amtsvorgänger Georg Felber und Franz Werhahn wurde Pfarrer Christof Dürig am 5. und 6. Oktober 1996 in den beiden katholischen Gemeinden St. Antonius (Habbelrath) und St. Mariä Himmelfahrt (Grefrath) in sein Amt eingeführt.
„Es war meine erste eigene Pfarrstelle, und ich wurde sehr freundlich in den beiden Gemeinden aufgenommen“, erinnert sich Christof Dürig, der aus Euskirchen stammt. In Habbelrath fühlte er sich gleich heimisch.
„Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich damals wohl sofort meine Sachen gepackt“
Vor 25 Jahren war er als Pfarrer und Seelsorger für zwei benachbarte Pfarreien zuständig, die Aufgaben waren überschaubar. Einiges hat sich mittlerweile geändert, durch Umstrukturierungen sind Stelle abgebaut worden, das Aufgabengebiet ist gewachsen.
zur Person
Christof Dürig, am 29. März 1961 in Euskirchen geboren, studierte von 1980 bis 1985 Theologie in Bonn und Freiburg. Sein Praktikum und Diakonat absolvierte er in Düsseldorf-Stockum. Nach der Priesterweihe am 26. Juni 1987 im Kölner Dom wirkte er von 1987 bis 1991 als Kaplan in Meckenheim. Danach war er in Erftstadt tätig, bevor er 1996 als Priester nach Frechen kam.
Im Juni 1999 erfolgte die Berufung zum Dechanten des Dekanates Frechen bis zu dessen Auflösung im Januar 2017. Seit Dezember 2002 ist Dürig Leiter des Pfarrverbandes Frechen, seit November 2008 Leitender Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Frechen. (mrz)
Alle Pfarreien sind zu einem Verband zusammengeschlossen, Dürig ist der leitende Pfarrer für ganz Frechen, in einem Seelsorgeteam mit einem Pfarrvikar, zwei Kaplänen, einem Diakon, zwei Gemeindereferentinnen und einem Pastoralassistenten. Dürig lacht beim Blick zurück: „Wenn ich vor 25 Jahren gewusst hätte, was da auf mich zukommt, hätte ich damals wohl sofort meine Sachen gepackt und wäre gegangen.“
Der Pfarrer wurde im Lauf der Jahre vom Seelsorger zum Manager. „Ich musste mich und meine Arbeit umkrempeln, mich neu organisieren. Das hat das ganze Leben grundsätzlich geändert.“ Denn es galt, acht Gemeinden mit weniger leitenden Mitarbeitern als früher in den Griff zu bekommen. Der große Einschnitt kam 2008: „Vieles, was gefordert wurde, konnten wir uns anfangs gar nicht vorstellen. Ohne das Team wäre das nicht möglich gewesen, alle mussten umdenken und umlernen.“
Christof Dürig und sein kritischer Blick auf Kardinal Woelki
Christof Dürig hat die aktuelle Situation der katholischen Kirche in den vergangenen Monaten und vor allem den Umgang mit der Basis teilweise sehr kritisch verfolgt und sich auch gegenüber Kardinal Rainer Woelki öffentlich geäußert. Dürig lacht bei der Frage nach seinem Verhältnis zu Woelki: „Vieles sehe ich anders als er, das weiß er nun ja auch. Ich glaube, die haben in Köln inzwischen gemerkt, dass manches schief gelaufen ist, wenn es um die Zukunftsgestaltung vor Ort geht.“ Vergangenen Dienstag hatte er dazu noch ein Gespräch im Bistum, das er mit einem guten Gefühl verlassen habe.
Die Corona-Pandemie hat auch Dürig und sein Team gefordert. „Es war eine schwere Zeit, viele Treffen fielen aus“, berichtet der Pfarrer. Man habe versucht, was unter den schwierigen möglich war – und sei froh gewesen, wenn es dann klappte.