Die Bauarbeiten hatten im Herbst begonnen. Im Frühjahr 2020 soll alles fertig sein.
Copyright: Patrik Reinartz
Frechen – „Auch die weiteste Reise beginnt mit dem ersten Schritt.“ Nicht umsonst hatte die Frechener Bürgermeisterin Susanne Stupp für ihre Rede ein chinesisches Sprichwort herausgesucht. Denn am Mittwoch wurde der Grundstein für die neue Fachhochschule an der Kölner Straße gelegt, die von der in Frechen ansässigen chinesischen Investorengruppe Beco errichtet wird.
Auch inhaltlich passte der Spruch. Susanne Stupp erinnerte daran, dass Beco-Geschäftsführer Hongwei Xiong bereits 2013 im Frechener Rathaus mit seiner Vision eines Bauprojekts von chinesischen Investoren vorstellig wurde. Später habe Beco dann das „Filetstück“ am alten Frechener Bahnhof von der HGK gekauft, und im vergangenen Jahr wurde der Mietvertrag mit der Fachhochschule des Mittelstandes (FHM) geschlossen, die sich in dem Gebäude niederlassen will.
4900 Quadratmeter großes Grundstück
Wie Architekt Raoul Kramer vom Frechener Büro SNK erläuterte, sollen auf dem etwa 4900 Quadratmeter großen Grundstück drei Kammgebäude mit je dreieinhalb Geschossen errichtet werden, die durch niedrigere Gebäude miteinander verbunden sind. Im mittleren Gebäudeteil will sich die FHM auf etwa 1400 Quadratmetern niederlassen. Die FHM mit Hauptsitz in Bielefeld ist bereits im Rhein-Erft-Kreis vertreten, und zwar in Pulheim. Frechen soll nun als weitere Niederlassung hinzukommen.
Architekt Raoul Kramer (l.) und Beco-Geschäftsführer Hongwei Xiong griffen zu Kelle und Mörtel.
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Darüber hinaus ist in dem neuen Gebäude Platz für 65 Appartements, die teilweise auch den Studierenden zur Verfügung stehen. Im Erdgeschoss entstehen zudem zwei bis drei Gewerbeeinheiten, die auch als Ladenlokale genutzt werden können.
Junge Leute aus China sollen in Frechen studieren
„Das Grundstück lag lange brach, obwohl es von der Infrastruktur hervorragend angebunden ist“, sagte Kramer. Die Innenstadt sei fußläufig zu erreichen, die Straßenbahn fahre gleich vor der Tür ab, und in fünf Minuten gelange man mit dem Auto zum Kreuz Köln-West. Hinzu komme der historische Kontext, unter anderem mit dem denkmalgeschützten Frechener Bahnhof, in dem sich heute ein Brauhaus befindet. All dies komme auch den Studenten zugute, die künftig die Frechener Fachhochschule besuchen. „Wir haben lange nach einem zusätzlichen Standort gesucht, da wir in Pulheim keine Erweiterungsmöglichkeiten haben“, sagte FHM-Geschäftsführer Richard Merk.
In Frechen wurde man schließlich fündig. Die FHM bietet unter anderem Studiengänge in den Bereichen Wirtschaft, Recht und Bauwesen an. Neu im Programm sind Modedesign und Hotelmanagement. Ziel ist es, dass künftig auch junge Leute aus China in Frechen studieren. Der Neubau soll im Frühjahr 2020 fertig sein. Realisiert wird er von dem Generalunternehmen Lambert Schlun mit Sitz in Gangelt.
Zahlreiche Ehrengäste waren bei Grundsteinlegung
Beco verfolgt in Frechen ein zweites Bauvorhaben: In einem Gebäude an der Kreuzung Elisabethstraße/Kölner Straße soll ein Innovations- und Gründerzentrum für chinesische und deutsche Unternehmen entstehen. Das Investitionsvolumen für die beiden Projekte war zuletzt auf 30 Millionen Euro beziffert worden.
Zu den Ehrengästen gehörten Hans-Willi Meier, Fritz Schramma, Werner Stump und Georg Kippels (MdB).
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Zur Grundsteinlegung konnte Hongwei Xiong zahlreiche Ehrengäste begrüßen unter anderem die früheren Bürgermeister Hans-Willi Meier aus Frechen und Fritz Schramma aus Köln, den ehemaligen Landrat Werner Stump und den Bundestagsabgeordneten Georg Kippels. Neben einer Tageszeitung wurden auch chinesische Münzen in den Grundstein eingemauert.
